Ticker vom Mittwoch (29.09.2021) zum Nachlesen
Stand: 29.09.2021, 19:45 Uhr
- NRW kündigt weitere Corona-Lockerungen an
- Klassenfahrt nach Corona-Ausbruch abgebrochen
- Betrugsverdacht im Aachener Impfzentrum
- Youtube verschärft Vorgehen gegen Impfgegner
- United Airlines feuert 600 Mitarbeiter
- Lockerungen in Spanien, Italien und Schweden
- Städtetag für mehr 2G in Herbst und Winter
- Kaum Veränderung bei Inzidenz
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
NRW kündigt weitere Corona-Lockerungen an
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat weitere Corona-Lockerungen in Nordrhein-Westfalen angekündigt. Zum 1. Oktober werde die Corona-Schutzverordnung geändert, sagte Laumann am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtages. Zu den wesentlichen Änderungen gehöre, dass es keine Maskenpflicht mehr im Freien geben werde. Es würden mehr Zuschauer bei Großveranstaltungen zugelassen, allerdings nur auf den Sitzplätzen, nicht auf den Stehplätzen. Außerdem sollen keine besonderen Abstände mehr in der Gastronomie vorgeschrieben werden. Die neue Corona-Schutzverordnung des Landes solle vom 1. Oktober bis Ende Oktober Gültigkeit haben.
19.43 Uhr: Chinesische Stadt lässt nach positiven Corona-Tests drei Katzen töten
Eine Stadt im Norden Chinas hat einem lokalen Medienbericht zufolge wegen positiver Corona-Tests drei Hauskatzen töten lassen. Die Behörden in Harbin rechtfertigten den Schritt damit, dass es keine Behandlung für Tiere mit Covid-19 gebe und dass die drei Katzen ihre Besitzerin und weitere Bewohner des Apartmentkomplexes gefährdet hätten, wie die Zeitung "Bejing News" online berichtete.
In der Stadt waren kürzlich 75 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Die Besitzerin der Tiere war am 21. September positiv auf das Virus getestet worden, hatte sich anschließend in Isolation begeben und Futter sowie Wasser für ihre Katzen zurückgelassen. Ein Mitarbeiter der Gemeinde nahm bei den Tieren Corona-Tests vor, die zwei Mal positiv ausfielen. Die Besitzerin appellierte online, die Tiere am Leben zu lassen, dennoch wurden diese am Dienstagabend eingeschläfert.
18.36 Uhr: Klassenfahrt nach Corona-Ausbruch abgebrochen
Die Klassenfahrt eines Düsseldorfer Gymnasiums in eine Jugendherberge in Nettetal ist wegen eines Corona-Ausbruchs abgebrochen worden. Laut Testergebnis hätten sich 13 Schüler mit der Deltavariante des Coronavirus infiziert, teilte die Stadt mit. Die infizierten Schüler und weitere 15 Kontaktpersonen mussten sich in Quarantäne begeben. Insgesamt seien vier Klassen der Schule auf Klassenfahrt gefahren. In drei der Klassen wurden Infektionen nachgewiesen - keiner der Infizierten sei geimpft gewesen.
18.15 Uhr: Katastrophenschutzbehörde startet Infokampagne
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wird ab dem kommenden Monat mit einer bundesweiten Informationskampagne über die Themen Selbstschutz und Selbsthilfe im Katastrophenfall informieren. Der Staat könne mit kaum einer Maßnahme dieselbe "Wucht an Krisenvorsorge" entfalten wie 80 Millionen Menschen, sagte BKK-Präsident Armin Schuster am Mittwoch.
Mit der Kampagne will die Behörde die Bevölkerung dazu animieren, sich privat auf den Krisenfall vorzubereiten. Zu einer guten Katastrophenvorsorge gehöre es etwa, einen Notvorrat anzulegen - das habe sich auch in der Corona-Pandemie gezeigt. "Der Profi sorgt vor, der Amateur hamstert in der Krise", sagte Schuster.
17.46 Uhr: EU-Kommissar: Corona-Erholung Hauptgrund für gestiegene Energiepreise
Die derzeit hohen Strom- und Gaspreise sind nach Ansicht von EU-Kommissar Maros Sefcovic "hauptsächlich" auf eine gestiegene Nachfrage im Zuge der Erholung von der Corona-Pandemie zurückzuführen. Hinzu komme eine "ungewöhnliche" Unterversorgung, sagte Sefcovic in Brüssel. Die Großhandelspreise für Erdgas sind seit Monaten auf einem Höhenflug. Auch der Strompreis ist kräftig angezogen. Vielerorts bekommen die Verbraucher das bereits zu spüren.
