Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Expertenrat des Bundes fordert Kontaktbeschränkungen
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung spricht sich für Kontaktbeschränkungen "bereits in den kommenden Tagen" aus. "Wirksame bundesweit abgestimmte Gegenmaßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens" seien vorzubereiten, heißt es in einer Stellungnahme des Gremiums, die dem ARD-Hauptstadtstudio exklusiv vorliegt.
Die Booster-Impfungen wie auch die Erst- und Zweitimpfungen müssten über die Feiertage "mit allen verfügbaren Mitteln fortgesetzt und weiter beschleunigt" werden. Insbesondere für Ältere und andere vulnerable Gruppen sei "höchste Dringlichkeit" geboten.
Dem Gremium gehören die Virologen Christian Drosten und Hendrik Streeck an sowie 17 weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Nach der Stellungnahme des Expertenrats könnten Bund und Länder nun schon in Kürze über das weitere Vorgehen beraten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Regierungskreisen könnte es solche Beratungen möglicherweise am Dienstag geben.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte bereits zuvor gefordert, dass Bund und Länder noch vor Weihnachten einen gemeinsamen Fahrplan für die nächsten Wochen vereinbaren. Wüst ist aktuell Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz.
20.47 Uhr: SPD und Grüne in NRW fordern Landesregierung zu härterem Vorgehen auf
Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage im Nachbarland Niederlande durch die hoch ansteckende Omikron-Variante fordern SPD und Grüne in Nordrhein-Westfalen ein härteres Vorgehen der schwarz-gelben Landesregierung.
"Angesichts des neu verhängten Lockdowns in den Niederlanden muss die Landesregierung jetzt dafür Sorge tragen, dass die Weihnachtstouristen aus den Niederlanden nicht ersatzweise NRW als Ausflugsland nutzen", sagte SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty der "Rheinischen Post". "Im vergangenen Jahr hat es solche Appelle bereits gegeben. Wir erwarten, dass die Landesregierung jetzt umgehend reagiert."
Grünen-Landeschefin Mona Neubaur sagte der Zeitung: "Ich kann nur dringend an die Landesregierung appellieren, ihre Möglichkeiten auszureizen. Das bedeutet beispielsweise, dass die Präsenzpflicht an den letzten Tagen vor den Ferien aufgehoben werden sollte."
Die Niederlande haben kurz vor Weihnachten wegen der Omikron-Variante des Coronavirus einen neuen strengen Lockdown verhängt. Seit diesem Sonntag müssen fast alle Geschäfte, Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen, Schulen und Friseure geschlossen bleiben.
19.08 Uhr: Wirtschaftswissenschaftler fürchtet Rezessionsgefahr durch Omikron-Welle
Welche wirtschaftlichen Risiken sind mit einer neuen, noch stärkeren Corona-Welle durch die Omikron-Variante verbunden? Sehr hohe Infektionszahlen könnten sogar die Gefahr einer Rezession steigern, sagte Wirtschaftswissenschaftler Marcel Fratzscher im Gespräch mit der "Aktuellen Stunde" im WDR-Fernsehen. Wenn Unternehmen wegen des hohen Krankenstands nicht mehr produzieren könnten und gleichzeitig der Konsum einbricht, sei so eine Entwicklung wahrscheinlich, sagte Fratzscher.
Eine Lehre aus der Pandemie könnte sein, so Fratzscher, künftig Risiken besser zu verteilen. Deutschland dürfe sich nicht mehr von Lieferungen aus einem einzigen Land oder einer einzigen Region abhängig machen, um im Krisenfall handlungsfähig zu bleiben.
17.10 Uhr: Lauterbach schließt Weihnachts-Lockdown aus
Europaweit wächst die Sorge vor der Omikron-Welle, in den Niederlanden gilt über die Festtage ein harter Lockdown. Ein Szenario auch für Deutschland? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat dies jetzt ausgeschlossen. "Nein, einen Lockdown wie in den Niederlanden vor Weihnachten - den werden wir hier nicht haben", sagte der SPD-Politiker heute im "Bericht aus Berlin" der ARD.
Zugleich warnte er: "Wir werden eine fünfte Welle bekommen. Wir haben eine kritische Zahl von Omikron-Infizierten überschritten - somit lässt sich diese Welle nicht mehr komplett aufhalten."
15.54 Uhr: Warnung vor Personalausfällen durch Omikron
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat vor einem massiven Personalausfall in Bereichen der kritischen Infrastrukturen gewarnt, wenn sich die Omikron-Variante durchsetzt. Diese Gefahr sehe er nicht nur in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, sondern beispielsweise auch bei der Feuerwehr, Polizei, in Apotheken und dem Lebensmittelhandel, sagte Dahmen dem "Handelsblatt".
