Ticker vom Samstag (30.10.2021) zum Nachlesen
Stand: 30.10.2021, 20:06 Uhr
- Inzidenz steigt weiter auf über 100
- RBB: Acht Tote nach Ausbruch in Seniorenheim in Brandenburg
- Kritik an Spahns Aussage zur Boosterimpfung
- Maskenstreit - kein Sonderweg für Krefeld
- Impfstoff für Kinder in USA zugelassen
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Inzidenz in NRW steigt auf über 100
Das Robert-Koch-Institut meldet heute bundesweit 21.543 neue Corona-Fälle. Das sind 6.398 Positiv-Tests mehr als am Samstag vor einer Woche, als 15.145 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt deutlich auf 145,1 von 139,2 am Vortag, vor einer Woche lag sie bei 100. 90 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle erhöht sich auf 95.696.
In NRW ist die Inzidenz ebenfalls gestiegen. Sie lag heute bei 104, 1 im Vergleich zu 99,7 gestern. Regional sind die Zahlen aber immer noch höchst unterschiedlich. Während zum Beispiel das nördliche Minden-Lübbeke eine Sieben-Tage-Inzidenz von 215 hat, sind es zum Beispiel im südlichen Euskirchen nur 80,3.
In NRW-Krankenhäusern lagen nach Landesangaben vom Freitag 1.211 Covid-19-Patienten, davon 334 auf Intensivstationen. 203 Patienten mussten beatmet werden. Neuere Zahlen gab es heute zunächst nicht.
20.05 Uhr: Putin schickt Russland in Zwangsurlaub
Die Corona-Zahlen in Russland sind auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Um die Virusausbreitung einzudämmen, hat Präsident Putin das Land bis 7. November in Zwangsurlaub geschickt. Denn noch immer ist nur ein Drittel der Menschen in Russland geimpft.
19.14 Uhr: Uni Dortmund untersucht Nachhaltigkeit der Impfung
An der Uni Dortmund ist ein Versuchsprojekt gestartet, das die Nachhaltigkeit der Corona-Schutzimpfung untersuchen soll. Dafür wurden heute 200 Besuchern am Tag der offenen Tür Antigen-Tests angeboten. Die Untersuchung der Blutproben soll Hinweise auf das Verhältnis von Impfzeitpunkt, Lebensalter und tatsächlicher Dauer des Schutzes bringen. Ende November werden erste Ergebnisse erwartet.
19.00 Uhr: WHO-Chef fordert mehr Solidarität mit armen Ländern
Mit einem dramatischen Appell hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Samstag die G20-Länder zu mehr Solidarität ermahnt. "Wie viel mehr Menschen werden noch sterben, in dieser und in künftigen Pandemien?", fragte er. "Die Antwort liegt in Ihren Händen."
Wenn der Mangel an Impfstoff in den ärmeren Ländern beendet würde, ließe sich auch die Pandemie beenden, sagte Tedros. Von den sieben Milliarden bislang verabreichten Impfdosen gegen Corona seien nur 0,4 Prozent in den Ländern mit niedrigen Einkommen angekommen. Jeder habe Verständnis dafür, dass Regierungen zunächst ihre eigenen Bevölkerungen schützen wollten. "Aber für Gleichheit bei der Impfstoffverteilung zu sorgen, ist kein Akt der Wohltätigkeit, es ist im besten Interesse jedes Landes."
16.13 Uhr: Leichenhäuser in Bukarest überfüllt - Corona-Tote in Kapellen
Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Notlage in Rumänien gibt es Unterstützung seitens der Kirche und der EU-Kommission. In der Hauptstadt Bukarest sterben täglich so viele Menschen an Covid-19, dass in den Leichenschauhäusern kein Platz mehr sei. Daher öffne die rumänisch-orthodoxe Kirche die Krankenhauskapellen sowie die Totenkapellen der umliegenden Pfarreien und Pfarrfriedhöfe für die Gestorbenen, teilte die Erzdiözese Bukarest heute mit. Die EU-Kommission schickte zusätzliche medizinische Teams und Ausrüstung nach Rumänien. Unter anderem seien dem Land 350 Sauerstoffkonzentratoren, rund 20.000 Dosen mit Antikörpern und 500.000 Antigentests geliefert worden.
15.41 Uhr: Sozialministerin Mecklenburg-Vorpommerns fordert Impfpflicht für Pflegekräfte
Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat nach mehreren Corona-Ausbrüchen in Pflegeeinrichtungen des Landes eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Branche gefordert. "Es ist mein Ziel, eine Impfpflicht für Pflegepersonal rechtssicher hinzubekommen", sagte Drese dem Magazin "Der Spiegel". So sollten die Menschen geschützt werden, die besonders anfällig für eine Corona-Infektion sind.
