Schokolade – die Leckerei bleibt Gesprächsthema. Noch gar nicht lange ist es her, dass es einen Hype um Dubai-Schokolade – diese mit Pistaziencreme und sogenanntem Engelshaar (dünne Teigfäden) gefüllte Nascherei - gab. Eine Tafel hiervon kostet bis zu 15 Euro.
Ganz so teuer sind die Schokoladensorten von Milka, Lindt, Rittersport und Co. zwar bislang nicht. Aber Fakt ist: Der Preis für eine einzelne Tafel steigt, und das schon seit ein, zwei Jahren. Jetzt soll die Tafel auch noch kleiner werden – zumindest bei Milka wird dies der Fall sein.
Wie teuer ist Schokolade geworden?
Lange Zeit war 99 Cent für die Tafel die magische Grenze. Die haben Hersteller und Supermärkte längst gerissen, mittlerweile steuert der Preis auf zwei Euro zu. So ist es zum Beispiel bei der Tafel Milka Schokolade. Die Marke ist laut einer Studie die bekannteste Schokoladenmarke in Deutschland – neben Kinder Schokolade, Merci, Ritter Sport, Lindt, Toblerone und anderen.
Warum sind die Preise für Schokolade überhaupt so stark gestiegen?
Laut Verbraucherschützern ist Kakao zurzeit knapp. Die Preise für Kakaorohware ist dadurch stark gestiegen. Missernten bzw. Ernteausfälle durch Pilzerkrankungen und ungünstige Wetterbedingungen haben das Angebot des begehrten Rohstoffs schrumpfen lassen. Auch Spekulationen an den Rohstoffbörsen tragen zu schwankenden Kakaopreisen bei. Daneben spielen die hohen Kosten für Energie, Verpackung und Transport eine Rolle.
Die im Preis gestiegene Tafel Milka-Schokolade soll jetzt von 100 auf 90 Gramm schrumpfen – warum?
"90 statt 100 Gramm – auf den ersten Blick dürfte vielen gar nicht auffallen, dass die Tafel kleiner geworden ist“, sagt Frank Wörner von der WDR-Wirtschaftsredaktion. Nur wer das Kleingedruckte durchliest, merkt davon überhaupt etwas – denn erstmal sieht die Tafel Schokolade ja aus wie eine normale Tafel Schokolade. "Dahinter steckt ein psychologischer Trick: An der Kasse bezahlen wir dasselbe – und trotzdem haben wir unter dem Strich mehr gezahlt für unsere Schokolade, jedenfalls auf die Menge bezogen", so Wörner. Würde Milka bei 100-Gramm-Tafeln bleiben, müsste der Preis weit über zwei Euro liegen, damit sich das für den Hersteller rechnet. Und ein solcher Preis könnte Verbraucher abschrecken.
Wie wahrscheinlich ist es, dass auch die anderen Hersteller nachziehen und ihre Schokoladentafeln kleiner machen?
"Die anderen Hersteller werden das sicherlich genau beobachten und möglicherweise nachziehen - wenn sie nicht sowieso schon kleinere Tafeln anbieten“, so Wörner. Gerade höherwertige Schokoladensorten würden schon länger auch in kleineren Mengen und nicht unbedingt in 100-Gramm-Tafeln verkauft.
Geht wegen der gestiegenen Preise der Schokoladenkonsum zurück?
Bislang haben die steigenden Preise nicht dazu geführt, dass wesentlich weniger Schokolade gekauft wurde. Das jedenfalls hat der Chef des Schweizer Schoko-Herstellers Lindt & Sprüngli, Adalbert Lechner, schon im vergangenen Jahr festgestellt: "Es zeigt sich, dass die Konsumenten gerade auch in Zeiten, die ein bisschen turbulent, unsicher sind, sich trotzdem diesen kleinen Glücksmoment gönnen und sich eine gute Schokolade auch als Belohnung am Abend auf der Zunge zergehen lassen“, so Lechner gegenüber dem WDR.
Kann man beim Schokoladenkauf etwas Geld sparen, wenn man das möchte?
Auch beim Kauf von Schokolade ist es möglich, Geld zu sparen und nachhaltig zu konsumieren. Verbraucherschützer haben zwei Tipps:
Tipp 1: Preise vergleichen und auf Sonderangebote achten: Die Preise für Schokolade sind unterschiedlich und variieren mitunter je nach Hersteller und Händler. Deshalb lohnt es sich, die Preise zu vergleichen.
Tipp 2: Mitunter sind Eigenmarken, die viele Supermärkte anbieten, preislich günstiger – und sie haben zugleich eine ähnliche Qualität wie Markenprodukte.
Über dieses Thema berichteten wir heute unter anderem auch auf WDR5.
Unsere Quellen:
- Frank Wörner von der WDR-Wirtschaftsredaktion
- Studie von Splendid Research zu den bekanntesten Schokoladenmarken
- Verbraucherzentrale Hamburg zu Schokoladenpreisen
- Adalbert Lechner, Chef des Schweizer Schoko-Herstellers Lindt & Sprüngli, gegenüber dem WDR