17.06 Uhr: Todesfall: Slowenien setzt Impfungen mit Johnson&Johnson-Vakzin aus
Nach dem Tod einer 20-Jährigen nach einer Impfung mit dem Corona-Vakzin von Johnson & Johnson hat Slowenien die Verabreichung des Präparats ausgesetzt. Die 20-Jährige sei wenige Tage nach ihrer Impfung an einer Hirnblutung und einer Thrombose gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Ljubljana mit. Die Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson würden daher ausgesetzt, "bis alle Details zu diesem Fall aufgeklärt sind", erklärte Gesundheitsminister Janez Poklukar. Ein Expertengremium hatte der Regierung des kleinen EU-Landes die Aussetzung empfohlen. Es könne "eine unerwünschte Verbindung zwischen dem Tod und der Impfung" geben, erklärte die Chefin des Gremiums, Bojana Beovic.
16.56 Uhr: Betrugsverdacht im Aachener Impfzentrum
In Aachen sind vier zwischenzeitlich festgenommene Mitarbeiter eines Impfzentrums wieder auf freiem Fuß. Es bestehe der Verdacht, dass sie sich möglicherweise in betrügerischer Absicht Originalunterlagen angeeignet hätten, sagte am Mittwoch eine Polizeisprecherin. Genaueres müssten die Ermittlungen ergeben. Am Dienstagnachmittag habe es einen Polizeieinsatz in dem Impfzentrum der Krankenkassenärztlichen Vereinigung gegeben.
Zwei der vier festgenommenen Personen seien aufgefallen, weil sie mit Rucksäcken aus dem Impfzentrum zu einem Auto gegangen seien. Anschließend seien die Wohnungen der Verdächtigen und das Auto durchsucht worden.
16.50 Uhr: Chemiefabrik zahlt Mitarbeitern 500 Euro für Corona-Impfung
Mitarbeiter einer Chemiefabrik in Bayern erhalten 500 Euro Prämie, wenn sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Die Chemische Fabrik Karl Bucher in Waldstetten (Landkreis Günzburg) will mit der Aktion vor allem Beschäftigte zur Impfung motivieren, die bisher unentschlossen waren. Da sich die Politik bei einem so sensiblen Thema schwer tue, habe sich das Unternehmen zu dem Angebot entschieden, sagte Geschäftsführer Stefan Bucher am Mittwoch. Es reiche nicht, wenn sich die Wirtschaft mit Forderungen an die Politik bemerkbar mache.
16.18 Uhr: Youtube verschärft Vorgehen gegen Falschbehauptungen von Impfgegnern
Die Video-Plattform Youtube verschärft ihr Vorgehen gegen Falschinformationen von Impfgegnern. Nach Angaben der Google-Tochter werden fortan Videos gelöscht, in denen fälschlicherweise behauptet werde, zugelassene Impfstoffe seien gefährlich. Youtube beschränkt sich dabei nicht auf Impfstoffe gegen das Coronavirus, sondern wendet die Regel auf Vakzine allgemein an.
"Wir haben stetig gesehen, wie falsche Behauptungen über Coronavirus-Impfstoffe sich ausdehnen zu Falschinformationen über Impfstoffe grundsätzlich", erklärte Youtube. "Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem es wichtiger ist denn je, die Arbeit, die wir mit Covid-19 begonnen haben, auf andere Impfstoffe auszuweiten." Nach eigenen Angaben löschte Youtube seit dem vergangenen Jahr 130.000 Videos, die gegen die Regeln der Plattform zu Corona-Impfstoffen verstießen.
14.29 Uhr: United Airlines feuert fast 600 Mitarbeiter wegen Verweigerung von Corona-Impfung
Die US-Airline United Airlines will fast 600 Beschäftigte wegen der Verweigerung einer Covid-19-Impfung entlassen. Das Luftfahrtunternehmen sprach von einer "unglaublich schwierigen Entscheidung", jedoch habe es oberste Priorität, "unser Team zu schützen".
