Ab Mitte September oder Anfang Oktober wird es keine verpflichtenden Corona-Tests mehr geben – und auch keine kostenlosen Tests. Stattdessen muss jeder, der aus einem der mehr als 130 Risikogebiete zurückkehrt, für zwei Wochen in Quarantäne.
Ab wann genau die neuen Regeln gelten, wollen die Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel (CDU) festlegen.
Corona-Test erst fünf Tage nach Rückkehr
Die Quarantäne lässt sich abkürzen, wenn man einen negativen Coronatest vorlegen kann. Der Test darf aber frühestens am fünften Tag nach der Rückkehr gemacht werden. Das bedeutet: Eine Woche muss man mindestens zu Hause bleiben.
Der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach hält das für sinnlos. Er sagt: Nach fünf Tagen seien auch die, die sich im Urlaub angesteckt haben, nur in den seltensten Fällen noch infektiös.
Laschet fordert Strafen für Quarantänebrecher
Außerdem ein Problem: Wer soll die Quarantänepflicht kontrollieren? Bei Missachtung drohen bis zu 25.000 Euro Strafe. NRW-Ministerpräsident Laschet (CDU) hatte in der Aktuellen Stunde gefordert, hart durchzugreifen, aber die Gesundheitsämter sind jetzt schon überlastet.
Labore sind überlastet
Das gilt auch für die Labore – und das ist auch der Grund für den Strategiewechsel: Zuletzt wurden 875.000 Tests in einer Woche ausgewertet. Theoretisch möglich sind 1,2 Millionen Tests pro Woche.
Bundesgesundheitsminister Spahn war sich aber bei einer Schaltkonferenz mit seinen Kollegen aus den Ländern einig, die vorhandenen Testkapazitäten wieder mehr für Krankenhäusern und Pflegeheimen zu nutzen.
Entscheidung am Donnerstag
Am Donnerstag beraten die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Merkel darüber, ob die neuen Regeln erst ab Anfang Oktober gelten oder schon ab Mitte September. Dann enden auch in Baden-Württemberg die Sommerferien.
Außerdem wollen sie über ein digitales Meldesystem sprechen. Darin soll zentral gespeichert werden, wer wann und wo getestet wurde – und mit welchem Ergebnis.