Ticker vom Mittwoch (03.11.2021) zum Nachlesen
Stand: 03.11.2021, 19:14 Uhr
- Spahn bleibt bei umstrittener Booster-Empfehlung für alle
- Arzt aus Essen für Tötung von Covid-Patienten verurteilt
- Zwölfjähriges Kind nach Corona-Zweitimpfung gestorben
- Neue Impfzentren laut Laumann nicht nötig
- Inzidenz sinkt den zweiten Tag in Folge
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Spahn bleibt bei umstrittener Booster-Empfehlung für alle
Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte heute bei einer Pressekonferenz, dass er bei seinem viel kritisierten Aufruf bleibt: Alle, die möchten, könnten sich eine Drittimpfung abholen. Die Ständige Impfkomission (Stiko) empfiehlt bislang eine sogenannte Booster-Impfung nur für Menschen ab 70 Jahren. Spahn mahnte heute, die Zeit dränge. Er verwies auf die Erfahrung mit den Impfungen für Jugendliche ab 12 Jahren, bei der die Impf-Empfehlung der Stiko sehr spät gekommen sei. "Da war zum Glück schon ein Viertel der Altersgruppe geimpft."
Spahn schlug drei Punkte vor, um die Pandemie in Herbst und Winter einzudämmen. Über deren Umsetzung will er am Donnerstag und Freitag mit den Gesundheitsministerinnen und -ministern der Länder beraten.
- Erster Punkt: Die Abstands- und Hygieneregeln müssten weiterhin "konsequent" eingehalten werden, ebenso die 3G- oder 2G-Regeln, sagte Spahn. Er rief die Behörden auf, die Einhaltung der Vorschriften strenger zu kontrollieren und Verstöße zu bestrafen.
- Zweiter Punkt: Für Pflegeheime schlug Spahn bundesweit strengere und einheitliche Testvorschriften vor. Personal und Besucherinnen und Besucher müssten dort auf das Coronavirus getestet werden - auch, wenn sie geimpft seien. Eine Impfpflicht für Pflegepersonal unterstützt Spahn weiterhin nicht.
- Dritter Punkt: Die Zahl der Auffrischungsimpfungen für Geimpfte müsse rasch steigen. Seit August habe es nur zwei Millionen solcher Impfungen gegeben, "das reicht nicht", sagte Spahn.
RKI-Chef Lothar Wieler betont indes, dass das Risiko für Ungeimpfte in den kommenden Monaten sehr hoch sei, selbst zu erkranken und andere - auch Geimpfte - anzustecken.
20.34 Uhr: Ärztegemeinschaft: 2G als Standard im öffentlichen Leben
Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, hat sich im WDR dafür ausgesprochen, 2G als Standard in allen Bereichen des öffentlichen Lebens zu etablieren. "Es wird Menschen geben, die sich auch trotz guter Informationen nicht impfen lassen. Und da müssen wir die Geimpften und Genesen schützen." Beispielsweise, indem Ungeimpfte keine Zutritt mehr zu Innenäumen hätten.
19.12 Uhr: Hausärzte-Verband: "Hauptproblem sind Ungeimpfte"
Ulrich Weigelt, Chef des Hausärzte-Verbands, hat die Diskussion über Booster-Impfungen kritisiert. "Das Hauptproblem sind erwachsene Ungeimpfte", sagte Weigelt im WDR. Wenn infizierte Erwachsene beispielsweise sehr betagte Menschen, "deren Immunsystem gar nicht mehr so einwandfrei funktioniert," anhusten würden, "nützt wahrscheinlich die 16. Booster-Impfung nichts".
19.06 Uhr: Notenbank leitet Ausstieg aus Hilfsprogramm ein
Die US-Notenbank leitet angesichts hoher Inflation und soliden Wirtschaftswachstums den Ausstieg aus ihren enormen Hilfsprogrammen zur Bewältigung der Corona-Krise ein. Die Fed kündigte eine Reduzierung ihrer konjunkturstützenden Wertpapierkäufe an. Sie sollen für November um 15 Milliarden auf 105 Milliarden Dollar gekürzt werden. Mit dem Programm pumpt die Fed zusätzliches Geld in die Finanzmärkte, um die Kreditzinsen niedrig zu halten und die Wirtschaft anzukurbeln.
18.01 Uhr: Arzt aus Essen für Tötung von Covid-Patienten verurteilt
Ein ehemaliger Arzt des Universitätsklinikums Essen ist wegen Totschlags zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter am Essener Landgericht sind überzeugt, dass der Mediziner einem Covid-19-Patienten aus Holland im November 2020 eine tödliche Dosis Kaliumchlorid verabreicht hat. Der 45 Jahre alte Arzt hatte das im Prozess bestritten.
