Eigentlich hätten die Karnevalshochburgen in zwei Wochen in die neue Saison starten sollen. Am 11.11. wird normalerweise auf den Straßen und in den Kneipen gefeiert, geschunkelt und gebützt. Doch die Corona-Pandemie macht all das unmöglich. Anstatt sich auf den Ansturm der Karnevalisten vorzubereiten, wird nun alles getan, dass die Menschen zuhause bleiben. Der 11.11. fällt in diesem Jahr weitestgehend aus. Eine Übersicht aus den NRW-Hochburgen:
Köln
Die größte Karnevalsstadt in NRW hat am Dienstag ihre Pläne vorgestellt. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat klare Worte gefunden: "Wir alle müssen auf das Feiern am 11.11. verzichten." Der Mittwoch solle ein Tag wie jeder andere werden. Das Ziel sei, dass aus der Karnevals-Hochburg Köln nicht eine "Hochburg der Infektionen" werde.
Um das zu verhindern, fallen die sonst üblichen Veranstaltungen in der Altstadt aus. In der ganzen Stadt soll es im öffentlichen Raum ein Alkoholverbot geben. Das betrifft sowohl den Verkauf als auch den Verzehr. Nur Gaststätten dürfen Alkohol ausschenken. Laut dem Ordnungsamt wollen zahlreiche Wirte am 11.11. gar nicht öffnen oder nur Gäste mit Reservierung zulassen.
Größere Gruppen in der Öffentlichkeit sollen aufgelöst werden. Nur für private Feiern wird es keine Verbote geben. Allerdings wird eindringlich daran appelliert, nicht in großen Gruppen zuhause zu feiern.
Aachen
Eigentlich hatte der Festausschuss Aachener Karneval geplant, die Sessionseröffnung mit nur wenigen Gästen auf zwei Tage zu verteilen. Das wurde mittlerweile komplett gestrichen. Stattdessen soll es am 11.11. ein 24-Stunden-Internetradio mit Musik und Interviews geben. "Wir müssen kreativ werden: zu Hause in Fotos von früher kramen oder alte Kostüme aus dem Schrank holen und bei Puffeln und Getränken in Erinnerungen schwelgen", sagte Präsident Frank Prömpeler.
Düsseldorf
In der Landeshauptstadt soll das traditionelle Hoppeditz-Erwachen virtuell stattfinden. Statt auf dem Markplatz soll er vermutlich im Innenhof des Rathauses aus seinem Senftopf steigen und dort auch seine Rede halten. Im besten Fall soll es auch die obligatorische Gegenrede des Oberbürgermeisters geben. Das alles wollen die Düsseldorfer zusammen mit einem Musikprogramm im Netz übertragen.
Grundsätzlich appelliert das Comitee Düsseldorfer Karneval, am 11.11. nicht in die Innenstadt zu kommen. "Wir haben aber natürlich keinen Einfluss darauf, was die Leute privat machen", sagte Sprecher Hans-Peter Suchand. Trotzdem müsse klar sein, dass auch dort die Hygieneregeln beachtet werden.
Bonn
Die übliche Vorstellung der Tollitäten auf dem Marktplatz ist abgesagt. Sogar die Proklamation von Prinz Marco I. und Bonna Nadine I. ist auf 2022 verschoben worden. Stattdessen soll es auch in Bonn ein Onlineangebot geben.