Anfang November ist es auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen normalerweise sehr voll. Kaum jemand ist im Urlaub und das schlechte Wetter treibt viele Berufstätige in die Autos.
Doch in diesem Jahr gab es auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen nach Angaben des ADAC Nordrhein deutlich weniger Staus als im Vorjahr. Auch Straßen.NRW stellt fest: Der üblicherweise nach den Herbstferien beginnende Novemberstau ist weitgehend ausgefallen.
Fast ein Drittel weniger Verkehr
Der Grund liegt auf der Hand: Wegen Corona sind weniger Menschen unterwegs, viele Pendler arbeiten im Home Office und Termine bei Kunden finden beispielsweise digital statt. Das führt zu 20 bis 30 Prozent weniger Verkehr auf den Autobahnen, rechnet Straßen.NRW vor.
"Diese paar Prozent bringen wirklich den Umstieg, dass wir morgens und nachmittags keinen Stau mehr haben in den Spitzenzeiten. Deshalb kommt man momentan eigentlich ganz gut durch NRW, obwohl der Verkehrsrückgang gar nicht so groß ist. Die Staus gehen sehr stark zurück", sagt Jan Lohoff von Straßen.NRW.
Bis zu 90 Prozent weniger Staus an Hot Spots
"Im Durchschnitt haben wir rund 56 Prozent weniger Staus", sagt Roman Suthold vom ADAC. Dabei stechen aber manche Regionen heraus. Denn vor allem an den Stau-Hotspots in NRW sind die Corona-Beschränkungen bemerkbar.
Auf der A1 zwischen dem Kamener Kreuz und Volmarstein hat es im November bislang 29 Staus mit insgesamt 47 Staukilometern gegeben. Im vergangenen Jahr waren es noch 412 Staus bei 873 Kilometern.
Auch zwischen dem Kreuz Burscheid und dem Kreuz Köln-West ist wesentlich weniger los: Waren es 2019 noch 266 Staus mit insgesamt 539 Staukilometern, sind es im Corona-Jahr nur 97 Staus mit 114 Staukilometern.
Güterverkehr fließt weiter
Beeindruckend auch der Rückgang in Oberhausen: Zwischen Solingen und dem Kreuz Oberhausen stand man im November rund 100 Stunden weniger im Stau als noch vor einem Jahr.
"Im Gegensatz zum privaten PKW-Verkehr ist der Güterverkehr wenig betroffen", sagt Jan Lohhoff von Straßen.NRW. Deswegen würden weiterhin auch Straßenschäden entstehen, weil der dafür maßgebliche LKW-Verkehr fast normal weiter fließt.