"Wir konnten nichts mehr machen", sagte er den Richtern. Deshalb seien die lebenserhaltenden Geräte in Abstimmung mit den Angehörigen abgestellt worden. Daraufhin sei der Patient gestorben. Medikamente seien nur gegeben worden, um den Sterbevorgang abzumildern. Das sahen die Richter jedoch anders. Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens hatte in ihrem Plädoyer von aktiver Sterbehilfe gesprochen. Das sei strafbar. Für sie stehe fest, dass der Angeklagte Leiden verkürzen wollte. "Wahrscheinlich, weil er überfordert war."
17.57 Uhr: Zwölfjähriges Kind nach Corona-Zweitimpfung gestorben
Ein zwölf Jahre altes Kind ist im Kreis Cuxhaven zwei Tage nach seiner Zweitimpfung gegen das Coronavirus gestorben. Wegen des zeitlich engen Zusammenhangs sei vom Gesundheitsamt die Obduktion des Leichnams in Auftrag gegeben worden, die auch bereits erfolgt sei. "Zwar liegt der abschließende Obduktionsbericht noch nicht vor, das vorläufige Obduktionsprotokoll legt jedoch bereits nahe, dass der Tod des Kindes in Folge der Impfung eingetreten ist", hieß es in der Mitteilung des Kreises.
Mit Blick auf Vorerkrankungen des Kindes könne nach Angaben des Rechtsmedizinischen Instituts des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf vor der Auswertung von Feingewebe-Untersuchungen eine mögliche andere Ursache jedoch noch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Ergebnisse sollten bis Donnerstag vorliegen. Es wurde der Impfstoff Biontech verwendet.
17:37 Uhr: EU-Kommission: Insolvenzen dank Corona-Hilfen verhindert
Hilfsmaßnahmen der EU-Staaten während der Corona-Pandemie haben einem Bericht der EU-Kommission zufolge viele kleine und mittlere Unternehmen vor der Insolvenz gerettet. Es wurde eine "Liquiditätskrise" vermieden, hieß es in einer Mitteilung. Damit wurde verhindert, dass Unternehmen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können, was weitere Firmen hätte treffen können. Besonders hilfreich seien etwa Maßnahmen gewesen, die Schuldnern gestattet haben, ihre Rückstände später zurückzuzahlen, ein besserer Schutz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder Steuerhilfen der EU-Staaten.
Laut EU-Kommission gibt es insgesamt rund 25 Millionen kleine und mittelständische Unternehmen innerhalb der Europäischen Union. In dem Bericht heißt es aber auch, dass es noch vermehrt zu Insolvenzen kommen könnte, etwa wenn Hilfsmaßnahmen zurückgefahren werden.
16:48 Uhr: Umfrage von ARD-Magazin: Viele Fälle von gefälschten Impfpässen
Die Polizeibehörden in Deutschland haben bisher fast 2.000 Fälle in Zusammenhang mit gefälschten Impfpässen bearbeitet. Das hat eine Umfrage des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" bei allen Landeskriminalämtern und obersten Polizeibehörden ergeben.
Spitzenreiter ist demnach Bayern, dessen Landeskriminalamt nach eigenen Angaben mehr als 600 Fälle bekannt sind. Dabei seien 3000 gefälschte Impfpässe sichergestellt worden. Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen berichtete den Angaben zufolge von einer "mittleren dreistelligen Anzahl von Vorgängen".
15.50 Uhr: EMA stoppt Prüfung von Covid-Medikament
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren eines Covid-Medikaments des Herstellers Eli Lilly gestoppt. Das Pharmaunternehmen habe selbst das Mittel zurückgezogen, teilte die Behörde mit. Die Experten der EMA hatten die Daten aus Studien des Herstellers seit März in einem beschleunigten Verfahren bewertet. Einige Fragen zur Qualität des Medikamentes hätten aber noch beantwortet werden müssen.
15.41 Uhr: Erleichterter Zugang zu Kurzarbeit soll verlängert werden
Firmen und Beschäftigte, die wegen der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten sind, sollen weiter erleichterten Zugang zu Kurzarbeit erhalten. Geplant sei, die Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld von maximal 24 Monaten um weitere drei Monate bis zum 31. März 2022 zu verlängern. Das teilte eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums mit. Ein Verordnungsentwurf sei in die Abstimmung innerhalb der Regierung gegeben worden.
