Corona-Live-Ticker: Biontech soll U-Zwölfjährige zu 91 Prozent schützen
Stand: 22.10.2021, 21:08 Uhr
- Biontech soll Kinder zu 91 Prozent schützen
- Pfleger spüren Belastung auf Intensivstationen
- Fast 15.000 Impfdosen aus Lagern in Deutschland entsorgt
- Weltweite Online-Studie zur Pandemie
- Neuer Höchststand bei Todeszahlen in Russland
- KV für mehr Tempo bei Drittimpfungen
- Länder fordern einheitliche Grundlage für Corona-Regeln
- Inzidenz steigt deutlich
- Grundschulverband befürwortet anhaltende Tests
- Hohe Kosten für ungeimpfte Corona-Patienten
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Biontech soll Kinder zu 91 Prozent schützen
Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer soll bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Wirksamkeit von knapp 91 Prozent haben. Das steht in einem von Pfizer bei einer US-Arzneimittelbehörde eingereichten Dokument. Die Daten hierzu basieren auf einer Untersuchung mit rund 2.250 Teilnehmern. In gleicher Versuchsgruppe sei zudem kein schwerer Covid-Verlauf aufgetreten, so die Hersteller.
Bislang ist das Vakzin in den USA ab 16, über eine Notfallzulassung teils ab zwölf Jahren zugelassen. Ein Treffen eines Expertengremiums will auf Grundlage der neuen Ergebnisse am kommenden Dienstag nun über eine Empfehlung für Fünfjährige entscheiden. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung für Jugendliche bislang ab zwölf Jahren.
20.48 Uhr: Pfleger spüren Belastung auf Intensivstationen
Die steigenden Corona-Infektionszahlen und die Warnung des Robert-Koch-Instituts vor einer weiteren dynamischen Entwicklung der Lage im Herbst macht sich bereits in einigen Krankenhäusern bemerkbar. Viele Pflegerinnen und Pfleger scheinen erschöpft von den bisherigen Corona-Anstrengungen - so jedenfalls der Eindruck von Krankenschwester Britta Nesch. "Es gab Kollegen, die gesagt haben, das schaffe ich nicht mehr, die Belastung ist mir zu groß", sagte sie dem WDR in der Aktuellen Stunde.
16.14 Uhr: Fast 15.000 Impfdosen aus Lagern in Deutschland entsorgt
Das Gesundheitsministerium hat Zahlen der bislang entsorgten Corona-Impfdosen bekanntgegeben. Demnach mussten im Zentrallager des Bundes bis zum 11. Oktober rund 9.660 Dosen wegen ihres Verfallsdatums entsorgt werden, 4.755 Dosen waren es bis Ende September zusätzlich in Großhandel und Apotheken.
Covid-19-Impfstoffe haben üblicherweise eine Haltbarkeit von circa vier bis sechs Monaten. Laut Datenanalyse-Unternehmen Airfinity laufe bis Ende des Jahres die Haltbarkeit von mehr als 100 Millionen Impfdosen weltweit ab – 40 Prozent dieser Dosen würden aus der EU stammen. Unter anderem deshalb dringt die Weltgesundheitsorganisation seit Monaten auf eine faire Verteilung und Spenden der Impfstoffe durch reichere Länder.
15.42 Uhr: Weltweite Online-Studie zur Pandemie
Wie gehen Menschen mit den Veränderungen durch die Corona-Krise um? Das will ein Team von Forschenden aus 25 Ländern herausfinden. Ziel ihrer Online-Studie "Coping with Corona" ist es, individuelle Unterschiede im Umgang mit der Pandemie zu verstehen – und daraus Maßnahmen für künftige Krisen dieser Art abzuleiten.
Bewerben kann sich jeder: Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie werden unter Angabe ihrer täglichen Erlebnisse vier Wochen lang begleitet. Anschließend erhalten sie psychologisches Feedback zu ihren Gefühlen und Sorgen. Beteiligt sind unter anderem die Universitäten in Münster, München und Osnabrück.
15.28 Uhr: Russland: Neuer Höchststand bei Todeszahlen
In Russland haben die Zahlen von Todesfällen und Neuinfektionen im Zusammenhang mit dem Coronavirus einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb von 24 Stunden wurden 1.064 Todesfälle und 37.141 neue Ansteckungen mit Covid-19 gemeldet. Das entspricht einem Anstieg um 28 Tote und 802 Infizierte im Vergleich zum Vortag.
