Ticker vom Sonntag (01.08.2021) zum Nachlesen

Stand: 01.08.2021, 19:06 Uhr

  • Auffrisch-Impfungen für Immungeschwächte, Pflegebedürftige, Senioren geplant
  • Städte reagieren auf sinkende Impf-Nachfrage
  • Israel startet mit Dritt-Impfungen
  • Gesundheitsminister wollen Impfung ab zwölf Jahren empfehlen
  • Sieben-Tage-Inzidenz in NRW steigt auf 24
  • Ab heute gilt die Einreise-Testpflicht
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Auffrisch-Impfungen für Immungeschwächte, Pflegebedürftige, Senioren geplant

Morgen wollen sich die Gesundheitsminister der Länder zusammen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) treffen, um unter anderem über Auffrisch-Impfungen zu sprechen. Das geht aus einem Beschlussentwurf hervor, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Demnach weisen erste Studienergebnisse daraufhin, dass es bei "bestimmten Personengruppen vermehrt zu einer reduzierten oder schnell nachlassenden Immunantwort nach einer vollständigen COVID-19-Impfung kommen kann." Dies gelte insbesondere für "die Gruppe relevant immungeschwächter Patientinnen und Patienten sowie für Höchstbetagte und Pflegebedürftige".

Diese sollen nun eine Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten. Zusätzlich soll ab September "im Sinne gesundheitlicher Vorsorge allen bereits vollständig geimpften Bürgerinnen und Bürgern, die den ersten Impfschutz mit einem Vektor-Impfstoff von Astrazeneca oder Johnson&Johnson erhalten haben, eine weitere Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech angeboten" werden.

19.01 Uhr: Kinderarzt kritisiert Diskussion um Impfung von Kindern

Der Bonner Kinderarzt Axel Gerschlauer spricht sich klar gegen eine Impfempfehlung der Politik für Kinder und Jugendliche aus. Es sei eine medizinische Entscheidung, die man lieber der Stiko überlassen solle. Er findet die Einmischung durch die Politik "unterträglich". Er würde sich von Herrn Laumann "auch nicht den Blindarm operieren lassen".

18.46 Uhr: Erste Kontrollen bei Einreisen nach Deutschland

Seit Mitternacht gilt eine Nachweispflicht für Einreisende nach Deutschland. Sie müssen belegen, ob sie geimpft, genesen oder aktuell getestet sind. Die Bundespolizei führt Kontrollen durch, beim Autoverkehr vielfach stichprobenartig. Die Bilanz nach dem ersten Tag fiel positiv aus: Viele Reisende hätten sich an die Vorgaben gehalten.

17.44 Uhr: Linken-Chef Bartsch gegen Impfpflicht

Linken-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch hat sich gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. "Aber wir sollten insbesondere diejenigen, die zweifeln, als Zielgruppe haben". Er fordere seit Langem einen Impfgipfel, "um wirklich alle Möglichkeiten zu prüfen, dass man mehr Leute zum Impfen bringt".

Bartsch kritisierte weiter fehlende Kontrollen bei den beschlossenen Maßnahmen. "Wenn man Verordnungen erlässt, dann müssen sie auch umgesetzt werden. Das ist bei Corona eines der Probleme gewesen: Viele Anordnungen, wenig Kontrollen. Das hat dann logischerweise auch zum Missbrauch geführt", so Bartsch. Und das müsse man verhindern.

16.32 Uhr: Wenig Zulauf bei Impfaktion in Kölner Zentralmoschee

Eine Impfaktion am Samstag und Sonntag in der Ditib-Zentralmoschee in Köln hatte weniger Zulauf als erwartet. Der Andrang sei nicht so groß gewesen wie bei der ersten Impfaktion vor drei Monaten, sagte die leitende Impfärztin Nora Bertenburg dem Evangelischen Pressedienst.

Bis zum späten Sonntagnachmittag zählte das dortige Ärzteteam der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein insgesamt 540 Menschen, die sich ohne Voranmeldung mit den Impfstoffen von Biontech, Astrazeneca und Johnson & Johnson impfen ließen. Bei einer ersten Impfaktion an der Moschee waren am 8. und 9. Mai rund 3.200 Menschen geimpft worden.

14.22 Uhr: Ethikrat fordert Impfpflicht für ausgewählte Berufe

Bestimmte Berufsgruppen sollten zur Impfung verpflichtet werden. Das meint zumindest Wolfram Henn, Mitglied des Deutschen Ethikrates. Er fordert eine Pflicht unter anderem für Mitarbeiter in der Personenbeförderung. "Eine Krebspatientin sollte sich darauf verlassen können, dass der Taxifahrer, der sie zur Chemotherapie bringt, sie nicht unnötig gefährdet", schreibt Henn in einem Gastbeitrag für die "Augsburger Allgemeine". Auch Lehrkräfte und Pflegepersonal müssten sich impfen lassen. Die juristischen Hürden hält Henn für klein. 

14.19 Uhr: Trotz Demo-Verbots protestieren in Berlin tausende Menschen

In Berlin protestieren tausende Menschen bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen. Absperrungen, die Versammlungen verhindern sollen, würden ignoriert und überrannt, meldete die Polizei Berlin. Sie hält Wasserwerfer bereit. Es seien über 1.700 Beamte im Einsatz.

Die Beamten in Berlin hatte mit Blick auf den Infektionsschutz mehrere Demonstrationen am Wochenende aus dem Kreis der "Querdenken"-Bewegung untersagt. Das Oberverwaltungsgericht hatte das in mehreren Fällen bestätigt.