United Airlines hatte Anfang August mitgeteilt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den USA künftig einen Impfnachweis oder eine Ausnahmeerlaubnis vorlegen müssen. Fast alle in der Belegschaft, nämlich mehr als 99 Prozent, hätten sich an die Vorgaben gehalten, erklärte die Airline, die rund 67.000 Menschen beschäftigt. Damit sei das Unternehmen sehr zufrieden. Jedoch hätten sich 593 Beschäftigte grundsätzlich geweigert, sich impfen zu lassen. 2000 Angestellte hätten eine medizinische oder religiöse Ausnahme vom Impfen geltend gemacht.
14.23 Uhr: Bund: Lockerungen bei Maskenpflicht in Schulen ist Ländersache
Lockerungen bei Corona-Vorgaben zur Maskenpflicht im Unterricht liegen aus Sicht der Bundesregierung in der Verantwortung der Länder. Unter Schutz- und Hygienekonzepten an den Schulen könne auch das Maskentragen fallen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Grundsätzlich würden Konzepte an die Pandemielage angepasst. Die Ausgestaltung sei aber Sache der Länder. Das Tragen von Masken könne weiterhin eine sinnvolle Maßnahme sein, erläuterte Seibert. Generell gelte es, die Entwicklung der Infektionszahlen und den Impffortschritt bei Kindern zwischen 12 und 17 Jahren zu beobachten.
In den Schulen in Bayern soll die Maskenpflicht am Sitzplatz ab Montag abgeschafft werden. In NRW will die Landesregierung in der kommenden Woche Klarheit schaffen, wie es mit dem Unterricht und der Maskenpflicht in Nordrhein-Westfalen nach den Herbstferien weitergeht.
12.36 Uhr: Schweiz kauft dritten Impfstoff von Johnson & Johnson
Die Schweiz hat einen dritten Corona-Impfstoff gekauft. 150.000 Dosen des Impfstoffs des US-Konzerns Johnson & Johnson sollen noch in dieser Woche geliefert werden. Das Vektor-basierte Vakzin solle primär bei Personen zum Einsatz kommen, die aus medizinischen Gründen nicht mit einem mRNA-Impfstoff geimpft werden können, erklärt die Regierung. Es steht aber auch für andere Impflinge zur Verfügung.
Bislang kommen in der Schweiz lediglich die Impfstoffe von Biontech/Pfizer sowie von Moderna zum Einsatz. In der Schweiz ist die Impfrate geringer als in anderen Ländern, obwohl ausreichend Impfdosen verfügbar sind.
12.20 Uhr: Studie zu Langzeitsymptomen bei Infizierten
Mehr als ein Drittel der Covid-19-Patienten leiden einer Studie zufolge zumindest unter einem Langzeitsymptom, und zwar im Zeitraum von drei bis sechs Monaten nach der Infektion. Die Erhebung der Universität Oxford und des National Institute for Health Research untersuchte mehr als 270.000 Personen, die sich von Covid-19 erholten.
Als häufigste Symptome werden Atemprobleme, Müdigkeit, Schmerzen und Beklemmungszustände genannt.
12.04 Uhr: Studie: Urlauber reagierten nur auf Reiseverbote
Touristen lassen sich in der Pandemie einer Studie zufolge nur von strengen Reisebeschränkungen abschrecken. Appelle etwa von Politikern zum Urlaubsverzicht zeigen hingegen kaum Wirkung, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) unter Berufung auf eine Analyse rund um die bei Deutschen so beliebte Baleareninsel Mallorca mitteilte. Demnach konnten Spaniens Einreiseverbote und Quarantäneregeln den Flugverkehr erheblich verringern.
Corona-Regeln in der Urlaubsregion wie Maskenpflicht und Ausgangssperren oder die Veröffentlichung von Inzidenzen im Urlaubs- und Herkunftsland sowie öffentliche Appelle hätten dagegen keinen Effekt. "Unsere Studienergebnisse legen nahe, dass die Politik nur mit sehr strengen Reisebeschränkungen das Reiseverhalten beeinflussen kann", erklärte DIW-Experte Jo Seldeslachts.
12.00 Uhr: 2G an Hamburgischer Staatsoper
Die Hamburgische Staatsoper setzt auf das 2G-Modell: Vom 1. November an dürfen nur noch Geimpfte und Genesene die Vorstellungen der Staatsoper und des Hamburg Balletts im Großen Haus besuchen, teilte die Staatsoper heute mit. Das gelte ebenso für die Konzerte des Philharmonischen Staatsorchesters in der Elbphilharmonie. "Wir wollen allen Besucherinnen und Besuchern mit Impf- oder Genesenen-Nachweis wieder uneingeschränkten und unbeschwerten Zutritt bieten", heißt es in der Mitteilung.