Erst gestern hatte die Regierung bekannt gegeben, die Wirtschaft in der russischen Hauptstadt Moskau wegen der zunehmend steigenden Infektionszahlen eine Woche lang herunterzufahren. In Regionen, in denen die Corona-Zahlen besonders anziehen, könnte die Arbeit bereits ab dem morgigen Samstag niedergelegt werden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow ergänzte in Bezug auf einen verlängerten, verschärften Lockdown am Freitag: "Wenn nötig, werden andere Entscheidungen getroffen werden."
14.30 Uhr: Kassenärztliche Vereinigung für mehr Tempo bei Drittimpfungen
1,5 Millionen Menschen - so viele haben bereits ihre dritte Coronaimpfung in Deutschland erhalten. Die Ständige Impfkommission empfiehlt das aber insgesamt 4,1 Millionen Personen. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse sich das Impftempo bis Dezember pro Woche verdoppeln: "Derzeit lassen sich lediglich circa 250.000 Menschen pro Woche eine Auffrischimpfung geben", sagt Dominik Stillfried, Chef des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Vereinigung gegenüber dem Handelsblatt.
Die Stiko empfiehlt die sogenannte Booster-Impfung ab 70 Jahren. Laut Statistischem Bundesamt gibt es rund 13 Millionen Menschen in Deutschland, die 70 und älter sind. Empfohlen wird die Auffrischimpfung darüber hinaus auch für Pflegepersonal, für Menschen, die den Impfstoff von Johnson & Johnson bekommen haben sowie für Personen mit geschwächtem Immunsystem.
Neueste Studienergebnisse der Firmen Biontech und Pfizer hatten am Donnerstag erneut bestätigt, dass eine dritte Impfung die Wirksamkeit des Impfschutzes auf über 95 Prozent anhebe - vergleichbar mit dem Schutz unmittelbar nach der zweiten Impfung.
13.31 Uhr: Länder fordern einheitliche Grundlage für Corona-Regeln
Die Ministerpräsidentenkonferenz der Länder hat vom Bund weiterhin eine bundeseinheitliche Grundlage für die Bekämpfung der Corona-Pandemie gefordert. Diese müssten vom Bundestag bis zum 25. November geschaffen werden, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, NRW-Regierungschef Armin Laschet (CDU), am Freitag nach Beratungen in Königswinter bei Bonn. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt erklärt, die derzeit geltende epidemische Notlage von nationaler Tragweite Ende November auslaufen lassen zu wollen.
Laschet sagte, es sei Erwartung der Ministerpräsidentenkonferenz, dass etwa für das Nachverfolgen von Kontaktdaten oder die sogenannten AHA-Regeln allgemeine Rechtsgrundlagen gelten. "Die Länder brauchen diese Option", dies müsse aber durch Bundesrecht geregelt werden.
Länder-Beschluss für rechtliche Absicherung
Bei ihrer Jahrestagung in Königswinter fassten sie am Freitag einen entsprechenden Beschluss, wie die Düsseldorfer Staatskanzlei zuvor mitgeteilt hatte. Es sei für die Chefinnen und Chefs der Landesregierungen "von größter Bedeutung, dass den Ländern auch nach einem etwaigen Ende der Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite für einen befristeten Zeitraum die Möglichkeit eingeräumt wird, zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 weiterhin erforderliche und geeignete Maßnahmen zu treffen".
Niedrigschwellige Maßnahmen könnten und sollten verhindern, dass es zu einem erneuten Anstieg des Infektionsgeschehens komme, heißt es im Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK). Andernfalls könnte ein massiver Anstieg der Infektionsmaßnahmen wieder "deutlich verschärfte Maßnahmen nötig machen". Zu den Schutzmaßnahmen, die die Länderchefs auch über den Herbst und Winter hinaus für nötig halten, zählen etwa die sogenannte 3G-Regel, Masken, Abstand, Lüften.
13.03 Uhr: Knapp 20.000 Neuinfektionen, Inzidenz steigt
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt derzeit rasch an. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 95,1 an. Er hat damit erstmals seit Mitte Mai die 90 überschritten. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 85,6 gelegen, vor einer Woche bei 68,7 (Vormonat: 65,0). Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 116 Todesfälle verzeichnet.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 19.572 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.518 Ansteckungen gelegen. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Donnerstag mit 2,45 an (Mittwoch 2,34).