12.10 Uhr: Städte reagieren auf sinkende Impf-Nachfrage

Die Auslastung der Impfzentren ist auch in NRW rückläufig und führt in einigen Kommunen zu leichten Einschränkungen bei den Öffnungszeiten. In Dortmund liege die Auslastung des kommunalen Impfzentrums Phoenix-West bei knapp über zehn Prozent der maximalen Kapazität, berichtete eine Sprecherin der Stadt. Seit Montag sei das Zentrum für Schutzimpfungen gegen das Coronavirus nur noch ab Mittag geöffnet.

Das Impfzentrum Köln hatte seine täglichen Öffnungszeiten bereits am 5. Juli am Abend um zwei Stunden gekürzt. Ab 17. August werde man das Angebot auch am Morgen um zwei Stunden reduzieren - auf dann 10 bis 18 Uhr. "Zum jetzigen Stand ist es nicht vorgesehen, einzelne Tage in der Woche vollständig zu schließen", hieß es. Anders die Stadt Solingen: Hier wird das Impfzentrum nun am kommenden Montag und Dienstag ganz dicht machen. In Münster ist das Impfzentrum sonntags bereits seit zwei Wochen geschlossen.

Weniger Impf-Termine als üblich wurden auch in den Impfzentren in Düsseldorf und Bonn vereinbart. Die Sommerferien machten sich wohl bemerkbar, hieß es. Aber auch fehlendes Bewusstsein dafür, dass jüngere Menschen ebenfalls einen schweren Krankheitsverlauf erleiden könnten, sei ein denkbarer Faktor.

10.30 Uhr: Israel startet mit Dritt-Impfungen

Als erstes Land hat Israel mit der dritten Corona-Impfung begonnen. Zielgruppe sind die über 60-Jährigen. Wie groß die Nachfrage wird, ist aber offen. Bereits im Vorfeld gab es kritische Expertenstimmen. Die möglichen Risiken einer Drittimpfung seien noch nicht ausreichend erforscht. Das Ziel der Auffrischung ist ein besserer Schutz älterer, besonders gefährdeter Menschen vor schweren Krankheitsverläufen mit der Delta-Variante des Coronavirus. Die Zahl der schweren Krankheitsverläufe nimmt zu und hat den höchsten Stand seit April erreicht. Die Zahl der Neuinfektionen in Israel lag mit etwa 2.400 täglich zuletzt so hoch wie in Deutschland. In der Bundesrepublik leben aber mehr als neunmal so viele Menschen.

9 Uhr: Gesundheitsministerkonferenz will Impfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren empfehlen

Laut "Bild am Sonntag" wollen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und die Gesundheitsminister der Länder bereits morgen Impfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren empfehlen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat dazu bis heute keine allgemeine Empfehlung abgegeben, was bereits seit einiger Zeit immer wieder diskutiert und hinterfragt wird. Bislang gibt es nur eine Stiko-Empfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren mit Vorerkrankungen.

Die Kinder und Jugendlichen sollen sowohl in Impfzentren als auch bei Kinder- und Hausärzten, nach Möglichkeit auch von Betriebsärzten, geimpft werden, schreibt die Zeitung. Zudem wollen die Länder allen jungen Erwachsenen an Universitäten, Berufsschulen und Schulen Impfungen anbieten. Außerdem soll es für bereits zweimal geimpfte ältere Menschen eine dritte Impfung zur Auffrischung geben.

7 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in NRW steigt auf 24

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Sonntagmorgen lag sie bei 17,5 - am Vortag hatte der Wert 16,9 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9 betragen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2.097 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden ein Todesfall verzeichnet.

Auch in NRW sind die Zahlen demnach leicht gestiegen, laut RKI liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntagmorgen bei 24.

6 Uhr: Ab heute gelten neue Einreiseregeln

Von heute an müssen alle, die nach Deutschland einreisen, nachweisen können, dass sie gegen Covid-19 geimpft, davon genesen oder getestet sind. Darauf hat sich die Bundesregierung geeinigt. Schärfere Regeln gibt es weiterhin für Hochrisiko- und Virusvarianten-Gebiete.

Die Bahn hat angekündigt, in Zügen flächendeckend zu kontrollieren, ob sich Reiserückkehrer aus Hochrisikogebieten an die ab Sonntag geltende Testpflicht halten. Demnach soll das Zugpersonal sogar mit Sicherheitsmitarbeitern aufgestockt werden, und "bei allen Fahrgästen den Test-, Impf- oder Genesenen-Nachweis und die digitale Einreiseanmeldung kontrollieren", wie das Unternehmen auf Anfrage des WDR mitteilte. Aktuell betreffe dies Verbindungen aus den Niederlanden und Teilen Frankreichs (Regionen Okzitanien sowie Provence-Alpes-Côte d'Azur).

05.30 Uhr: Großdemos in Frankreich gegen Gesundheitspass

Das dritte Wochenende in Folge demonstrieren in Frankreich Menschen gegen die Corona-Politik der Regierung. Landesweit gingen gestern nach Angaben des Innenministeriums mehr als 200.000 Menschen auf die Straßen, um gegen die verschärften Regelungen zu demonstrieren. Letzten Samstag waren es landesweit über 160.000 Tausend. Die Menschen protestieren gegen den Gesundheitspass und die Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitsbereich, in Rettungsdiensten und bei der Feuerwehr.

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