Schnelltests statt Außengastro: Darum haben einige Restaurants noch nicht geöffnet
Stand: 23.05.2021, 17:34 Uhr
In vielen NRW-Regionen darf dieses Wochenende die Außengastronomie wieder öffnen. Doch einige Restaurants und Cafés haben noch geschlossen. Und manche sind zu Schnelltest-Stellen umfunktioniert.
Wer heute einen Ausflug in eine Region gemacht hat, in der die Außengastronomie wieder öffnen darf, wurde womöglich enttäuscht: Viele Cafés und Restaurants in NRW sind aktuell noch geschlossen, die Biergärten verwaist. Statt Essen und Trinken werden in manchen Gaststätten oder Cafés Corona-Schnelltests angeboten.
Sind Schnelltests für die Wirte lukrativer als Außengastronomie?
Anbieter von Schnelltests bekommen für jeden Test, den sie durchführen, 12 Euro erstattet. Aber nicht immer sind es die Restaurants selbst, die die Schnelltests anbieten. Oft werden die Schnelltests von externen Dienstleistern angeboten, die zur Miete im Restaurant sind.
"Die Wirte selbst verdienen dann nicht viel an den Tests", sagt Marc Siodla, Inhaber des Restaurants "K" in Düsseldorf. Theoretisch hätte er dieses Wochenende seine Außengastronomie wieder öffnen dürfen, aber er und sein Team wollen noch bis kommenden Donnerstag warten. "Wir hoffen auf besseres Wetter," so Siodla. Und darauf hoffen offenbar viele Wirte.
Luftfilter warten noch auf ihren Einsatz
Nach einer Schätzung des Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Nordrhein-Westfalen haben 30 bis 40 Prozent der Betriebe mit außengastronomischem Angebot an diesem Wochenende wieder geöffnet. Nur in wenigen Regionen wie Münster ist auch die Innengastronomie wieder erlaubt. Auf die hofft auch Restaurant-Inhaber Siodla: "Unsere Luftfilter wurden einen Tag vor dem Lockdown geliefert, die sollen jetzt mal zum Einsatz kommen."
Ein paar hundert Meter weiter den Rhein runter in der Düsseldorfer Altstadt haben einige Lokale mit größeren Außenterrassen schon wieder geöffnet. "Viele sind aber noch zurückhaltend, weil es sich für sie noch nicht lohnt und die Regeln zum Teil sehr komplex sind", berichtet Isa Fiedler, Sprecherin der Düsseldorfer Altstadtwirte.
Öffnen oder abwarten? Das ist oft die Frage
Nach Angaben der Dehoga steht vielen Restaurants auch ihr Stamm-Personal zurzeit nicht zur Verfügung, da die Mitarbeiter in der langen Lockdown-Phase einen anderen Job angenommen hätten.
Und Öffnen ist ein Risiko. Bevor sie wieder öffnen können, müssen Gastronomen nämlich erstmal in Vorleistung gehen. Lebensmittel müssen gekauft werden - das kann mehrere tausend Euro kosten, ohne dass man weiß, wie lange das eigene Restaurant dann auch geöffnet bleiben kann. Denn wenn die Inzidenz mehr als drei Tage hintereinander wieder über 100 liegt, müssen die Restaurants wieder schließen.