Für NRW wurden 2.284 Neuinfektionen und 28 Todesfälle gemeldet. Die Inzidenz steigt auf 61,0 (Vortag: 57,1). Die NRW-weit höchste Inzidenz verzeichneten der Kreis Minden-Lübbecke (130,9), die Stadt Hagen (106,0) und der Kreis Lippe (105,8). Nach Angaben der Landesregierung wurden 971 Menschen mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt. Darunter waren 310 Patienten auf einer Intensivstation und 188 von ihnen benötigten eine Beatmung, hieß es zum Stand 21. Oktober.
12.26 Uhr: Kroatien und Bulgarien ab Sonntag Hochrisikogebiete
Mit Kroatien und Bulgarien stuft die Bundesregierung ab Sonntag zwei weitere EU-Länder als Corona-Hochrisikogebiete ein. Das teilte das Robert Koch-Institut heute mit. Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und aus einem Hochrisikogebiet einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien.
Bisher sind Rumänien, Litauen und Slowenien die einzigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, für die das gilt. Weltweit stehen rund 70 Länder ganz oder teilweise auf der Risikoliste des RKI. Neben Kroatien und Bulgarien kommen am Sonntag auch Kamerun, Singapur und die Republik Kongo hinzu. Gestrichen werden Kenia, Kosovo, Irak und Honduras.
11.31 Uhr: Hilfswerke fordern mehr Tempo beim Verteilen von Impfstoffen
Vor dem am Sonntag in Berlin beginnenden Weltgesundheitsgipfel dringen kirchliche Hilfswerke und missionsärztliche Institute auf schnelle und umfassende Lieferungen von Impfstoffen in finanzschwache Länder. Zudem fordern sie den Aufbau von Produktionskapazitäten in Ländern des Globalen Südens. Hinter dem am Freitag veröffentlichten Appell stehen die Entwicklungshilfswerke Brot für die Welt und Misereor sowie das Missionsärztliche Institut in Würzburg und das Deutsche Institut für Ärztliche Mission in Tübingen.
Neben den schweren gesundheitlichen Folgen habe die Pandemie zu extremen wirtschaftlichen Folgen mit einer Zunahme an Hunger und Armut geführt, argumentieren die Hilfswerke und Institute. Eine hohe Impfquote werde auch den wirtschaftlichen Aufschwung in ärmeren Ländern ermöglichen.
10.53 Uhr: Länder-Mehrheit für rechtliche Absicherung von Maßnahmen in Sicht
In der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) zeichnet sich nach den Worten des stellvertretenden Vorsitzenden Michael Müller (SPD) eine Mehrheit für eine weitere rechtliche Absicherung der Corona-Schutzmaßnahmen ab. "Ich gehe davon aus, dass es - vielleicht nicht ganz einstimmig - aber doch eine große Mehrheit der Länderkollegen gibt, die sagen: Ja, genau das brauchen wir - mindestens eine Übergangsregelung", sagte Berlins scheidender Regierender Bürgermeister heute in einem ARD-Interview.
10.32 Uhr: Fast 70 Prozent der Bevölkerung geimpft
Fast 70 Prozent der Menschen in Deutschland sind mindestens einmal geimpft. Das sind knapp 57,4 Millionen Menschen (69,1 Prozent), wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervorgeht. 66,1 Prozent der Gesamtbevölkerung (54,9 Millionen Menschen) ist inzwischen vollständig geimpft. Am Donnerstag wurden in Deutschland rund 192.700 Dosen verabreicht. Bei aktuell im Mittel rund 124.400 Impfungen pro Tag wird laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums im Schnitt rechnerisch mehr als eine Person pro Sekunde geimpft.
Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu 5 Prozentpunkte höher sein dürfte.
10.24 Uhr: IfW erwartet hohe Kosten für ungeimpfte Corona-Patienten
Für die stationäre Behandlung ungeimpfter Corona-Patienten erwarten Wissenschaftler des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in diesem Winter stark steigende Kosten. Diese wären bei einer höheren Impfquote vermeidbar, wie das Institut mitteilte. Im Winter drohen den Berechnungen zufolge Ausgaben von rund 180 Millionen Euro pro Woche für die Krankenhausbehandlung von Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung. Seit August liege der Anteil ungeimpfter Personen an den stationären Corona-Behandlungen bei durchschnittlich fast 85 Prozent.
