Der Chef von Deutschlands größtem Rüstungskonzern Rheinmetall, Armin Papperger, war das Ziel russischer Bedrohung. Wie konkret mögliche Anschlagspläne waren und ob es einen Ausführungsversuch gab, ist offen. Der US-Sender CNN hatte über entsprechende russische Pläne berichtet.
Armin Papperger äußerte sich am Freitag in der Zeitung "Financial Times". Er sagte dem Blatt, Details könne er nicht bestätigen, aber die groben Grundzüge der Berichterstattung bestätigt er indirekt mit dem Satz: "Ich glaube, CNN schaut nicht nur in den Himmel."
Informierte Kreise: Kein vereitelter Mordanschlag
Wie der WDR aus gut informierten Kreisen erfuhr, gibt es nach deren Einschätzung bereits seit Längerem eine abstrakte Bedrohungslage gegen den Rheinmetall-Chef. Der Höhepunkt war aber bereits um den Jahreswechsel herum sowie im ersten Quartal dieses Jahres und hat der Einschätzung zufolge in den letzten Monaten abgenommen. Papperger hatte sich, das ist auch für jeden erkennbar gewesen, damals eine Zeitlang mit öffentlichen Auftritten zurückgehalten. Aktuell tritt er aber durchaus auch wieder öffentlich in Erscheinung.
Einen möglicherweise vereitelten Mordanschlag, so heißt es aus besagten gut informierten Kreisen, könne man so nicht bestätigen. Papperger hat Personenschutz, das kann jeder sehen, wenn er öffentlich auftritt. Das Schutzniveau entspricht in etwa dem des Ministerpräsidenten und des NRW-Innenministers. Vor der Zentrale in Düsseldorf stehen auch Polizisten. Der Konzern ist das Ziel von Cyberattacken, mutmaßlich aus Russland, gegen die man sich aber gut gewappnet sieht. Das gilt auch für den zivilen Bereich von Rheinmetall und die Produktionsstätten. Dem Vernehmen nach gilt auch für andere Rüstungsmanager in Europa eine ähnliche Bedrohungslage.
Die CNN-Berichterstattung
CNN hatte berichtet, dass US-Geheimdienste Anfang des Jahres Pläne der russischen Regierung zur Ermordung von Rheinmetall-Chef Armin Papperger aufdeckten. Daraufhin sei die deutsche Seite informiert worden, woraufhin Papperger geschützt worden sei.
Russland plante Anschlag auf Rheinmetall-Chef
CNN beruft sich auf fünf mit der Situation vertraute Beamte aus den USA und anderen westlichen Staaten. Ein deutscher Regierungsbeamter bestätigte dem Sender, dass man in Berlin entsprechende Warnungen aus den USA bekommen habe. Der Kreml wies die Vorwürfe zum Mordkomplott am Freitag zurück.
Rheinmetall offenbar nicht das einzige Ziel
Dem CNN-Bericht zufolge war das aufgedeckte Vorhaben Teil einer geplanten Mordanschlagsserie auf Führungskräfte von Rüstungskonzernen in ganz Europa, die mit ihren Waffen den ukrainischen Verteidigungskrieg gegen Russland unterstützen. Die Pläne für einen Anschlag auf Papperger seien aber besonders weit fortgeschritten gewesen.
Die Pressestelle von Rheinmetall wollte sich auf WDR-Anfrage nicht zu dem CNN-Bericht äußern, sondern teilte lediglich mit: "In regelmäßiger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden werden stets die erforderlichen Maßnahmen getroffen."
Unsere Quellen:
- Pressestelle Rheinmetall
- US-Sender CNN
- Nachrichtenagentur dpa
- WDR-Recherche