Ticker von Sonntag (15.08.2021) zum Nachlesen
Stand: 15.08.2021, 18:04 Uhr
- Appell: Kinder und Jugendliche vor Lockdown bewahren
- Geimpfter Covid-Patient in Griechenland gestorben
- Bonn hat die höchste Inzidenz in NRW
- Impfquote könnte auf 80 Prozent steigen
- In NRW liegt die Inzidenz bei 54,4
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Appell: Kinder und Jugendliche vor Lockdown bewahren
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin appelliert an die Ständige Impfkommission, in der Debatte um Corona-Impfungen für Zwölf- bis 17-Jährige auch psychosoziale Probleme dieser Altersgruppe zu berücksichtigen.
Präsident Thomas Fischbach sagte der Funke Mediengruppe, die Stiko orientiere sich allein am individuellen Nutzen der Wirkstoffe im Verhältnis zur Gefährlichkeit einer Erkrankung. Es gehe aber auch darum, Kinder und Jugendliche vor weiteren Schäden im Falle neuer Corona-Maßnahmen oder eines weiteren Lockdowns zu bewahren, etwa im Bildungsbereich. Diesen Gesichtspunkt habe die Stiko bisher nicht im Blick.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat die Impfstoffe von Biontech und Moderna bereits ab 12 Jahren zugelassen. In Deutschland empfiehlt die Stiko Impfungen von Kindern und Jugendlichen aber bisher trotz politischen Drucks nicht allgemein, sondern nur bei höherem Risiko für schwerere Corona-Verläufe.
Nach Informationen der Funke-Zeitungen wird für Mitte der Woche eine überarbeitete Stiko-Empfehlung für die Corona-Impfungen für Jugendliche ab 12 Jahren erwartet.
18.01 Uhr: Ausschreitungen bei Protesten von Impfgegnern in Los Angeles
Bei einer Demonstration von Impfgegnern in Los Angeles und einem Gegenprotest ist es zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Nach Polizeigangaben wurde vor dem Rathaus der Millionenstadt ein Mann mit einem Messer verletzt. Zu Festnahmen kam es zunächst nicht. Die Untersuchung dauere noch an, hieß es. Mehrere Hundert Impfgegner forderten in Sprechchören "medizinische Freiheit", viele schwenkten US-Fahnen und trugen Pro-Donald-Trump-Schilder.
Nach Medienberichten waren Anhänger der rechtsradikalen Gruppe "Proud Boys" beteiligt. Ein Reporter teilte der Polizei und auf Twitter mit, er sei tätlich angegriffen worden. Der Protest der Impfgegner richtete sich unter anderem gegen verschärfte Corona-Auflagen, wie Maskenpflicht und Impfnachweise. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in den USA werden vielerorts Beschränkungen eingeführt.
16.15 Uhr: Erstmals geimpfter Covid-Patient ohne Vorerkrankungen gestorben
Zum ersten Mal ist in Griechenland ein Patient an Covid-19 gestorben, obwohl er vollständig geimpft war und keinerlei Vorerkrankungen hatte. Der Mann habe vor seiner Erkrankung keine gesundheitlichen Probleme gehabt und alle Corona-Vorsichtsmaßnahmen befolgt, auch seine Frau und seine Kinder seien geimpft, sagte der Leiter der Intensivstation im Papanikolaou-Krankenhaus von Thessaloniki, Nikos Kapravelos, dem Sender Open TV. Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem Toten um einen 70-jährigen Zahnarzt. Nach Angaben von Kapravelos ist es der erste derartige Fall unter den bislang mehr als 13.200 Corona-Toten in Griechenland.
14.41 Uhr: Fortuna fordert: Keine Kapazitätsgrenzen mehr in Stadien
Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf fordert eine einheitliche 2G-Regelung für den künftigen Besuch in Fußballstadien ohne Kapazitätsgrenzen mit einem Sonderrecht für Kinder und Jugendliche. "Es wäre falsch und nicht nachvollziehbar, Kindern und Jugendlichen den Zutritt zu Spielen zu versagen, weil eine Impfung nicht möglich oder nicht empfohlen ist. Da aber ansonsten jeder Erwachsene ein Impfangebot nutzen kann, erscheint es vertretbar, ansonsten nur Geimpfte und Genesene im Stadion zuzulassen", teilte die Fortuna am Sonntag mit.