Dahmen plädierte für einen Notfallplan: Eine generelle FFP2-Maskenpflicht am Arbeitsplatz müsse sichergestellt werden. Zudem brauche es eine vorausschauende Personalplanung. Desweiteren hält der Gesundheitspolitiker Kontakt- und Mobilitätsreduktion für unvermeidbar.
15.18 Uhr: Wüst fordert klaren Fahrplan gegen Omikron
Wegen der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante müssen nach Auffassung von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) Bund und Länder noch vor Weihnachten einen gemeinsamen Fahrplan vereinbaren. "Wir nehmen die Corona-Entwicklungen bei unseren europäischen Nachbarn aufmerksam wahr", sagte Wüst mit Bezug auf den neuen Lockdown in den Niederlanden.
Die Politik müsse den Bürgern ehrlich sagen, dass Einschränkungen im Alltag auch im neuen Jahr zwingend notwendig sein werden, meinte der NRW-Regierungschef weiter.
15.08 Uhr: EU bestellt weitere 20 Millionen Biontech-Dosen
Die EU-Kommission rüstet sich mit weiteren Impfdosen gegen die Omikron-Welle. Mit den Herstellern Biontech und Pfizer sei für das erste Quartal 2022 die Lieferung von zusätzlichen 20 Million Dosen vereinbart worden, teilte die Behörde in Brüssel mit.
Demnach sollen im Januar und Februar jeweils fünf Millionen Dosen für die Mitgliedsstaaten bereitstehen, im März dann zehn Millionen. Außerdem sei eine erste Option für die Bestellung von mehr als 200 Millionen Impfstoffen aktiviert worden.
15.04 Uhr: SPD-Fraktion fordert Millionenspritze für den Karneval
Die SPD-Fraktion im NRW-Landtag forderet, die Karnevalsvereine mit einem Notfallfonds zusätzlich finanziell zu entlasten. Dazu soll das Land 20 Millionen Euro aus dem NRW-Rettungsschirm zur Verfügung stellen, um die Karnevalisten nach der Absage vieler Veranstaltungen zu entschädigen. Laut einer Mitteilung von heute will die Fraktion einen entsprechenden Antrag an den Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags stellen.
10.30 Uhr: Omikron jetzt dominierende Variante in Großbritannien
60 Prozent der Neuinfektionen in Großbritannien sind Gesundheitsminister Sajid Javid zufolge auf die Virus-Variante Omikron zurückzuführen. Das gehe aus einer Analyse der vorliegenden Daten hervor, sagt Javid bei Sky News.
Aufgrund von Impfungen und Tests sei das Land aber in einer besseren Lage als im vergangenen Jahr zu Weihnachten. Die Regierung beobachte die Entwicklung genau und berate fast stündlich mit Experten sowie Beratern und werde tun, was nötig sei, um die Ausbreitung einzudämmen.
10.11 Uhr: Verfassungsschutz befürchtet Anschläge von Corona-Gegnern
Angesichts einer zunehmenden Radikalisierung von Corona-Protesten schließt Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang tödliche Gewalttaten bis hin zu gezielten Mordkomplotten nicht aus. Bei gewaltorientierten Rechtsextremisten und im radikalisierten Corona-Protestmilieu sei kein Szenario auszuschließen, sagte Haldenwang den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Radikalisierung der Szene habe stark zugenommen. "Wir sehen eine Vielzahl von Protesten, zersplittert in der Fläche, oft unangemeldet, scheinbar spontan. Aber so spontan sind sie manchmal nicht."
9.55 Uhr: Ausbruch auf Kreuzfahrtschiff mit 1.600 Passagieren
Wegen mehrerer Corona-Fälle an Bord eines Kreuzfahrtschiffs müssen rund 300 Passagiere vorzeitig ihre Reise auf Gran Canaria beenden. Wie das Unternehmen Tui Cruises mitteilte, gehen alle 1.600 Passagiere des Schiffes "Mein Schiff 4" am Sonntag in Las Palmas de Gran Canaria von Bord, die meisten von ihnen planmäßig. Rund 300 von ihnen hätten eigentlich noch sieben Tage auf dem Schiff verbringen wollen, sagte eine Unternehmenssprecherin. Die Infektionen seien bei zunächst vier Gästen festgestellt worden. Nach einer vollständigen Testung von Passagieren und Besatzung seien einige weitere Fälle hinzugekommen.
9 Uhr: Großbritannien wird Virusvariantengebiet
Das Auswärtige Amt hat Großbritannien zum Virusvariantengebiet erklärt. Ab morgen sind Reisen massiv eingeschränkt. Wer zurück kommt, muss für 14 Tage in Quarantäne - auch wenn man geimpft, genesen oder geboostert ist. Freitesten geht nicht. Außerdem dürfen nur noch Bundesbürger einreisen oder Menschen die ihren Wohnsitz in Deutschland haben.