Die Behandlungskosten pro Patient betragen nach Angaben der AOK durchschnittlich 10.200 Euro. Damit ergeben sich nach der Berechnung der Kieler Wissenschaftler für die Monate August und September 2021 Ausgaben von mehr als 160 Millionen Euro für die stationäre Behandlung von ungeimpften und an Corona erkrankten Erwachsenen. Im Winter könnten die Ausgaben auf 180 Millionen Euro pro Woche steigen, sollte die Impfquote nicht zulegen und die Prognose des RKI von einer 7-Tage-Inzidenz von 400 pro 100.000 Einwohnern eintreten.
9.48 Uhr: Städtetag will Ende der epidemischen Lage riskieren
Vor Beginn der Verhandlungen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten in Königsberg über das Thema hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund seine Forderung bekräftigt, die epidemische Lage nationaler Tragweite auslaufen zu lassen. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte heute im rbb, dass die Pandemie zwar noch nicht überwunden und Schutzmaßnahmen weiter nötig seien, aber eine Verlängerung dieses Ausnahmezustandes sehe er nicht: "Ich glaube, das ist wichtig, weil es ein Signal an die Gesellschaft, an die Menschen und die Wirtschaft sendet: Wir sind auf dem Weg zurück - ich nenn' das mal so - in den Normalbetrieb."
9.14 Uhr: Mehr als 242 Millionen Infizierte weltweit
Weltweit haben sich mehr als 242,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Demnach starben rund 5,16 Millionen Menschen mit oder an dem Virus, seit dieses im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde.
Die weltweit höchsten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Infektionszahlen folgen Indien und Brasilien. Bei den Totenzahlen liegen hinter den USA Brasilien und Russland gefolgt von Indien. Russland, wo derzeit stark steigende Infektions- und Totenzahlen registriert werden, hat damit Indien überholt.
8.36 Uhr: Sozialgerichte erwarten Klagen wegen Long Covid
Die Sozialgerichte in Bayern erwarten eine Corona-Klagewelle - auch wegen der möglichen Spätfolgen einer Infektion. "Long Covid ist ja ein Begriff. Man kann davon ausgehen, dass deswegen Klagen bei den Sozialgerichten eingehen", sagte der Präsident des Landessozialgerichtes, Günther Kolbe, der Münchner "Abendzeitung". "Das Gleiche gilt für die Rentenversicherung, wenn es um die Erwerbsminderung infolge von Long Covid geht. Diese Angelegenheiten werden uns laufend beschäftigen."
Bislang seien im Zusammenhang mit Corona schon viele Verfahren anhängig, sagte Kolbe der Zeitung - "und da wird noch mehr erwartet". In vielen Fällen werde Corona als Berufskrankheit anerkannt. Bundesweit seien das bis August 2021 schon 103.000 Fälle. Außerdem sei Corona in 10.000 Fällen als Arbeitsunfall anerkannt worden. "Diese Fälle werden uns auch in Zukunft beschäftigen, ob ein Versicherungsfall anerkannt ist oder nicht."
7.57 Uhr: EU will Impfskepsis überwinden
Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen die noch bestehende Impfskepsis in der Corona-Pandemie überwinden. Dazu solle auch verstärkt gegen Desinformation besonders in sozialen Medien vorgegangen werden, heißt es in einer in der Nacht zum Freitag in Brüssel veröffentlichten Erklärung. Zwar seien in der Union große Fortschritte gegen das Virus erzielt worden. "Dennoch ist die Lage in einigen Mitgliedstaaten nach wie vor sehr ernst."
Mit Blick auf Drittländer heißt es, die EU wolle weiterhin für alle den Zugang zu Impfstoffen gewährleisten. Die Europäische Kommission solle mit Herstellern zusammenarbeiten, um Hindernisse bei der weltweiten Bereitstellung zu beseitigen. "Dies wird den Mitgliedstaaten ermöglichen, die Lieferung von Impfstoffen an die bedürftigsten Länder zu beschleunigen", heißt es in der Erklärung. Das zweitägige Gipfeltreffen geht am Vormittag weiter. Auf der Agenda stehen die Themen Migration und Digitalisierung.
