Der Essener Schuhhändler Deichmann hat die kompletten Markenrechte der insolventen Modekette Esprit übernommen. Das teilte das Unternehmen am Nachmittag mit. Dabei geht es ausschließlich um die Markenrechte, nicht um die Läden und die Angestellten. Deichmann zahlt Medienberichten zufolge einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag dafür.
Deichmann verkauft Schuhe von Esprit weiterhin
Deichmann geht es dabei vor allem um die Schuhe von Esprit. Die passen nach eigenen Angaben hervorragend ins Portfolio des Schuhhändlers. Der verkauft schon seit fünf Jahren Esprit-Schuhe in seinen Filialen, dafür zahlt er bisher eine Lizenzgebühr an Esprit. Außerdem haben die beiden Unternehmen gemeinsame Kollektionen entwickelt und produzieren lassen. Jetzt sichert sich Deichmann dauerhaft die Rechte an den Esprit-Schuhen.
Zukunft der Esprit-Kleidung ungewiss
Die Markenrechte an der Kleidung will Deichmann dagegen nicht selbst nutzen, sondern an ein drittes Unternehmen abgeben. Die bisher ziemlich unbekannte Firma Theia Brands hat sich nach eigenen Angaben darauf spezialisiert, Bekleidungsmarken neu zu erfinden und wiederzubeleben. Ob und wenn ja in welcher Form es in Zukunft wieder Esprit-Kleidung geben wird, ist also noch offen.
Das Mode-Unternehmen Esprit mit Sitz in Ratingen hatte im Mai Insolvenz angemeldet, im August wurde dann bekannt, dass das Unternehmen seine 56 Filialen in Deutschland zum Jahresende schließt.
Deichmann ist der größte Schuhhändler Europas mit weltweit knapp 50.000 Angestellten. Allein im vergangenen Jahr hat das Unternehmen mehr als 180 Millionen Paar Schuhe verkauft, etwa ein Drittel davon in Deutschland. Das Unternehmen stellt keine eigenen Schuhe her sondern verkauft Schuhe von verschiedenen Marken. Darunter Eigenmarken wie Graceland, Catwalk, für die das Unternehmen größtenteils in Asien produzieren lässt. Aber auch bekannte Marken wie Adidas, Nike oder Fila.
Unsere Quellen:
- Statement von Deichmann
- Nachrichtenagentur Reuter