Bei der frühestmöglichen Unterbrechung von Infektionsketten könnte ihm entscheidende Bedeutung zukommen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu den Schnelltests, mit denen die Bundesregierung ihre Test-Strategie im Kampf gegen die Corona-Pandemie ab dem 15. Oktober erweitert.
Für wen ist der Schnelltest?
Der Corona-Schnelltest ist nicht für jedermann. Das ist aktuell noch kein Thema: Den werde es aber "irgendwann auch geben", sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Das dauere eben noch. Vorerst will Spahn das Verfahren ab Mitte Oktober ausschließlich für Personal und Besucher in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Arztpraxen freigeben. Nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums darf der Test nur von medzinischen Fachpersonal angewendet werden. Bei einer privaten Durchführung werde das Ergebnis von staatlichen Stellen nicht anerkannt.
Erst einmal steht eine Verbesserung des Schutzes von besonders gefährdeten Personen im Fokus. Mit Blick auf Risikogruppen ändert der Schnelltest - selbst, wenn er für jedermann auf den Markt kommt - nichts an den Geboten im Umgang mit dem Virus. Abstand zu halten und das Tragen einer Schutzmaske bleiben von entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung des Coronavirus unter Kontrolle zu behalten.
Wie schnell bekommt man ein Ergebnis?
Der Schnelltest weist mit einer Farbreaktion das Virus-Protein auf der Virus-Hülle nach, erklärt Julia Polke von der WDR-Wissenschaftsredaktion. Das Ergebnis liege nach 15 bis 30 Minuten vor und damit deutlich schneller als beim PCR-Test.
Bei dem derzeit üblichen Testverfahren, in dem die Erbinformation des Virus direkt nachgewiesen wird, muss man mindestens 24 Stunden auf sein Ergebnis warten. Zuweilen dauert das je nach Auslastung des untersuchenden Labors auch deutlich länger.
Wie zuverlässig ist der Test?
Diese Schnelligkeit geht aber wohl zu Lasten der Zuverlässigkeit der Tests. "Sie können gelegentlich eine Infektion übersehen, weil sie eine niedrigere Sensitivität haben", sagt Professor Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn, wo die Treffsicherheit des Verfahrens überprüft wird.
WDR-Wissenschaftsredakteurin Julia Polke stuft die schnellen Testverfahren als "ziemlich sicher" ein: "Der Schnelltest ist mittlerweile ziemlich gut. Nicht ganz so sicher wie der PCR-Test, aber er liefert mittlerweile schon ziemlich aussagekräftige und valide Ergebnisse."