Familie, Freunde und Nachbarn erinnerten am Samstagnachmittag in Dortmund-Scharnhorst an Nejib B., der am Freitag, 14. März, nach einem tödlichen Polizeischuss gestorben war. Die Redner übten harte Kritik an der Polizei.
Polizei schoss 70-Jährigem in den Bauch
Etwa 80 Menschen versammelten sich vor dem Haus von Nejib B.. Auf einer Bank im Vorgarten steht ein Foto des 70-Jährigen auf einem Motorrad, Blumen und Kerzen. Zwischen den Reden läuft immer wieder leise Musik.
Freunde und Verwandten erinnerten an den Toten, übten vor allem aber heftige Kritik an der Polizei. Diese sei unprofessionell vorgegangen und habe vorschnell geschossen. Der 70-Jährige erlitt am Freitag (14.03.2025) einen Bauchschuss und starb noch an der Einsatzstelle.
In einer Meldung der Dortmunder Polizei hieß es, der 70-Jährige habe randaliert, als die Beamten eintrafen. Dem widersprachen die Redner bei der Gedenkmahnwache vehement. Nejib B. habe einen epileptischen Anfall erlitten.
Außerdem sei er gehbehindert gewesen, hätte also gar nicht auf die Polizisten zurennen können, wie angegeben. Stattdessen hätten die beteiligten Beamten nicht auf Ratschläge Anwesender gehört und alle Hilfe- und Vermittlungsversuche abgeblockt.
Vorwürfe gegen die Polizei

Kundgebung in Dortmund-Scharnhost: Ein 70-Jähriger war bei einem Polizeieinsatz erschossen wurden
Neben der Kritik am eigentlichen Einsatzgeschehen warfen die Redner der Dortmunder Polizei auch eine falsche und irreführende Information der Öffentlichkeit vor.
Die Ermittlungen zu dem tödlichen Schuss hat das Polizeipräsidium Recklinghausen übernommen. Videoaufnahmen des Einsatzes gibt es nicht. Die Bodycams der Beamten waren nicht eingeschaltet.
Quellen:
- WDR Reporter
- Polizei Dortmund
- Polizei Recklinghausen
Über dieses Thema berichteten wir im WDR am 14.03.2025 im Hörfunk: WDR 2, 16.00 Uhr.