15.38 Uhr: Aufnahmestopp wegen Corona-Ausburch in Ronsdorfer Rehaklinik
Die Rehaklinik Bergisch Land in Ronsdorf kann wegen eines Corona-Ausbruches keine neuen Patienten aufnehmen. 23 Patienten, vier Begleitpersonen und neun Mitarbeiter sind positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Ob die infizierten Personen geimpft sind, ist bislang nicht bekannt.
In enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt sind Patienten laut Klinikleitung entweder verlegt oder entlassen worden, sofern dies medizinisch möglich war. Im Vordergrund stehe, vor allem die onkologischen Patienten der Klinik vor einer Infektion zu schützen. Insgesamt verfügt die Reha-Klinik Bergisch Land über 206 Betten und 160 Beschäftigte.
15.05 Uhr: Bewährungsstrafe für Maskenverweigerer
Ein Maskenverweigerer ist vom Düsseldorfer Amtsgericht wegen Bedrohung und Beleidigung zu fünfeinhalb Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der Mann aus Oberhausen hatte einem Verkäufer in einem Düsseldorfer Erotik-Shop gedroht, ihn totzuschlagen. Der Verkäufer hatte den Mann und seinen Begleiter auf die Maskenpflicht hingewiesen und damit gedroht, die Polizei zu rufen.
Der 15-fach vorbestrafte und arbeitslose Angeklagte gab an, sich an die Vorfälle kaum oder gar nicht zu erinnern. Der Richter betonte, dass dem 31-Jährigen eine Haftstrafe ohne Bewährung nur deshalb erspart geblieben sei, weil er sich bei den Opfern entschuldigt und eine Entzugstherapie begonnen habe. Die Bewährungszeit beträgt vier Jahre.
14.52 Uhr: WHO erteilt indischem Impfstoff Covaxin Notfallzulassung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den ersten Corona-Impfstoff aus Indien zugelassen. Sie erteilte dem Präparat Covaxin der Firma Bharat Biotech eine Notfallzulassung. Diese Zulassung haben damit nun inzwischen sieben Mittel: neben Covaxin auch die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca, Johnson & Johnson, Sinopharm und Sinovac. Die Prüfung des russischen Impfstoffs Sputnik V ist noch nicht abgeschlossen.
14:41 Uhr: Bayern beschließt Maskenpflicht an Schulen
Zur Eindämmung der stark steigenden Zahl von Infektionen hat Bayern die vorübergehende Wiedereinführung der Maskenpflicht an Schulen beschlossen. Nach den Herbstferien müssen in den Grundschulen für eine Woche und in den weiterführenden Schulen für zwei Wochen wieder Masken auch am Platz und unabhängig vom Mindestabstand getragen werden, wie das Kabinett in München beschloss.
Für die weiterführenden Schulen sind dann medizinische Masken vorgeschrieben, an Grundschulen reichen Alltagsmasken. Die Maskenpflicht im Unterricht war in Bayern erst Anfang Oktober aufgehoben werden, doch die Corona-Infektionszahlen waren zuletzt stark gestiegen.
14.23 Uhr: Höchste Zahl von Intensivpatienten seit Anfang Juni
Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen in den Krankenhäusern ist weiter gestiegen. Nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) liegt sie nun bei 2.220 und damit so hoch wie seit Anfang Juni nicht mehr.
13.52 Uhr: Söder will in bayerischen Hotspots 3G am Arbeitsplatz
In bayerischen Corona-Hotspots soll künftig eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz gelten. Bei mehr als zehn Personen in einem Raum müssten dann alle Anwesenden geimpft, genesen oder auf eine Corona-Infektion getestet sein, kündigte Ministerpräsident Markus Söder an.
Das soll in Regionen gelten, in denen die sogenannte Krankenhausampel auf Rot steht, aber auch in allen Landkreisen, in denen die Sieben-Tages-Inzidenz über 300 liegt und die Intensivbetten zu mindestens 80 Prozent ausgelastet sind. Davon seien derzeit 27 Landkreise betroffen, sagt Söder.
10.30 Uhr: Kinderimpfungen in den USA können starten
Nach der Notfallzulassung des Impfstoffes von Biontech für Kinder zwischen fünf und elf Jahren in den USA hat auch ein Expertengremium der Gesundheitsbehörde grünes Licht gegeben. Damit kann die Impfkampagne für die etwa 28 Millionen Kinder in den USA nun wohl noch in dieser Woche starten.