Die Corona-Verordnung des Hamburger Senats eröffnet die Möglichkeit, Veranstaltungen nach dem 2G-Modell anzubieten und damit einhergehend die Abstandsgebote und die Maskenpflicht in Foyers und im Zuschauerraum wieder aufzuheben. Nach aktueller Rechtslage erfüllen auch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre den 2G-Status. Bis zum 31. Oktober gilt weiterhin das 3G-Modell.
11.34 Uhr: Gesundheitsämter können Warnungen über Luca-App senden
Die Gesundheitsämter in Deutschland können künftig Nutzerinnen und Nutzer der Luca-App über die Anwendung selbst auf ein erhöhtes individuelles Corona-Infektionsrisiko hinweisen. Die neuen Risikohinweise seien in den vergangenen zwei Wochen intensiv von über 20 Gesundheitsämtern erprobt und feinjustiert worden, erklärte Patrick Hennig, Geschäftsführer der Culture4Life GmbH, am Mittwoch in Berlin.
Nach einer weiteren Testphase werde die Funktion im Herbst für alle Gesundheitsämter freigeschaltet. Damit können die Ämter viele Menschen gleichzeitig erreichen, ohne sie einzeln anrufen zu müssen.
11.02 Uhr: Schweden hebt fast alle Beschränkungen auf
Nach anderthalb Jahren mit ohnehin vergleichsweise lockeren Maßnahmen sind in Schweden die allermeisten Corona-Beschränkungen aufgehoben worden. Seit Mittwoch gelten in dem skandinavischen EU-Land keine Teilnehmerobergrenzen mehr für allgemeine Zusammenkünfte und Veranstaltungen wie Fußballspiele und Konzerte. Auch größere private Feiern wie Hochzeiten und Geburtstage sind damit wieder ohne Beschränkung der Gästezahl möglich. Die Empfehlung zum Arbeiten aus dem Homeoffice fällt ebenfalls weg.
Begründet hatten die schwedische Regierung und die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten die Lockerungen mit der erfolgreich verlaufenden Impfkampagne. Bislang haben in Schweden mehr als 83 Prozent der Menschen im Alter von über 16 Jahren mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten, über 76 Prozent auch schon ihre zweite.
10.46 Uhr: Gebauer: Kein 2G bei Klassenfahrten
Nicht nur vollständig geimpfte und genesene, sondern auch negativ auf das Coronavirus getestete Schulkinder müssen zu Klassenfahrten zugelassen werden. Darauf hat NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) heute im Fachausschuss des Düsseldorfer Landtags hingewiesen. Eine Begrenzung nur auf Geimpfte und Genesene sei "nicht zulässig". Diese Regelung sei an allen Schulen anzuwenden, so das alle Schülerinnen und Schüler bei anstehenden Fahrten wüssten, "dass sie willkommen sind".
Insgesamt zeigten die Infektions- und Quarantänezahlen, dass der Präsenzunterricht im Klassenraum in NRW weiter zu verantworten sei, bilanzierte Gebauer. Dereit sei keine Schule im Land vollständig wegen Corona geschlossen. Der Anteil der Schüler und Lehrkräfte, die wegen der Pandemie nicht am Präsenzunterricht teilnehmen könnten, liege unter einem Prozent. Noch vor den am 11. Oktober beginnenden Herbstferien würden die Schulen und Eltern informiert, wie es danach mit dem Unterricht weitergehe - unter anderem mit der Maskenpflicht, sagte Gebauer.
10.12 Uhr: Fußballstadien in Spanien werden wieder voll
Erstmals seit Beginn der Pandemie vor 18 Monaten dürfen Spaniens Fußballstadien ab Freitag wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden. Das kündigte das spanische Gesundheitsministerium an. Von März 2020 bis zum vergangenen Mai gab es nur sogenannte Geisterspiele ohne Publikum. Dann durften erste Zuschauer wieder in die Stadien, diese durften allerdings nur zu einem Teil gefüllt werden, zuletzt bis zu 60 Prozent ihrer eigentlichen Kapazität.
Für Sportveranstaltungen in Innenräumen wie etwa Basketball wurde die bisherige Obergrenze von derzeit 40 Prozent auf 80 Prozent ab Oktober angehoben. Die Corona-Lage in Spanien ist derzeit gut. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 27,5 und damit niedriger als in Deutschland. Auch die Situation in den Krankenhäusern ist entspannt. 77,7 Prozent der Bevölkerung sind vollständig gegen Corona geimpft.
