Die Menschen in NRW und überall sonst auf unserem Breitengrad können sich wieder über mehr Sonne freuen: Von Dienstag an sind die Tage länger hell als dunkel. Zwar ist die offizielle "Tag- und Nacht-Gleiche", wenn Tag und Nacht exakt gleich lang sind, erst am 20. März, dem astronomischen Frühlingsanfang. Aber: Für diese Berechnung wird der Mittelpunkt der Sonne genommen.
Tag von nun an länger als die Nacht

WDR-Meteorologe Jürgen Vogt
"Tatsächlich kommt morgens der obere Rand der Sonne etwas früher zum Vorschein - und abends verschwindet der obere Sonnenrand später als der Mittelpunkt", erklärt WDR-Meteorologe Jürgen Vogt. Somit ergibt sich, dass schon von Dienstag an die Tage bei uns länger hell als dunkel sind. Am Montag war das noch anders: Da war die Nacht mit einer knappen Minute noch etwas länger als der Tag.
"Für Winterblues-geplagte Seelen ist das Tollste an den Tagen rund um den Frühlingsanfang, dass es jetzt jeden Tag rasant länger hell bleibt." Jürgen Vogt, WDR-Meteorologe
"Während die Sonne im Januar und Februar nur quälend langsam länger scheint, wird es jetzt täglich rund vier Minuten länger hell. Das heißt: Man merkt es von Tag zu Tag", so der Leiter der WDR-Wetterredaktion.
In Bochum zum Beispiel, wo das Foto oben im Artikel aufgenommen wurde, ging die Sonne am Dienstag um 6.38 Uhr auf - zwei Minuten früher als am Vortag. Und sie geht 18.41 Uhr unter - zwei Minuten später als am Montag.
Jahreszeiten: Neigung der Erdachse verändert sich
Der Grund, warum es überhaupt Jahreszeiten gibt, ist die Neigung der Erdachse. "Im Winter ist die Sonne der Erde zwar viel näher als im Sommer. Aber durch die Neigung der Erdachse scheint sie dabei vor allem über der Südhalbkugel der Erde", erklärt Vogt. "Im Sommer liegen Erde und Sonne zwar weiter auseinander, dafür steht die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen dann über unserer Nordhalbkugel."

Vorerst sonnig: Wetter-Aussicht für NRW
Das Wetter spielt übrigens auch mit. Sogar die Temperaturen steigen. Am Mittwoch ist es in NRW "bis in den Abend hinein sonnig mit nur harmlosen Wolken", heißt es aus der WDR-Wetterredaktion. Auch am Mittwoch wird es erneut sonnig - und mit bis zu 17 Grad merklich wärmer.
Die weiteren Aussichten: Zum Frühlingsanfang am Donnerstag gibt es bei bis zu 19 Grad ein paar mehr Wolken. Am Freitag wird es noch etwas wärmer. Der Samstag bleibt noch warm und freundlich. Ab Sonntag wird es dann wechselhaft und spürbar kühler.
Überaus sonniger und trockener März
Beim Sonnenschein liege der März in NRW "aktuell auf Augenhöhe mit dem Rekordmärz 2022", sagt Meteorologe Vogt. Damals gab es verbreitet zweieinhalb mal so viele Sonnenstunden wie im langjährigen Mittel. Einschließlich heute ist es schon die anderthalbfache Zahl - dabei ist der Monat erst etwa zur Hälfte um. "Über Arbeitsverweigerung der Sonne beschweren können wir uns wahrlich nicht", sagt Vogt.
Die hohe Zahl an Sonnenstunden habe aber auch ihre Kehrseite, gibt er zu bedenken: "Die Natur könnte dringend etwas Regen gebrauchen. Nach dem überbordend nassen Januar ist seit Anfang Februar kaum noch was passiert in Sachen Niederschlag. Nennenswerte Mengen sind aller Voraussicht nach erst ab Sonntag zu erwarten."
Unsere Quellen:
- WDR-Meteorologe Jürgen Vogt
- WDR-Wetterredaktion
- Nachrichtenagentur dpa
Über dieses Thema berichten wir am 18.03.2025 auch im WDR Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18.45 Uhr.