Eine klinische Studie zeigte nach Angaben von Biontech/Pfizer, dass der Impfstoff für Kinder dieser Altersgruppe "gut verträglich" sei und eine "starke Immunantwort" einen Monat nach der zweiten Dosis hervorrufe. Verglichen mit Erwachsenen und Jugendlichen wurde den Fünf- bis Elfjährigen eine deutlich geringere Dosis des Vakzins verabreicht. Die zweite notwendige Injektion erhielten sie nach 21 Tagen. An der Studie nahmen 2.268 Kinder teil.
10.07 Uhr: Hausärzte-Vertreter: Booster-Impfungen lösen Problem nicht
Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, sieht wenig Mehrwert in Auffrischungsimpfungen. Im Phoenix-Interview erklärte Weigeldt: "Das Hauptproblem sind ungeimpfte Erwachsene. (...) Wenn ich sehr betagte Menschen habe, deren Immunsystem nicht mehr so einwandfrei funktioniert, dann nützt auch die Booster-Impfung nichts, wenn sie von einem infizierten Erwachsenen angehustet werden."
Er empfehle deshalb, den Fokus stärker auf Ungeimpfte zu lenken und sich insbesondere auf diejenigen zu konzentrieren, die in Alten- und Pflegeheimen oder Schulen arbeiten. Auch besondere Anreize für die Impfung dürften dabei kein Tabu sein.
9.27 Uhr: Höchste Inzidenzen in Minden-Lübbecke, Leverkusen und Köln
Während die landesweite Corona-Lage in NRW im Vergleich zum Bundestrend noch verhältnismäßig entspannt ist, gibt es örtliche Ausreißer: Spitzenreiter bei den Infektionszahlen ist Minden-Lübbecke mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 190,5. Darauf folgt Leverkusen mit 169,6 und Köln mit 136,6. Am besten sieht es aktuell in Wesel am Niederrhein (54,8) und im westfälischen Coesfeld (47,6) aus.
8.46 Uhr: Patientenschützer gegen 2G-Regel in Pflegeheimen
Patientenschützer haben den Plan der Gesundheitsminister von Bund und Ländern scharf kritisiert, in Pflegeheimen das 2G-Modell zu ermöglichen. Das sei unverantwortlich, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" "Niemand kann ein Interesse daran haben, auf diese Weise einen Keil zwischen Angehörige und Bewohner zu treiben", sagte er.
Bei der 2G-Regel haben nur geimpfte oder genesene Personen Zutritt zu Innenräumen von beispielsweise Pflegeheimen, Kultureinrichtungen, Gastronomie oder Krankenhäusern.
8.37 Uhr: Berliner Kliniken planen für den Notbetrieb
Angesichts deutlich steigender Inzidenzzahlen rechnet die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) mit einem baldigen Notbetrieb der Hauptstadt-Kliniken. "Die Berliner Kliniken befinden sich absehbar in einem neuen Krisenmodus", sagte BKG-Geschäftsführer Marc Schreiner dem "Tagesspiegel". "Die Zahlen der Covid-19-Patienten steigen – sowohl auf den Intensiv- als auch den Normalstationen."
Er gehe davon aus, dass planbare Behandlungen in den nächsten Wochen zunehmend verschoben werden müssen, um die steigende Zahl an Covid-19-Patienten versorgen zu können.
7.48 Uhr: Neue Impfzentren laut Laumann nicht nötig
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält die Wiedereröffnung von zentralen Impfzentren in NRW für überflüssig. Das sagte Laumann am Morgen im Gespräch mit dem WDR5-"Morgenecho". Die Impfzentren seien in erster Linie Ende 2020 eingerichtet worden, weil man damals noch davon ausgegangen war, dass die Impfstoffe stark gekühlt werden müssen. Inzwischen könnten diese aber problemlos im Kühlschrank von Arztpraxen aufbewahrt werden.
Die im Bundesvergleich entspannte Corona-Lage in NRW erklärte Laumann mit der guten Impfquote. Inzwischen seien im Land 85 Prozent aller Menschen über 18 doppelt geimpft. "Booster"-Impfungen für alle, wie sie zum Beispiel Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) empfiehlt, hält Laumann nicht für dringlich. Erstmal sollten sich alle drittimpfen lassen, für die eine Stiko-Empfehlung vorliegt: also alle über 70.
