Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Regierung und Patientenschützer gegen "Freedom Day"
Nachdem bereits am Sonntagmorgen Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) einem "Freedom Day" am 30. Oktober eine Absage erteilt hat, hat sich auch der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisch geäußert. Kassenärztechef Andreas Gassen hatte den Vorschlag gemacht, nach dem Vorbild von Großbritannien zum 30. Oktober alle Corona-Beschränkungen aufzuheben.
"Der 'Freedom Day' zur Aufhebung aller Corona-Beschränkungen ist eine tolle Sache", sagte Brysch. "Doch beim Blick in die Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeheime scheinen solche flotten Sprüche nicht anzukommen." Hier seien die Einschränkungen für Patienten, Pflegebedürftige und Angehörige allgegenwärtig. Die Kassenärztlichen Vereinigungen müssten sich zunächst dafür einsetzen, dass ihre Vorschläge im medizinisch-pflegerischen Bereich ankommen, so Brysch.
18:40 Uhr: US-Immunologe Fauci glaubt weiter an allgemeine Booster-Impfungen
Obwohl die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA am Freitag keine allgemeine Empfehlung für eine Auffrischungsimpfung gegeben hat, sondern nur für bestimmte Risikogruppen und ältere Menschen, hält der Präsidentenberater und Immonuloge Anthony Fauci am Impfstart für alle an diesem Montag fest. "Die Bewertung der Experten könne sich künftig auch noch ändern", sagte Fauci heute. Es würden weiter Daten geprüft. Die Menschen müssten sich im Klaren darüber sein, dass "buchstäblich täglich und wöchentlich neue Daten" einträfen.
Die US-Regierung hatte bereits Mitte August die Pläne vorgestellt, wonach die amerikanische Bevölkerung ab dem 20. September mit Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus versorgt werden soll. Die Regierung hatte jedoch betont, dies stünde noch unter Vorbehalt von Prüfungen der FDA.
17.25 Uhr: Mehr als 20.000 Auffrischungsimpfungen in Berlin
Seit dem Start der Corona-Auffrischungsimpfungen am 1. September haben sich in Berlin fast 21.000 Menschen ein drittes Mal impfen lassen. Das geht aus den Tabellen des Robert Koch-Instituts hervor. Gedacht ist der sogenannte Booster vor allem für Menschen über 80, bei denen die zweite Impfung mehr als ein halbes Jahr her ist. Sie haben dafür eine neue Einladung bekommen.
Die Auffrischung soll auch bei immungeschwächten Menschen das Immunsystem noch einmal anregen, Abwehrstoffe zu bilden, und so in einer vierten Welle vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission gibt es dafür noch nicht, sie ist aber zeitnah geplant.
15.30 Uhr: Erster Einsatz von Corona-Spürhunden
In Deutschland startet heute eine ungewöhnliche Konzertreihe als Corona-Experiment. Zum ersten Mal kommen speziell ausgebildete Spür-Hunde zum Einsatz. Sie sollen erschnüffeln können, ob Besucher infiziert sind.
Bei der Konzertreihe in Hannover geht es um die Frage, wie man Großveranstaltungen möglichst sicher machen kann - und ob Hunde dabei eine Rolle spielen können. Bis zu 500 Besucher sind bei dem ersten Konzert heute Abend zugelassen. Sie müssen vorher einen Corona-Test machen. Und beim Einlass eine Schweißprobe für die Hunde abgeben. Insgesamt soll es vier Konzerte mit Spürhunden in Hannover geben, auf der Bühne stehen unter anderem Bosse, Alle Farben und Sido.
14.03 Uhr: Italiens Ausweitung der Corona-Pass-Pflicht steigert Impfbereitschaft
In Italien hat die Ausweitung der Pflicht zu einem sogenannten grünen Pass für Corona-Impfungen und -Tests zu einer deutlichen Zunahme der Impfbereitschaft geführt. "Landesweit gab es einen Anstieg der Terminvereinbarungen für Erstimpfungen um 20 bis 40 Prozent im Vergleich zur Vorwoche", erklärten die Behörden. In Italien müssen ab dem 15. Oktober alle Arbeitnehmer mit dem "grünen Pass" eine Corona-Impfung oder einen negativen Test vorweisen, wenn sie ihrer Arbeit nachgehen. Andernfalls drohen Sanktionen.
Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das Dokument nicht vorweisen kann, muss mit einer Suspendierung rechnen. Tests sind nur für Menschen kostenlos, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Die Passpflicht betrifft de facto alle Erwachsenen außer Rentnern, Arbeitslosen sowie Hausfrauen und Hausmännern. Bislang musste der Pass bereits in den Innenräumen von Restaurants, in Kinos oder Sportstadien, in Intercity-Zügen, Bussen und auf Inlandsflügen vorgelegt werden.