9.34 Uhr: Globales WHO-Impfziel wird verfehlt
Im Kampf gegen die Pandemie sind die Impfraten in zahlreichen Ländern der Welt noch immer verschwindend gering. Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), bis Ende September in jedem Land mindestens zehn Prozent der Bevölkerung zu impfen, wird verfehlt, wie aktuelle WHO-Zahlen belegen. In einigen Dutzend Ländern vorwiegend in Afrika liegt die Impfquote deutlich darunter.
Die WHO rief reiche Länder auf, mehr Impfdosen abzugeben. "Wir brauchen heute eine eisenharte globale Verpflichtung, dass bis Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Bevölkerung in jedem Land geimpft werden", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus vergangene Woche. Bis Mitte nächsten Jahres sollen es 70 Prozent sein.
9.23 Uhr: Über 40.000 Corona-Patienten 2020 in NRW-Kliniken
Fast 40.650 Patienten und Patientinnen aus NRW sind im vergangenen Jahr mit einer Covid-19-Diagnose stationär in Krankenhäusern behandelt worden. Ihr Anteil an allen behandelten Patienten habe damit 1,1 Prozent ausgemacht, teilte das Statistische Landesamt (IT.NRW) mit. Mehr als ein Viertel (27,5 Prozent) aller Covid-19-Patienten war demnach zwischen 80 und 90 Jahre alt. Den niedrigsten Anteil hatten Patienten im Alter von zehn bis unter 20 Jahren mit nur 1,3 Prozent. Außerdem wurden etwas weniger Frauen (48,2 Prozent) als Männer (51,8 Prozent) wegen Covid-19 stationär behandelt.
Landesweit lag die Quote der Corona-Patienten in Krankenhäusern bei 227 je 100.000 Einwohner. Die höchsten Quoten je 100.000 Einwohner gab es in Gelsenkirchen mit 380, gefolgt von Duisburg (370) und Remscheid (361). Die niedrigsten Quoten ermittelten die Statistiker für Münster (93), den Kreis Siegen-Wittgenstein (117) und den Kreis Coesfeld (133).
9.04 Uhr: Italien streicht viele Corona-Beschränkungen
Italien will seine Corona-Beschränkungen im Kulturbereich weitgehend aufheben. Voraussetzung ist der "Green Pass". Eine entsprechende Linie hat der Wissenschaftliche Rat der Regierung vorgegeben.
Für die Museen in Italien gilt: Sie sollen wieder zu 100 Prozent Besucherinnen und Besucher reinlassen dürfen. Bislang ist nur die Hälfte möglich. Auch Freilufttheater und -Kinos dürfen ihre Plätze künftig wieder zu 100 Prozent füllen, drinnen wird die maximale Auslastung auf 80 Prozent erhöht. In dem Dekret soll auch eine höhere Auslastung der Fußballstadien erlaubt werden. Künftig sollen 75 Prozent der Plätze freigegeben werden.
7.31 Uhr: Inzidenz in Hagen steigt weiter
Die Zahl der Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen ist weiter rückläufig. Die Sieben-Tage-Inzidenz für NRW gab das Robert Koch-Institut am Mittwoch mit 53,9 an. Am Montag waren noch 55,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen registriert worden und vor einer Woche 65,2. Bundesweit lag der Wert am Mittwoch bei 61,0 und damit etwas höher als am Vortag.
Die höchste Inzidenz in NRW hat weiterhin Hagen. Dort kletterte die Kennziffer heute auf 135,7. Den niedrigsten Wert im Land weist der Kreis Mettmann mit 11,4 auf.
Neben der Inzidenz gelten die Zahl der Corona-Patienten im Krankenhaus und die Auslastung der Intensivbetten als weitere wichtige Kennziffern der Pandemie. Nach Angaben der Landesregierung wurden mit Stand Dienstag 1.022 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt. Von ihnen lagen 359 auf Intensivstationen. 231 der Intensivpatienten wurden beatmet. 563 Intensivbetten mit Beatmung wurden als frei gemeldet.
