Verordnung trifft auf Wirklichkeit: Wer aus einem Land zurückkehrt, das als Corona-Risikogebiet eingeschätzt wird und keinen aktuellen, negativen Test vorweisen kann, muss sich beim zuständigen Gesundheitsamt melden und sofort zwei Wochen in Quarantäne begeben. Andernfalls drohen empfindliche Strafen bis zu 25.000 Euro – so will es die Coronaeinreiseverordnung.
Kontrollen schwierig
Doch wer kontrolliert das? Bei Flugreisenden sind die Fluggesellschaften zwar verpflichtet, dem Gesundheitsamt auf explizite Nachfrage Auskunft über die Passagiere zu geben. Aber: "Eine Verpflichtung zur routinemäßigen Übermittlung der Daten von Reisenden aus Risikogebieten besteht nicht", teilt das das NRW-Gesundheitsministerium mit. Gesundheitsämter hätten also derzeit "keine Möglichkeit, von sich aus auf Reiserückkehrer zuzugehen, die sich nicht an die durch die Coronaeinreiseverordnung vorgegebenen Pflichten halten".
Testzentren an Flughäfen?
Deshalb führt nach das Ministerium nach eigenen Angaben derzeit Gespräche über die Einrichtung von Testzentren an Flughäfen in NRW. Reiserückkehrer aus Risikogebieten sollen dort die Möglichkeit erhalten, sich testen zu lassen. Details stehen allerdings noch nicht fest. Außer am Flughafen Köln/Bonn gibt es diese Möglichkeit in NRW noch nicht. Der Düsseldorfer Flughafen habe freiwillige Tests "grundsätzlich in Planung", so ein Sprecher auf WDR-Nachfrage.
Ein Sprecher des Flughafens Münster-Osnabrück sagte, dass man die Idee von Corona-Teststationen für Rückkehrer "unterstützen" würde. Eigene Planungen habe der Flughafen Münster dazu aber nicht, so der Sprecher, da das "unseres Erachtens eine behördliche Aufgabe ist, die auch an den einzelne Flughäfen gleichermaßen umgesetzt werden müsste". Der Flughafen Weeze plant nach eigener Auskunft keine eigenen Maßnahmen.
Dortmund: Viele Flüge aus Risikogebieten
Ein Hotspot für Rückkehrer aus Risikogebieten könnte der Dortmunder Flughafen sein. Der Flugplan zeigt, dass dort täglich Flugzeuge aus Risikogebieten landen. "Im Wissen um entsprechende Überlegungen im Gesundheitsministerium NRW" beabsichtige der Dortmund Airport derzeit keine eigenständigen Testangebote am Flughafen, teilt eine Sprecherin mit. Man wolle erstmal abwarten. "Geeignete Räumlichkeiten" stünden jedenfalls zur Verfügung.