Einsturzgefahr gebannt: Kinder kehren an Dortmunder Grundschule zurück

Lokalzeit aus Dortmund 05.03.2025 02:30 Min. Verfügbar bis 05.03.2027 WDR Von Sonja Gerhardt

Einsturzgefahr gebannt: Kinder kehren an Dortmunder Grundschule zurück

Stand: 05.03.2025, 16:34 Uhr

Schüler und Lehrer der Gilden-Europa Schule in Dortmund mussten wegen Statikproblemen auf andere Schulen verteilt werden.

Von Dirk Planert

Bei strahlendem Sonnenschein leuchten auch die Augen der Grundschüler vor Freude über den ersten Schultag nach der Sperrung: "Endlich können wir wieder Sport und Musik machen, das ist sooo schön", ruft Lina Ates und kämpft gegen den Lärm auf dem Schulhof an. Doch plötzlich verfinstert sich ihr Blick: "In der anderen Schule waren Kaugummis unter den Tisch geklebt."

"Außerdem konnte man da gar nicht so schön spielen und klettern wie hier", fügt ihre achtjährige Freundin Zeyneb hinzu. Die andere Schule, das ist das Bert-Brecht-Gymnasium, etwa 500 Meter entfernt. Mit Bussen wurden die 2. Und 3. Klassen der Gilden-Europa Grundschule dorthin gefahren.

Ihre Schule war einsturzgefährdet

Alles begann mit einem Wasserschaden. Danach war festgestellt worden, das die Dämmung in den Decken schimmelte und das Eisen im Beton angefangen hatte zu rosten. Die Stadt Dortmund machte das Gebäude im Ortsteil Huckarde dicht: "Einsturzgefahr!"

Grundfächer im Schichtbetrieb

Die Nachricht erreichte die Eltern drei Tage vor Ende der Sommerferien im August 2024. In den ersten Wochen lief die Schule im Schichtbetrieb weiter und die Klassen mussten sich die verbliebenen Räume teilen. Die einen hatten Unterricht von 8.15 bis 11 Uhr, die Nächsten von 11.00 bis 13.25. Für die Kinder hieß das: Kunst, Sport und Musik fallen weg, es wird nur noch in den Grundfächern Mathe, Deutsch und Sachkunde unterrichtet.

Eltern vor Betreuungsproblem

Mutter und Tochter stehen nebeneinander auf dem Schulhof.

Linda Hertel-Wiechmann, Schulpflegschaftsvorsitzende, mit ihrer achtjährigen Tochter Feenja.

Für die Eltern hieß das: Vormittagsbetreuung für die Kinder, die zu Hause bleiben mussten. Schulpflegschaftsvorsitzende Linda Hertel-Wiechmann sagt: "Wir hatten Glück und zu der Zeit ein Au-pair-Mädchen, andere Eltern hatten dieses Glück nicht." Nach vier Wochen wurden die 2. und 3. Klassen dann in das naheliegende Gymnasium verlegt.

"Da war der Unterricht auch reduziert", erklärt Hertel-Wiechmann. "Die Kinder haben viel nachzuholen. Deshalb wünschen wir uns von der Stadt, dass es ein Jahr lang kostenlose Nachhilfe gibt."

Dortmunder Kinder kehren nach sechs Monaten zurück an ihre Grundschule

WDR Studios NRW 05.03.2025 00:44 Min. Verfügbar bis 05.03.2027 WDR Online


Große Sanierungsarbeiten sind wohl unumgänglich

Die Schulrektorin steht vor dem Schulgebäude und zeigt darauf.

Schulrektorin Sabine Volkmer zeigt auf die vorläufige Reparatur des Daches. T-Stahlträger halten die Decke von oben.

Die Reparaturarbeiten sind vorerst abgeschlossen. Auf dem Dach des betroffenen Schulgebäudes sieht man von außen verzinkte T-Stahlträger. Sie liegen auf vorhandenen Trägern im Inneren des Gebäudes und halten die Decke von oben.

Schulrektorin Sabine Volkmer stellt sich trotzdem auf einen Umzug ein: "Die Statiker haben gesagt, dass die Reparaturen ein Jahr sicher halten. Danach wird eine Containerschule auf dem Festplatz in der Nähe aufgebaut und alle ziehen um, damit die Schulgebäude dann aufwändiger saniert werden können."

Hoffentlich gibt's da dann auch Klettergerüste für Luisa, Lina und Zeyneb.

Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • Schulleitung
  • Elternpflegschaft
  • Stadt Dortmund

Über dieses Thema berichtet der WDR am 05.03.2025 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Dortmund, 19.30 Uhr.