Die Impfpflicht muss laut Drese bundesweit im Infektionsschutzgesetz geregelt werden. Wegen juristischer Schwierigkeiten sei das in diesem Winter voraussichtlich noch nicht zu erreichen. In den kommenden Tagen solle zunächst die Landesverordnung verschärft werden. Danach müssten sich Mitarbeiter oder Bewohner von Pflegeheimen einem PCR-Test unterziehen, wenn Symptome auftreten. Zudem sollen große Versammlungen in den Heimen, die für alle zugänglich sind, verboten werden.
15.24 Uhr: RBB: Schon acht Tote nach Corona-Ausbruch in Altenheim
In einem Seniorenheim in Brandenburg sind nach einem Corona-Ausbruch acht Bewohner gestorben. Das berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg. In der Einrichtung in Schorfheide haben sich nach Angaben des Gesundheitsamts insgesamt 42 Senioren und 15 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Nur etwa die Hälfte des dort beschäftigten Personals sei geimpft, sagte die zuständige Amtsärztin. Dem Leiter der Einrichtung droht unterdessen ein Bußgeld, weil er trotz einer eigenen Infektion die Quarantäne missachtet und das Heim betreten hat.
14.19 Uhr: Alle Deutsche haben laut Ministerium Anspruch auf Auffrischungsimpfung
Alle Bürger haben grundsätzlich Anspruch auf eine Corona-Auffrischungsimpfung. Darauf hat das Gesundheitsministerium heute noch einmal per Twitter hingewiesen. Es bezog sich dabei auf die Impfverordnung. Für einige Personengruppen seien die Auffrischungsimpfungen (Booster-Impfungen) aber besonders sinnvoll. Das Ministerium verwies dabei auf seine Seite im Internet, auf der diese Personengruppen aufgelistet sind. Dazu zählen zum Beispiel Menschen mit einer Immunschwäche und Menschen ab 60 Jahren - "nach individueller Abwägung und ärztlicher Beratung", wie es dort heißt.
Zuvor hatten Ärztevertreter Kritik an Spahn geübt, weil mit der Aussage Erwartungen geschürt würden, die sich mit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) nicht denkten. Diese empfiehlt Drittimpfungen nur für über 70-Jährige und wenige andere Gruppen.
14.03 Uhr: Merkel - Kimmich könnte sich nochmal Gedanken machen
Fußballprofi Joshua Kimmich könnte seine Haltung zur Corona-Impfung nach Meinung der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel noch einmal überdenken. "Vielleicht macht sich Joshua Kimmich darüber ja auch noch Gedanken. Er ist ja als sehr reflektierter Fußballer bekannt", sagte die frühere CDU-Chefin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Auch ein Profifußballer habe das Recht, sich nicht impfen zu lassen, meinte Merkel. Zur Begründung Kimmichs, der unter anderem auf fehlende Langzeitstudien zu den Impfstoffen verwiesen hatte, sagte Merkel: "Es gibt auf seine Fragen und Zweifel sehr gute Sachargumente, die allgemein verfügbar sind."
11.15 Uhr: Tonga hat den ersten Corona-Fall
Im Inselstaat Tonga im Südpazifik hat der erste registrierte Corona-Fall einen Ansturm auf die Impfzentren ausgelöst. Freitag und Samstag seien bisher "die besten" Tage der Impfkampagne gewesen, sagte der nationale Impfkoordinator Afu Tei heute. "Fast 2.000 gestern Abend und heute, wie Sie sehen, ist die Beteiligung sehr gut." Am Donnerstag war ein Passagier an Bord eines Rückführungsflugs aus der neuseeländischen Stadt Christchurch positiv auf Corona getestet worden. Das Ergebnis wurde am Freitag bekannt, die 215 Menschen an Bord der Maschine befanden sich da noch in Quarantäne.
Tongas Regierungschef Pohiva Tuionetoa warnte die Inselbewohner am Samstag, sich auf einen möglichen Lockdown vorzubereiten, falls weitere Fälle auftauchten. Unmittelbar bestehe jedoch kein Handlungsbedarf, da es "mehr als drei Tage" dauern könne, bis Corona-Infizierte ansteckend würden. Das Königreich im Pazifik, etwa 1.800 Kilometer nordöstlich von Neuseeland, mit seinen rund 106.000 Einwohnern gehörte zu den wenigen Ländern, die von dem Virus bislang verschont geblieben waren.
10.10 Uhr: Merkel ruft zu mehr Entschlossenheit im Kampf gegen Corona auf
Die aktuelle Entwicklung der Hospitalisierungswerte und der Todeszahlen "bereitet mir große Sorgen", sagt sie der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Sie sollte uns allen Sorgen bereiten." Derzeit mache sich "schon wieder eine gewisse Leichtfertigkeit breit". Es stimme sie sehr traurig, dass noch zwei bis drei Millionen Deutsche im Alter von über 60 Jahren nicht geimpft seien.
