Symbol: Verdi-Fahne

Neue Woche, neue Streiks: Vor allem ÖPNV im Ruhrgebiet betroffen

Stand: 10.02.2025, 07:07 Uhr

Am Montag wird im öffentlichen Nahverkehr in NRW wieder gestreikt. Vor allem im Ruhrgebiet muss mit Ausfällen bei Bussen und Bahnen gerechnet werden.

Zum Start in die neue Woche müssen sich viele Menschen in NRW wieder auf Warnstreiks einstellen - am Montag ist vor allem der ÖPNV im Ruhrgebiet betroffen. So hat die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeitenden der Nahverkehrsunternehmen Bogestra (Bochum und Gelsenkirchen), HCR (Herne, Castrop-Rauxel) und Vestische (Kreis Recklinghausen, Bottrop, Gelsenkirchen) aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

Laut Verdi sollen die Streikmaßnahmen den ganzen Tag und für das gesamte Gebiet der Nahverkehrsunternehmen gelten. In Herten, Bochum, Ückendorf, Witten am Betriebshof der HCR sind Kundgebungen geplant.

Die Vestische kündigte an, der Betrieb werde für 24 Stunden stillstehen. Das gelte auch für Bedarfsverkehrsmittel wie Anrufsammeltaxis und Taxi-Busse. "Mit sämtlichen Fahrten entfallen sowohl die Mobilitätsgarantie als auch das Pünktlichkeitsversprechen", betonte das Unternehmen auf seiner Internetseite. Ab Betriebsbeginn am Dienstagmorgen sollten alle Busse wieder planmäßig fahren. 

Streiks in NRW: ÖPNV, Stadtverwaltung, Jobcenter

Doch nicht nur im ÖPNV soll am Montag gestreikt werden. So sind am Montag in Oberhausen auch die Mitarbeitenden der Stadtsparkasse, der Stadt und des Jobcenters zum Warnstreik aufgerufen. Im Kreis Soest sind die Stadt- und Kreisverwaltung sowie die Stadtverwaltungen von Lippstadt und Rüthen betroffen.

Auch in Bielefeld, Leverkusen und Lünen sind Streiks geplant. In Bielefeld treffen sich die Streikenden der Stadt ab 10 Uhr vor dem Hauptbahnhof und gehen im Demozug zum Rathausplatz. Zur Abschlusskundgebung auf dem Rathausplatz sind laut Verdi auch Kandidatinnen und Kandidaten der demokratischen Parteien eingeladen, um sich zu den Tarifforderungen zu positionieren.

Auch für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag hat Verdi zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen sind dann unter anderem die Städte Mülheim, Essen, Leverkusen und Köln.

Warnstreiks vor allem im Ruhrgebiet

WDR Studios NRW 10.02.2025 00:14 Min. Verfügbar bis 10.02.2027 WDR Online


Gewerkschaft Verdi: Mehr Geld und freie Tage

Die Gewerkschaft Verdi fordert unter anderem, dass Beschäftigte im Öffentlichen Dienst acht Prozent mehr Geld bekommen sollten - mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Wegen der hohen Arbeitsbelastung im öffentlichen Dienst sollen die Mitarbeitenden drei zusätzliche freie Tage im Jahr erhalten. Von Verdi heißt es, die Streiks sollen zeigen, wie vielfältig der öffentliche Dienst und wie wichtig seine rund 640.000 Beschäftigten in NRW seien.

Bei einer ersten Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen gab es keine Einigung. Die Arbeitgeber nannten die Verdi-Forderungen zu hoch - mit Verweis auf die leeren öffentlichen Kassen. Deshalb will Verdi mit den Warnstreiks erneut Druck auf die Arbeitgeber machen.

Die zweite Runde in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen findet am 17. und 18. Februar statt.

Warnstreiks schon in der vergangenen Woche

Bereits in der vergangenen Woche ist in NRW in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes gestreikt worden.

Unsere Quellen:

  • Verdi NRW
  • Nachrichtenagentur dpa

Über dieses Thema berichtet der WDR am 10.02.2025 auch im Hörfunk und im Fernsehen.