6.12 Uhr: NBA-Star LeBron James doch noch geimpft
Basketball-Superstar LeBron James hat seine Meinung geändert und sich gegen das Coronavirus impfen lassen. "Nachdem ich meine Recherchen gemacht habe, hatte ich das Gefühl, es ist nicht nur das Beste für mich, sondern auch für meine Familie und Freunde. Deswegen habe ich entschieden, das zu tun", sagte der 36 Jahre alte Profi der Los Angeles Lakers. Als Handlungsempfehlung für Fans oder andere Spieler aus der besten Basketball-Liga der Welt wollte er seinen Entschluss nicht verstanden wissen: "Aber ich spreche nicht über andere Leute und was sie tun sollten. Ich spreche für mich."
6.00 Uhr: Städte fordern Ausdehnung der 2G-Zugangsregeln
Die Städte fordern mehr Corona-Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene bei Freizeiteinrichtungen im Herbst und Winter. "Wir müssen alles tun, um noch mehr Menschen fürs Impfen zu motivieren und die Impfquote zu steigern", sagte der Präsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung. Er appelliere an alle Länder, 2G-Regelungen für den Freizeitbereich zu treffen. "Das schafft mehr Sicherheit und Normalität für ganz viele Menschen", sagte Jung, der auch Oberbürgermeister von Leipzig ist. Ein negativer Test kann dann für den Zutritt nicht reichen.
Mehrere Bundesländer haben für Veranstalter eine 2G-Regel als Option eingeführt - ergänzend zum generellen 3G-Modell, also Zugang zu bestimmten Innenräumen nur für Geimpfte, Genesene und Getestete. Jung sagte, 2G-Regelungen würden zum Beispiel fürs Kino, für Clubs, Konzerte oder Fitnessstudios gebraucht. Dies könne auch die Gefahr für Infektionen bei Kindern reduzieren, die unter 12 Jahren noch nicht geimpft werden könnten.
Der Städtetag forderte außerdem 2G-Regeln für bestimmte Beschäftigte. "Wir begrüßen, dass Arbeitgeber den Impfstatus in sensiblen Berufen, in denen besonders schutzbedürftige Menschen betreut werden, abfragen dürfen", sagte Jung. Die Städte gingen aber noch einen Schritt weiter. "Wir erwarten, dass sich die Beschäftigten im pädagogischen Bereich, zum Beispiel in Kitas, Schulen und Wohngruppen, aber auch in Krankenhäusern und in der Pflege impfen lassen." Die Länder sollten dort 2G für das Personal zur Voraussetzung machen, um hineinzukommen.
5.51 Uhr: Lauterbach gegen Impfpflicht bei Lehr- und Pflegekräften
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach lehnt eine Impfpflicht für Lehrkräfte, Erzieherinnen und und Pflegepersonal ab. Er sprach sich damit in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gegen eine Forderung von Kinder- und Jugendärztepräsident Thomas Fischbach aus. Der SPD-Politiker sagte, die Impfquote bei Lehrkräften und Kita-Personal sei sehr hoch. "Sie liegt nach meiner Beobachtung und Einschätzung bei weit über 90 Prozent." Das Problem in den Schulen und Kitas seien nicht die nicht geimpften Erzieher und Lehrer, sondern dass sich Kinder und Jugendliche gegenseitig ansteckten.
Zu einer Impfpflicht in Krankenhäusern sagte Lauterbach: "Und da wir in den Gesundheitsberufen ebenfalls eine hohe Impfquote haben, sehe ich auch keinen Grund dafür, eine Impfpflicht für Ärzte und Pfleger einzuführen."
5.42 Uhr: Dehoga: Viele Gastronomen verzichten auf 2G
Viele Gastronomen nutzen nach Einschätzung ihres Branchenverbandes nicht die Möglichkeit, nur gegen Corona Geimpfte und Genesene in ihre Lokale zu lassen. Sie wollten Auseinandersetzungen mit Impfunwilligen aus dem Weg gehen, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, Ingrid Hartges, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mehrere Bundesländer erlauben Betreibern, nicht Geimpften den Zugang zu ihren Gaststätten zu verbieten.
"Die Anfeindungen, die Gastwirte erleben, sind teilweise schon heftig", berichtete Hartges aus dem Alltag. Die Gastwirte wollten keine kontroversen Diskussionen vor dem Restaurant-Eingang mit den Gästen, die nicht geimpft seien und kein Verständnis zeigten für die Entscheidung des Unternehmers.
5.30 Uhr: Kaum Veränderung bei Neuinfektionen
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es im Vergleich zum Vortag kaum Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab am Morgen den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 61,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 60,3 gelegen, vor einer Woche bei 65,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.780 Corona-Neuinfektionen und 71 Todesfälle.
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