Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Merkel rät wegen steigender Inzidenz zu Bund-Länder-Treffen
Mit Blick auf die stetig steigende Sieben-Tage-Inzidenz hat Angela Merkel (CDU) zu einem Bund-Länder-Treffen geraten. Dort solle nach Ansicht der Bundeskanzlerin über Maßnahmen zur Eindämmung der stark steigenden Corona-Zahlen beraten werden, wie sie am Rande des G20-Gipfels sagte. Der Anstieg der Zahlen sei "schon sehr besorgniserregend", so Merkel. Daher könne es sein, dass man sich unabhängig von der Regierungsbildung noch einmal mit der Frage beschäftigen müsse.
Der Städtetag NRW unterstützt derweil eine Initiative von Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU), der sich am Wochenende für eine stadtteilscharfe Erhebung der Zahlen der Ungeimpften ausgesprochen hatte. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Kufen hatte der "Rheinischen Post" gesagt, es sei ein "riesiges Problem", dass die Städte keine Daten darüber hätten, wo es noch Ungeimpfte gebe. Der Geschäftsführer des Städtetages NRW, Helmut Dedy, bekräftigte dies gegenüber der WAZ.
Deshalb wolle der Städtetag in den Städten mit mobilen Impfteams noch mehr Ungeimpfte erreichen und ihnen ein Impfangebot machen. Um das gezielt zu tun, fehlten aber Daten, in welchen Stadtteilen es noch besonders viele Ungeimpfte gebe, so Dedy. Mit stadtteilscharfen Daten, "natürlich anonymisiert", könne man gezielter in die Viertel gehen.
19.18 Uhr: Hausärzte kritisieren Spahn-Strategie zu Corona-Auffrischimpfungen
Der Deutsche Hausärzteverband hat Äußerungen des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) zu Corona-Auffrischimpfungen scharf kritisiert. "Die aktuelle 'Freibier-Stimmung' überrascht mich doch sehr", sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt der Zeitung "Welt" (Dienstag).
"Alle Impfzentren aufmachen, Booster-Impfungen ohne Altersbeschränkung - wissenschaftliche und medizinische Kenntnisse und die Erfahrungen der vergangenen Monate werden dabei vom Tisch gewischt." Er sehe keinen Grund, warum die Arztpraxen, die "schließlich den Impfturbo gezündet haben, die Booster-Impfungen nicht leisten können sollten - wenn ihnen keine Steine in den Weg gelegt werden", sagte Weigeldt. Das Problem seien derzeit nicht fehlende Impfzentren, sondern eine geringe Impfbereitschaft.
18.37 Uhr: Indonesien lässt als erstes Land Corona-Impfstoff von Novavax zu
Indonesien hat als erstes Land den Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Novavax zugelassen. Nach Unternehmensangaben wird der Impfstoff für Indonesien unter dem Markennamen Covovax in Indien hergestellt. Die Auslieferung soll "in Kürze" beginnen. Novavax hat auch in der EU eine Zulassung beantragt und bereits einen Liefervertrag abgeschlossen. Novavax verwendet für sein Vakzin das sogenannte Spike-Protein von Sars-CoV-2 und reproduziert dieses massenhaft in Insektenzellen. Das menschliche Immunsystem bildet dann nach der Impfung Antikörper gegen das Protein und kann so eine Covid-19-Erkrankung abwehren. Weil der Impfstoff sich - anders als beispielsweise das Biontech-Pfizer-Vakzin - bei Kühlschranktemperatur lagern lässt, gilt das Mittel als Hoffnungsträger für ärmere Länder.
16.06 Uhr: NRW lehnt Spahn-Forderung nach Wiedereröffnung der Impfzentren ab
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach einem Wiederhochfahren der Impfzentren zurückgewiesen. Die Impfzentren in alter Form werde es nicht mehr geben, erklärte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums.
Seit der Schließung der Impfzentren Ende September würden die Impfungen überwiegend von der niedergelassenen Ärzteschaft sowie der Betriebsärzteschaft übernommen. "Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben die Zusage gegeben, dass die Impfungen problemlos laufen und es genügend Arztpraxen gibt, die flächendeckend Impfangebote anbieten."
15.43 Uhr: Impfspenden an ärmere Länder werden nicht gekürzt
Trotz Auffrischungsimpfungen wird Deutschland nicht weniger Impfdosen an ärmere Staaten abgeben. Bis zum Jahresende sollten anderen Staaten im Rahmen der internationalen Impfstoff-Initiative Covax weiterhin 100 Millionen Dosen zur Verfügung gestellt werden, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Das sei fix. Deutschland sei der zweitgrößte Geldgeber der Covax-Initiative.