9.06 Uhr: Bürgermeister fordert Daten über Ungeimpfte
Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) hat sich angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen für eine stadtteilscharfe Erhebung der Zahlen der Ungeimpften ausgesprochen. Bei Vielen, die noch nicht geimpft seien, sei es "ganz banal die Bequemlichkeit, die sie bislang davon abgehalten hat", sagte Kufen der "Rheinischen Post". Der Impfstoff müsse zu den Menschen gebracht werden.
Ein "riesiges Problem" sei aber, dass die Städte keine Daten hätten, wo es noch Ungeimpfte gebe. "Wir stochern da im Nebel. Eigentlich müssten wir diese Information stadtteilscharf vorliegen haben, um unsere Angebote entsprechend auszubauen." Das könnte auch völlig anonymisiert erfolgen, sagte der CDU-Politiker.
Derzeit liefen die dezentralen Impfaktionen dagegen "auf gut Glück", aufgrund von Erfahrungswerten oder wegen einer hohen Zahl von Infektionen in den betroffenen Vierteln. Dabei ließen sich immer noch viele Menschen auf direkte Ansprache hin impfen.
8.31 Uhr: Weihnachtsmärkte in der Pandemie
Nachdem die Pandemie im vergangenen Jahr Weihnachtsmärkte fast unmöglich gemacht hatte, stehen ab November wieder viele Buden. In NRW dauern die Weihnachtsmärkte wegen der Corona-Pandemie aber nicht länger. In anderen Bundesländern starten manche Märkte früher als sonst. "In der Gänze bleibt es bei den traditionellen Laufzeiten", sagte Albert Ritter, Chef der Arbeitsgemeinschaft der Schaustellerverbände in NRW.
Allerdings sei zum Teil die Fläche der Märkte vergrößert worden, wie etwa in Essen, wo es weniger Besucherstraßen und breitere Wege gibt. In NRW gilt auf den Weihnachtsmärkten die 3G-Regel - das heißt, Besucher müssen nachweisen, dass sie gegen Corona geimpft sind, als genesen gelten oder einen negativen Corona-Test vorweisen. Das sei ausgeschildert und es werde Stichproben-Kontrollen geben, sagte Ritter.
7.56 Uhr: Kritik an Spahns Aussage zur Boosterimpfung
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat den Aufruf von Gesundheitsminister Spahn zu Corona-Auffrischimpfungen für alle kritisiert. Es gebe keinen ausreichenden wissenschaftlichen Nachweis dafür, sagte Reinhardt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Empfehlenswert sei die Auffrischung für ältere Menschen, da das Immunsystems im höheren Alter häufig schwächer sei. "Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission ja auch eine Covid-19-Auffrischimpfung für alle Menschen ab 70 Jahren", so Reinhardt.
In NRW haben ungefähr 4,6 Millionen Menschen Anspruch auf eine Corona-Auffrischungsimpfung, teilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gestern in einer Pressekonferenz mit. Die über 70-Jährigen werden deswegen gezielt angeschrieben. Geimpft werde von den niedergelassenen Ärzten, so Laumann. In den Altenheimen hätten bereits 90 Prozent eine Auffrischungsimpfung erhalten, sagte Laumann. Insgesamt gelte das in NRW bislang schon für rund 470.000 Menschen.
7.00 Uhr: Maskenstreit - kein Sonderweg für Krefeld
Die Städte in NRW dürfen nicht selbst darüber entscheiden, ob im Schulunterricht weiter die Maskenpflicht gilt. Das hat Gesundheitsminister Laumann am Abend im WDR klargestellt. In Krefeld hatte der Krisenstab beschlossen, die Maskenpflicht in Klassenzimmern auch in der kommenden Woche aufrechtzuerhalten. Im WDR hat der Minister erklärt, dass er dazu nicht bereit sei. Seine Begründung: Es gebe keine Auffälligkeiten in Krefeld. Die dortige Inzidenz läge unter dem Bundesdurchschnitt.
6.00 Uhr: Impfstoff für Kinder in USA zugelassen
In den USA können sich jetzt auch Kinder gegen das Coronavirus impfen lassen. Die US-Arzneimittelbehörde hat dem Impfstoff von Biontech/Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Damit kann die Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA noch im November starten. Innerhalb der kommenden Tage sollen 15 Millionen Dosen Impfstoff an Kinderärzte, Kliniken und Apotheken ausgeliefert werden. Auch in Europa haben das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder dieser Altersgruppe beantragt.Biontech für Fünf- bis Elfjährige in USA zugelassen
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