Drei Wochen "Lockdown light" liegen hinter uns. Die Zahlen sind immer noch hoch, aber das Wachstum ist gebrochen. Am Sonntag wurden bundesweit 15.741 Neuinfektion an das Robert Koch-Institut gemeldet. Ist das nun als Erfolg zu werten? Wie geht es weiter bis Weihnachten?
Scholz und Söder für Verlängerung
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der "Bild am Sonntag": "Alles spricht dafür, dass die aktuellen Beschränkungen über den 30. November hinaus noch eine Zeit lang fortgesetzt werden müssen."
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte der Zeitung: "Um ein schönes Weihnachten verbringen zu können, müssen wir den Lockdown verlängern und sicher auch vertiefen." Der CSU-Chef fügte hinzu: "Mindestens so lange, bis wir wieder den Inzidenzwert von 50 erreicht haben."
Am kommenden Mittwoch wollen sich die Länderregierungschefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Corona-Regeln befassen. Forderungen gibt es schon genug.
Laschet will schärfere Kontaktbeschränkungen
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will für scharfe Kontaktbeschränkungen werben. "Eine Familie darf sich nur noch mit zwei weiteren Personen aus einem anderen Hausstand treffen", sagte er den "Stuttgarter Nachrichten".
Aus Länderkreisen hieß es am Freitag, die geltenden Auflagen - zum Beispiel die Schließung von Cafés und Restaurants - könnten noch bis zum 20. Dezember verlängert werden. Erst bei stark sinkenden Inzidenzen, das glaubt auch Laschet, könne wieder vorsichtig geöffnet werden.
Klassen teilen und Ferien vorziehen
Virologe Alexander Kekulé spricht sich dafür aus, an allen weiterführenden Schulen die Klassen zu teilen. Außerdem sollten "die Weihnachtsferien bundesweit eine Woche vor dem 24. Dezember beginnen", so der Virologe in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Dadurch würde man auch die außerschulischen Kontakte deutlich reduzieren."
Denn das größte Problem seien unkontrollierte Treffen nach Schulschluss. "Dabei wird das Virus massiv verbreitet", so Kekule.
Das "Hammer-und-Tanz"-Prinzip
Laschets Vorschläge sind für WDR-Wissenschaftsjournalistin Ruth Schulz viel zu wenig: "Das ist höchstens ein Hämmerchen". Eine Anspielung auf das "Hammer-Tanz-Prinzip", das unter Wissenschaftlern diskutiert wird - erst zuschlagen, dann wieder beweglicher werden.
Zu welchen "Hämmern" würde Schulz raten? "So viel Homeoffice wie möglich, Fahrten mit dem Schulbus müssten besser organisiert werden, und vielleicht wäre der Unterricht in geteilten Klassen doch eine Option."