13.51 Uhr: Erstmals mehr als 600 Corona-Tote in Iran an einem Tag
Im Iran sind erstmals mehr als 600 Corona-Tote an nur einem Tag registriert worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag gab es in den vergangenen 24 Stunden 620 Tote und fast 37.000 Neuinfektionen. Somit stieg die Gesamtzahl der Toten in Verbindung mit dem Coronavirus in dem Land auf fast 98.000, die der Infektionen auf mehr als 4,4 Millionen.
Die Ursache für den drastischen Anstieg ist dem Gesundheitsministerium zufolge die deutlich ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus. Um die Todeswelle zu stoppen, hat die iranische Regierung erneut einen landesweiten Lockdown verhängt.
13.11 Uhr: Merz schließt Steuererhöhungen aus
Der CDU-Politiker Friedrich Merz schließt im Fall eines Wahlsiegs seiner Partei bei der bevorstehenden Bundestagswahl Steuererhöhungen aus. Diese werde es mit der Union nicht geben, sagte er der "Bild am Sonntag". "In dieser Situation Bürger und Unternehmen weiter zu belasten, würde jeden Aufschwung nach der Corona-Krise kaputt machen." Sofern es die begrenzten Spielräume in den öffentlichen Kassen zuließen, würden die Steuern gesenkt. Priorität habe aber, den Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sagte Merz.
12.46 Uhr: Bericht: Weniger Arztpraxen impfen gegen Corona
Die Zahl der Arztpraxen, die in Deutschland gegen Corona impfen, sinkt einem Bericht zufolge. In der Woche vom 2. bis zum 8. August hätten nur noch 29.300 Praxen Corona-Schutzimpfungen verabreicht, schreibt die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf ihr vorliegende Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Insgesamt hätten sich seit Beginn der Impfungen mehr als 52.600 Praxen an der Impfkampagne beteiligt. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sagte der Zeitung, es stimme zwar, dass die Impfzahlen rückläufig seien. "Wir müssen aber bedenken, dass inzwischen glücklicherweise immer mehr Menschen schon vollständig geimpft sind." Gassen wollte demnach nicht bestätigen, dass derzeit eine große Zahl an Praxen aus dem Impfgeschehen aussteige.
12.36 Uhr: Altmaier will Steuer-Senkung für mehr Branchen wegen Corona
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stellt steuerliche Erleichterungen für weitere, besonders von der Corona-Krise betroffene Firmen in Aussicht. "Langfristig muss es leichter werden, Eigenkapital neu aufzubauen. Besonders hart getroffene Unternehmen und Branchen könnten steuerliche Vorteile bekommen", sagte Altmaier dem Internet-Portal "t-online". Für die Gastronomie habe man zum Beispiel bereits den ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Speisen und Getränke eingeführt und wolle ihn beibehalten. "Ähnliches könnte ich mir in auch anderen Bereichen vorstellen." Er denke dabei an das Messegeschäft, an Veranstalter, Betreiber von Diskotheken, aber auch an Frisöre oder auch Einzelhändler.
12.33 Uhr: Polen verkauft eine Million Corona-Impfstoffdosen an Australien
Polen hat eine Millionen Dosen Corona-Impfstoff an Australien weiterverkauft. "In diesen für unsere australischen Freunde schwierigen Zeiten hat Polen beschlossen, eine Million Dosen des Impfstoffs von Pfizer-Biontech mit Australien zu teilen und sofort zu liefern", sagt der polnische Botschafter in Australien, Michal Kolodziejski, am Sonntag. Gesundheitsminister Adam Niedzieslki sagte, Polens Impfstoffkäufe "ermöglichen es uns, die Bedürfnisse unserer Bürger zu erfüllen und andere in Not zu unterstützen". Die Impfstofflieferung an Australien sei Teil einer "verantwortungsvollen Politik der Solidarität" seiner Regierung.
