In manchen Testzentren in NRW gibt es in den nächsten Tagen noch freie Termine, in anderen wird es schon knapp. Eine kurze Internet-Recherche in den Nachbarstädten kann sich lohnen.
Großes Corona-Schnelltest-Angebot in NRW
Besonders im Rheinland existiert ein großes Angebot: zum Beispiel in Düsseldorf, Hilden, Hückelhoven, Kerpen, Pulheim, Köln, Ratingen, Remscheid oder Bornheim. Weiter südlich gibt zum Beispiel große Teststationen in Wuppertal, Gelsenkirchen, Oberhausen, Ahlen, Dortmund und in einigen kleinen Städten im Kreis Borken. In einigen wird man im Auto sitzend getestet, in andere Zentren muss man reingehen. Auch zahlreiche Hausärzte bieten gegen Gebühr Schnelltests an.
Um welche Tests geht es?
Bei den privaten Teststationen werden sogenannte Antigen-Schnelltests angeboten. Dafür wird ein Abstrich aus dem Nasenrachenraum genommen. Nach 15 Minuten liegt ein Ergebnis vor. Deshalb können solche Tests helfen, Infizierte früher zu finden.
Der Grund: Aus Studien weiß man, dass man die höchste Viruslast hat, bevor man überhaupt etwas von der Krankheit bemerkt. Gerade dann kann man andere Menschen leicht anstecken - auch wenn man sich gesund fühlt.
Mit den Antigen-Schnelltests erhöht man die Chance, genau die Menschen zu finden, die vermutlich sonst unwissentlich andere Menschen angesteckt hätten. Ein positives Ergebnis sollte durch einen PCR-Test überprüft werden - ein negativer Test ist keine Garantie dafür, dass man nicht ansteckend ist.
Was sagt ein Schnelltest aus?
"Das Ziel dieser Schnelltestung ist nicht, jemandem einen Freibrief zu erteilen", sagte Peter Cremerius dem WDR. Der Allgemeinmediziner baut zusammen mit zwei Event-Profis in Düsseldorf ein privates Schnelltest-Zentrum auf.
Vielmehr gehe es beim Antigen-Test darum, im Vorfeld symptomlose Corona-Virusträger herauszufischen, damit sie nicht zu Familienfeiern gehen. "Wer negativ getestet wird, ist nicht von der Hygiene-Vorschrift befreit, auch er muss nach wie vor die AHA-Regeln einhalten", sagte Cremerius. Negativ Getestete könnten sich zudem auch jederzeit woanders anstecken.
Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein betont, dass Schnelltests "wissenschaftlich betrachtet eine Momentaufnahme darstellen und daher auch bei negativem Ergebnis niemanden vollkommen in Sicherheit wiegen sollten".
Wie zuverlässig sind Corona-Schnelltests?
Die Antigen-Tests haben nicht die hohe Genauigkeit der PCR-Tests. Laut dem Paul-Ehrlich-Institut, dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, liegen sie sogar um "Größenordnungen" darunter. Nur wenige der mehr als 200 in Deutschland angebotenen Tests wurden bisher unabhängig überprüft. Wer sich vor den Feiertagen testen lassen möchte, kann auf der Seite des Bundesinstituts für Arzneimittel auf einer Liste überprüfen, welche Schnelltests die Mindestanforderungen erfüllen.
Wie viel zahlt man für Schnelltests?
Die Schnelltests sind deutlich kostengünstiger als die PCR-Tests. Antigen-Schnelltests, die in den privaten Teststellen in Köln und Düsseldorf angeboten werden, kosten rund 40 Euro. In Arztpraxen gelten teilweise ähnliche Preise.
Die Nutzung des privaten mobilen Testzentrums im Rheinland ist allerdings deutlich teurer. Die Bestellung des Fahrzeugs kostet knapp 300 Euro - wenn mindestens 20 Tests vor Ort durchgeführt werden.
Gibt es genügend Schnelltests?
Nach Informationen der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein sind Antigen-Schnelltests momentan nicht in ausreichender Anzahl flächendeckend vorhanden, um für die Weihnachtstage jeden symptomlosen Interessierten zu testen.
"Daher sollten die Schnelltests, solange die Kits knapp sind, nicht unter Convenience-Gesichtspunkten, sondern vorrangig unter medizinischen Gesichtspunkten zum gezielten Schutz von Praxispersonal und vulnerabler Gruppen – etwa als Indikator in Alten- und Pflegeheimen – eingesetzt werden", so die Kassenärztliche Vereinigung.
Trotzdem scheinen viele Testzentren genug Schnelltests vorrätig zu haben. Denn dort gibt es bislang noch zahlreiche freie Test-Termine.
Was ist mit Antikörper-Tests aus der Drogerie?
Die Drogeriekette DM bietet Corona-Antikörper-Tests an. Dabei entnimmt der Kunde zu Hause selbst eine Blutprobe. Diese wird an ein Labor geschickt und auf Antikörper gegen das Coronavirus untersucht. Bis ein Ergebnis vorliegt, dauert es - ein Schnelltest ist er nicht.
Der Antikörper-Test unterscheidet sich vom PCR- und vom Antigentest insofern, als dass er nicht das Virus selbst, sondern die Immunreaktion des Körpers auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachweist.
Außerdem: Laut Robert Koch-Institut lässt sich bisher auch bei einem Nachweis von Sars-CoV-2-spezifischen Antikörpern keine eindeutige Aussage darüber machen, ob man noch andere Menschen infizieren kann oder ob man immun ist.