7.45 Uhr: Vorlegen eines gefälschten Impfpasses laut Urteil nicht strafbar
Das Vorlegen eines gefälschten Impfausweises in einer Apotheke ist momentan nicht strafbar. Das ergibt sich aus einer Entscheidung des Landgerichts Osnabrück (AZ: 3 Qs 38/21). Das Gericht ging bei seinem Urteilsspruch von einer "Strafbarkeits-Lücke" aus. Ein Impfpass sei zwar ein Gesundheitszeugnis, so die Begründung. Die Vorlage sei aber nicht bei einer Behörde, sondern in einer Apotheke erfolgt. Das sei ein privates Unternehmen und nicht in die staatliche Verwaltung eingeordnet.
Außerdem fehle es an einer Strafbarkeit nach dem Impfschutzgesetz. Dieses stelle nur die Taten einer zur Durchführung der Schutzimpfung berechtigten Person unter Strafe, speziell durch den impfenden Arzt.
7.18 Uhr: Lauterbach sorgt sich wegen Weihnachtsfeiern
Angesichts der angespannten Corona-Lage sieht SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach größeren Weihnachtsfeiern mit Sorge entgegen. "Erste Intensivstationen sind bereits am Limit", sagte er der "Rheinischen Post". "Für geselliges Beisammensein in der Vorweihnachtszeit bedeutet das nichts Gutes."
Deswegen sollten seiner Meinung nach jetzt Restaurants, Kinos und andere Einrichtungen strenge 2G-Vorschriften - also der Zugang nur für Geimpfte und Genesene - durchsetzen und die Bundesländer rasch die Auffrischungsimpfung für Ältere ermöglichen. "Nur dann wären Menschenansammlungen bei Weihnachtsfeiern mit vielen Mitarbeitern vertretbar."
6.34 Uhr: Wagenknecht beklagt Kritik an ihrem Impfstatus
Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht sieht sich in der Diskussion um Impfungen auch durch Kritiker in der eigenen Partei diffamiert. Wagenknecht sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Es sind immer die gleichen Leute, die mich schon seit Jahren bekämpfen und jetzt versuchen, mich öffentlich als Impfgegnerin zu diffamieren. Das ist völlig absurd."
Die frühere Fraktionschefin hatte in der Talksendung "Anne Will" gesagt, sie lasse sich nicht impfen, weil sie kein Vertrauen in die bislang zugelassenen Impfstoffe habe. Daraufhin waren auch etliche Linkenpolitiker auf Distanz gegangen.
6.20 Uhr: Inzidenz sinkt den zweiten Tag in Folge
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen ist am zweiten Tag in Folge zurückgegangen. Das Robert Koch Institut (RKI) meldete heute eine Inzidenz von 146,6. Am Vortag hatte sie noch bei 153,7 gelegen. Allerdings kamen heute 20.398 Neuinfektionen und 194 Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 hinzu.
In NRW ist die Corona-Lage weiterhin vergleichsweise entspannt: Die Inzidenz liegt bei 96,2, es gab 1.908 Neuinfektionen. Gestern hatte die Inzidenz noch bei 106,9 gelegen. 35 Menschen starben mit oder an dem Virus.
0.05 Uhr: Niederlande führen Maskenpflicht wieder ein
Die Niederlande führen angesichts steigender Infektionszahlen neue Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ein. Dazu zähle auch die Maskenpflicht für alle öffentlich zugängliche Orte wie Geschäfte oder Bahnhöfe, kündigte Ministerpräsident Mark Rutte an. Zudem werde ab 6. November an vielen öffentlichen Plätzen wie Museen der "Corona-Pass" als Nachweis einer Impfung oder eines negativen Tests stärker verlangt werden.
0.01 Uhr: Kekulé fordert Impfpflicht in Heil- und Pflegeberufen
Virologe Alexander Kekulé hat sich für eine Impfpflicht für Menschen in Pflege- und Heilberufen ausgesprochen. Kekulé sagte im MDR: "Meine Hoffnung, dass die sich freiwillig impfen lassen, (...) hat sich zerschlagen." Dass freiwillige Impfungen nicht ausreichten, zeige unter anderem der tödliche Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Brandenburg. Außerdem sei klar, "dass der Impfschutz sehr unvollständig ist und auch ständig schlechter wird".
Deshalb brauche es "tatsächlich eine Impfpflicht" für Menschen, die beruflich mit Hochrisikopersonen umgingen. Man könne aber niemanden zwingen. Wenn sich jemand aus medizinischen, religiösen oder weltanschaulichen Gründen nicht impfen lassen könne oder wolle, müsse das begründet werden. Für die brauche "täglich PCR-Tests" und Maskenpflicht. Darüber hinaus sei es in dieser Berufsgruppe nötig, auch Geimpfte regelmäßig zu testen, so Kekulé.
Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort
Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.