12.28 Uhr: Carrie Johnson fordert Schwangere zur Impfung gegen Coronavirus auf
Die Frau des britischen Premierministers, Carrie Johnson, hat Schwangere dazu ermutigt, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Auf ihrem privaten Instagram-Account berichtet sie von ihrer zweiten Impfung. Sie fühle sich "großartig", so die Frau von Boris Johnson, die selbst ein Kind erwartet. Sie sei zunächst "definitiv besorgt" gewesen aus Angst vor einer Fehlgeburt, schrieb Carrie, wie auf einem Screenshot auf der Webseite des Nachrichtensenders Sky News zu sehen war. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu seien aber "unglaublich beruhigend", so die 33-Jährige. Wissenschaftlichen Daten zufolge gebe es dafür kein erhöhtes Risiko.
10.54 Uhr: Bonn hat die höchste Inzidenz in NRW
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in NRW steigt weiter deutlich an - auf 54,4. Am Vortag hatte der Wert noch bei 50,7 gelegen. Am Sonntag der vergangenen Woche waren es nur 34,0 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Die NRW-Inzidenz ist weiter deutlich höher als der bundesweite Wert von 35,0. Nur in Hamburg (74,3) und Berlin (62,2) ist die Rate höher.
Zwei NRW-Kommunen sind inzwischen nicht mehr weit von der Marke 100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz entfernt. Den höchsten Wert in NRW verzeichnete heute die Stadt Bonn, die mit einer Inzidenz von 95,9 bundesweit den dritthöchsten Wert nach Kiel (103,3) und Berlin-Neukölln (98,7) aufweist. Auch in der Stadt Mönchengladbach, die bisher den höchsten Wert in NRW hatte, steigt die Inzidenz weiter auf 95,0. In Köln, der größten Stadt in NRW, liegt der Inzidenzwert bei 75,1.
8.05 Uhr: Umfrage: Impfquote könnte auf 80 Prozent steigen
Der Anteil der vollständig gegen Corona geimpften Erwachsenen in Deutschland könnte einer Umfrage zufolge auf mehr als 80 Prozent steigen. In der repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 75 Prozent, dass sie schon mindestens einmal geimpft seien. Weitere sechs Prozent gaben an, sich noch impfen lassen zu wollen - zusammen sind das 81 Prozent.
Nach den offiziellen Zahlen sind 63,1 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens einmal geimpft. Eine Befragung des Robert Koch-Instituts hatte allerdings auch ergeben, dass womöglich mehr Erwachsene in Deutschland mindestens einmal geimpft sind als bislang offiziell erfasst.
7.03 Uhr: USA und Israel ab heute Hochrisikogebiete
Seit heute gelten unter anderem die USA, Israel und Montenegro als neue Hochrisikogebiete. Reisende aus diesen Ländern müssen sich vor der Einreise nach Deutschland digital anmelden und nachweisen, dass sie vollständig geimpft oder genesen sind. Alle anderen müssen für mindestens fünf Tage in Quarantäne. Portugal gilt ab heute nicht mehr komplett als Hochrisikogebiet. Ausnahmen sind die Hauptstadt Lissabon und die Algarve ganz im Süden. Auch die Türkei gilt ab Dienstag als Hochrisikogebiet.
6.30 Uhr: Impfaktion vor FC Köln Spiel
Vor dem ersten Heimspiel des 1. FC Köln in der neuen Fußball-Bundesliga-Saison können sich heute ab 14 Uhr vor dem Stadion alle Interessierten ohne Termin impfen lassen. Ins Stadion dürfen um 17.30 Uhr 16.500 Fans, davon 15.500 Genesene und Geimpfte - sowie 1.000 Kinder und Jugendliche mit einem negativen Test.
6.00 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von heute lag sie bei 35,0 - am Vortag hatte der Wert 32,7 betragen, vor einer Woche 22,6. In NRW liegt die Inzidenz heute bei 54,4.
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