7.08 Uhr: Grundschulverband befürwortet anhaltende Tests bei Kindern
Der Grundschulverband befürwortet angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen Schutzmaßnahmen auch in den kommenden Wochen. "Die Testung von Kindern und Schulpersonal muss bis auf Weiteres fortgeführt werden", sagte der Verbandsvorsitzende Edgar Bohn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Ein Ende der Maskenpflicht im Unterricht sei zwar aus pädagogischer Sicht sinnvoll an den Grundschulen, aber in der aktuellen Situation "nur dann vertretbar, wenn dies mit flankierenden Maßnahmen abgesichert wird".
So müsse durch den Einsatz von Raumluftanlagen "größtmögliche Sicherheit gewährleistet sein". Zudem müssten bei einem Anstieg der Erkrankungen die notwendigen Maßnahmen schnell ergriffen werden, etwa das erneute Tragen von Masken.
6.34 Uhr: MPK diskutiert Schutzmaßnahmen
Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder beenden am Freitag auf dem Petersberg bei Bonn ihre Jahrestagung. Am Mittag (13 Uhr) werden der nordrhein-westfälische Regierungschef Armin Laschet (CDU) und der stellvertretende Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), Michael Müller (SPD), die Ergebnisse vorstellen. Ein Hauptthema des Treffens ist die Bekämpfung der Corona-Pandemie sowie ihrer wirtschaftlichen und sozialen Folgen.
Auf dem Tisch der Länderchefs liegt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine von den Staatskanzleichefs abgestimmte Beschlussvorlage zur weiteren rechtlichen Absicherung von Schutzmaßnahmen. Darin pochen die Ministerpräsidenten darauf, dass die eingeübten Standards in Innenräumen - wie die sogenannte 3G-Regel, Maske, Abstand, Lüften - auch in den Herbst- und Wintermonaten grundsätzlich erforderlich seien. 3G steht für geimpft, genesen, getestet. Die MPK kann allerdings zu allen Themen auch andere Fassungen beschließen.
5.56 Uhr: Ende des Lockdowns in Melbourne, Neuseeland zögert noch
Nach einem 262 Tage andauernden Lockdown feiern die Menschen in Melbourne am Freitag das Ende der strengen Corona-Abriegelung. Geschäfte, Bars und Restaurants dürfen nun wieder öffnen. Die australische Stadt galt lange Zeit als die am stärksten abgeriegelte Stadt der Welt.
Die neuseeländische Staatschefin, Jacinda Ardern, will dagegen die strengen Lockdown-Maßnahmen erst dann beenden, wenn das Land das gesetzte Impfziel von 90 Prozent erreicht hat. Wie sie auf einer Pressekonferenz erklärte, wird Neuseeland erst dann beispielsweise große Veranstaltungen für Geimpfte wieder zulassen können. "Vollständig Geimpfte werden in der Lage sein, sich wieder mit Familie und Freunden zu treffen, in Bars und Restaurants zu gehen und mit größerer Sicherheit und Zuversicht die Dinge zu tun, die sie lieben", so Ardern. Rund 68 Prozent der Menschen sind bisher vollständig geimpft, 86 Prozent haben mindestens eine Dosis erhalten.
5.00 Uhr: Holetschek für Verlängerung der epidemischen Lage
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht in der Pandemie-Bekämpfung im Winter keine rechtssichere Alternative zu einer Verlängerung der sogenannten epidemischen Lage durch den Bundestag. "Sollte die epidemische Lage von nationaler Tragweite auslaufen, könnte das Infektionsschutzgesetz nicht mehr ohne weiteres angewendet werden", sagt der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" einem Vorabbericht zufolge.
Dann hätten Testnachweiserfordernisse und Maskenpflichten keine ausdrückliche Rechtsgrundlage mehr, so Holetschek. "Das müssen wir unbedingt vermeiden - denn mit Blick auf möglicherweise steigende Infektionszahlen im Winter werden wir weiter Schutzmaßnahmen brauchen." Bayern setze sich intensiv dafür ein, dass es auch künftig eine solide Rechtsgrundlage für Corona-Schutzmaßnahmen gebe.
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