15.08 Uhr: Israel öffnet seine Grenzen für geimpfte Touristen
Mehr als anderthalb Jahre nach der Schließung wegen der Corona-Pandemie hat Israel seine Grenzen für geimpfte Reisende wieder geöffnet. Als Voraussetzung für die Einreise gilt laut Behördenangaben eine Impfbescheinigung, die nicht älter als sechs Monate ist. Außerdem muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der maximal 72 Stunden alt ist.
Bei der Ankunft in Israel erfolgt dann ein zweiter Test. Pläne für eine Lockerung seiner Corona-Restriktionen im Tourismus hatte Israel vor einigen Wochen zunächst auf Eis gelegt, nachdem Ende August und Anfang September täglich mehr als 11.000 Corona-Infektionen nachgewiesen worden waren. Im Zuge einer Kampagne für eine dritte Corona-Impfung gingen die Fallzahlen jedoch wieder zurück.
14.56 Uhr: Stiftung Patientenschutz: Nie war Hin und Her bei Corona größer
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat Bund und Ländern maximale Planlosigkeit im Kampf gegen die wieder verstärkte Ausbreitung von Corona vorgeworfen. "Niemals war das Hin und Her in der Pandemie größer als zurzeit", sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Denn ein Corona-Radar fehlt. So steuern Bund und Länder die Pandemie-Maßnahmen im Blindflug", sagte der Stiftungsvorstand. "Da ist es kein Zufall, dass mit widersprüchlichen Vorschlägen Deutschland gerade planlos in die nächste Welle rutscht."
Hintergrund ist, dass der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein Bund-Länder-Treffen für mehr Auffrischimpfungen gefordert hatte, dies bei den Ländern aber teils auf Ablehnung stößt. Keine Angaben konnte die Bundesregierung darüber machen, wie viele Impfzentren in den Ländern überhaupt noch in Betrieb sind.
14.39 Uhr: Corona-Kranke aus Rumänien zur Behandlung nach Deutschland
Die Bundeswehr holt schwerkranke Corona-Patienten aus Rumänien nach Deutschland. Ein Airbus der Luftwaffe nahm in Bukarest sechs Menschen auf, die auf Intensiv-Stationen in Bergisch Gladbach, Bochum, Krefeld und Koblenz behandelt werden sollen. Weitere sechs Rumänen sollen am Dienstag ausgeflogen werden. In Rumänien ist nur ein Drittel der Bevölkerung geimpft. Die EU hat schon Ärzte geschickt.
11.20 Uhr: Kanzleramtschef bereit für Bund-Länder-Beratungen
Auch Kanzleramtschef Helge Braun hat sich grundsätzlich zu Beratungen mit den Bundesländern bereit erklärt - vorausgesetzt diese haben Gesprächsbedarf zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, wie er der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Zuvor hatte er den Beschluss der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP kritisiert, die epidemische Lage nicht zu verlängern und den Instrumentenkasten der Pandemiebekämpfung für Länder und Kommunen zu reduzieren. Diese müssten auf die Entwicklung reagieren können. Braun hatte sich allerdings deutlich gegen erneute Schulschließungen und Lockdowns ausgesprochen.
09.11 Uhr: Ärztepräsident plädiert für 2G im Restaurant
Angesichts der sich verschlechternden Corona-Lage empfiehlt Ärztepräsident Klaus Reinhardt eine Mischung aus 2G- und 3G-Regelung. Das heißt, dass an bestimmten Orten entweder nur noch Geimpfte und Genesene (2G) Zugang bekommen oder auch Getestete (3G). "Insofern finde ich es - wenn die Zahlen weiter steigen - angemessen, wenn wir sagen würden, die 2G-Regel gilt in größeren Teilen des gemeinsamen Lebens - zum Beispiel im Museum oder auch in der Gastronomie", sagte der Präsident der Bundesärztekammer heute im ZDF-Morgenmagazin.
07.17 Uhr: Australien lockert Ein- und Ausreiseregeln
Australien lockert seine seit anderthalb Jahren geltenden strikten Ein- und Ausreisebeschränkungen. Mit Beginn der neuen Woche dürfen geimpfte Einwohner mehrerer Landesteile wieder ins Ausland reisen. Australier und Ausländer mit Wohnsitz in dem Land dürfen wieder einreisen. Touristen werden nur in bestimmten Ausnahmefällen ins Land gelassen.
06.30 Uhr: Inzidenz steigt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter. Nach Informationen der Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt sie heute bundesweit bei 154,8. Vor einer Woche betrug der Wert 110,1. Insgesamt meldeten die Gesundheitsämter der Länder dem RKI 9.658 Neuinfektionen binnen 24 Stunden sowie 23 neue Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.
In NRW ist die Zahl liegt die Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen bei 111,2. Zum Vergleich: Am Montag vor einer Woche lag die Inzidenz in NRW bei 70,6.
Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort
Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.