12.41 Uhr: Corona-Inzidenzwert in NRW erneut gesunken
Der Corona-Inzidenzwert ist in NRW erneut zurückgegangen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner heute bei 73,6. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sinkt in NRW seit einigen Tagen. Gestern hatte der Wert bei 77,7 gelegen, am Freitag bei 81,8.
Elf weitere Menschen starben innerhalb eines Tages im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, wie aus den heutigen Zahlen hervorgeht. Bei Kindern und Schulkindern ist die Neuinfektionsrate besonders hoch, allerdings zuletzt ebenfalls mit weiter abnehmender Tendenz, wie eine Tabelle des Landeszentrums Gesundheit NRW ausweist.
10.00 Uhr: Kanzleramtschef erteilt "Freedom Day" Absage
Kanzleramtschef Helge Braun lehnt die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) geforderten Aufhebung aller Corona-Auflagen Ende Oktober ab. "Von einem 'Freedom day' im Herbst ... halte ich derzeit nicht viel", sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters. "Denn es kann gut sein, dass es noch eine weitere Welle geben wird."
Gut vier Millionen Menschen hätten sich bis heute infiziert, aber 20 Millionen noch keinen Impfschutz. "Das zeigt, wie groß eine neue Welle im schlechtesten Fall werden kann. Wir sollten erst eine Aufhebung der Beschränkungen versprechen, wenn der Prozentsatz der Durchgeimpften insbesondere in den höheren Altersgruppen deutlich gestiegen ist - wir also eine Gemeinschaftsimmunität erreichen", fügte Braun hinzu.
Auch der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält einen "Freedom Day" für "nicht ethisch vertretbar". Die Welle der Pandemie, die dann käme, wäre zu groß, warnte der SPD-Politiker auf Twitter. Besser wäre eine Öffnung, wenn 85 Prozent geimpft seien. Bis dahin sollte die 2G-Regel gelten.
Der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen, hatte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gefordert, alle Corona-Maßnahmen in sechs Wochen aufzuheben und den 30. Oktober zum "Freedom Day" auszurufen.
8.35 Uhr: Haus der Geschichte - 1.500 Objekte zur Corona-Krise
Impfampullen, Schutzmasken, Räuchermännchen in Gestalt eines Virologen und sogar eine Airbus-Tür: Das Haus der Geschichte sammelt seit Beginn der Corona-Pandemie Zeugnisse der Krise. So soll die Erinnerung auch für nachfolgende Generationen bewahrt werden.
Das Museum hat inzwischen rund 1.500 Objekte zur Corona-Krise zusammengetragen. "Wir haben mehr gesammelt als sonst üblich, weil man wohl auch rückblickend sagen wird, dass Corona ein prägendes Ereignis der Zeitgeschichte ist", sagte Sammlungsdirektor Dietmar Preißler. Zu den neueren Errungenschaften des Museums gehören auch Einrichtungsgegenstände und Beschilderungen eines Impfzentrums: "Die werden ja wohl bald schließen - irgendwie muss man später deutlich machen, dass es sie gab", so Preißler.
7.40 Uhr: Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) heute unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, liegt die Inzidenz nun bei 70,5 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Gestern hatte der Wert bei 72,0 gelegen und am Sonntag vergangener Woche bei 80,2.
In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute bei 73,6.
6.32 Uhr: Zypern und Algarve keine Risikogebiete mehr
Die Insel Zypern und die Algarve in Portugal sind seit heute von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete gestrichen. Für Reise-Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, entfällt dadurch die zehntägige Quarantäne-Pflicht.
Gestrichen von der Liste der Hochrisikogebiete wurden außerdem die Region West in Irland, Brasilien, Indien, Nepal, Bangladesch sowie einige afrikanische Länder. Neu als Hochrisikogebiete eingestuft werden Armenien, Venezuela, Guyana, Belize, Moldau, Barbados sowie Antigua und Barbuda.
Nach Aufenthalten in Hochrisikogebieten gilt: Rückkehrer nach Deutschland, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Sie können sich aber nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien.
6.00 Uhr: Bilanz der Impfwoche - Spahn: Zahl der Ungeimpften noch zu hoch
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist mit dem Verlauf der Impfaktionswoche gegen das Coronavirus zufrieden. Er sagte, in den vergangen Tagen hätten sich in Deutschland etwa eine halbe Million Menschen zum ersten Mal impfen lassen. Gut die Hälfte davon offenbar durch die zusätzlichen Impf-Angebote. Aktuell sind etwa 63 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig geimpft. Das sei laut Spahn allerdings noch nicht genug. Die Zahl der Ungeimpften sei noch zu groß. Bei weiteren Corona-Wellen könnten Arzt-Praxen und Kliniken im Herbst und Winter sonst wieder überlastet sein.
Auch nach der bundesweiten Impfwoche soll es weiterhin unkomplizierte, zusätzliche Impfangebote geben. Heute Abend kann man sich zum Beispiel auch noch mal beim Eishockey-Heimspiel der Kölner Haie impfen lassen.
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