Die britischen Gesundheitsbehörden registrieren einen sprunghaften Anstieg bei den Infektionen mit der Omikron-Variante. Bis Freitagabend wurden 24.968 Omikron-Fälle bestätigt. Das sind mehr als 10.000 Fälle mehr als 24 Stunden zuvor.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte: "Die Einreise sicherer zu machen, hilft, damit sich die Omikron-Variante nicht so schnell ausbreitet. Verhindern können wir die Verbreitung nicht, nur verzögern. Je länger es dauert, bis Omikron auch Deutschland im Griff hat, umso besser." Aktuell galten keine europäischen Länder als Virusvariantengebiet. Nach einer RKI-Liste sind dies Länder wie Südafrika, Namibia und Simbabwe. Im südlichen Afrika war Omikron entdeckt worden.
8.38 Uhr: Regierung vergrößert Zeitraum für Impfziel-Gelingen
Der Leiter des Corona-Krisenstabs im Kanzleramt, General Carsten Breuer, geht davon aus, dass das Regierungsziel von 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende erreicht wird. "Wir haben jetzt 24.418.540 Menschen geimpft und jetzt noch knapp zwei Wochen Zeit - die 30 Millionen sind zu schaffen", sagte Breuer der "Bild am Sonntag". Man rechne von der Ministerpräsidentenkonferenz am 18. November bis zum 31. Dezember - also mit einem deutlich vergrößerten Zeitraum. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte das Impfziel aber erst am 30. November ausgerufen.
Um die 30 Millionen zu erreichen, will Breuer auch in der Weihnachtszeit das hohe Impftempo aufrecht erhalten. "Die Woche vor und die Woche nach Weihnachten sind von enormer Bedeutung", so Breuer. Viele Menschen hätten frei und damit Zeit, sich ihre Spritze abzuholen. "Darum muss das Impfangebot möglichst flächendeckend aufrechterhalten werden. Die Impfzentren bleiben hochgefahren." In NRW sind die Impfzentren an den Feiertagen nach derzeitigem Stand geschlossen.
8.07 Uhr: Große Impfaktionen in Arena und Stadion
Arena in Oberhausen wird zu Impfstation
Bei einer groß angelegten Aktion sollen in der Oberhausener Arena heute bis zu 5.000 Menschen geimpft werden. Unter dem Titel "Ärmel hochkrempeln: Oberhausen gegen Corona" sind Bürger aus ganz NRW eingeladen. Laut Stadt sollen 25 Impfstraßen aufgebaut werden, 150 Helfer sind im Einsatz. Bis Freitag hatten sich mehr als 3.500 Impfwillige online angemeldet. Es sind Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen möglich.
Auch im Fußball-Stadion des Zweitligisten SC Paderborn findet eine große Impfaktion statt. Von 10 Uhr bis 18 Uhr können Über-30-Jährige eine Impfung mit dem Impfstoff von Moderna erhalten. Unter 30-Jährige und Schwangere bekommen den Impfstoff von Biontech/Pfizer. Genau 1.907 Impfdosen hält das Team um eine Ärztin bereit. Die ungerade Zahl weist auf das Gründungsjahr des SC Paderborn hin. Geimpft wird in den Heim- und Gästekabinen. Vorbuchen muss man nicht. Impfwillige können einfach kommen.
7.40 Uhr: Fast jeder fünfte Deutsche will Weihnachten verreisen
Trotz hoher Corona-Infektionszahlen will fast jeder fünfte Deutsche Weihnachten verreisen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa sagten 13 Prozent, sie wollten verreisen, um mit Freunden oder Verwandten Weihnachten feiern zu können. 6 Prozent der Befragten planen eine Urlaubsreise. 79 Prozent wollen dagegen über die Feiertage zu Hause bleiben. 2 Prozent machten keine Angaben.
7.23 Uhr: Die Niederlande sind seit heute im Lockdown
Bis zum 14. Januar bleiben alle Restaurants, Cafés und Kneipen geschlossen - ebenso wie Museen, Theater, Kinos, Freizeitparks und Fitnessstudios. Nur Supermärkte, Drogerien und Apotheken bleiben geöffnet, alle anderen Geschäfte und Kaufhäuser nicht. Sie dürfen aber Ware zum Abholen anbieten. Auch alle Bildungseinrichtungen von der Grundschule bis zur Universität werden vor Weihnachten nicht mehr öffnen. Um die Kontakte weiter einzuschränken, dürfen sich die Niederländer sowohl drinnen als auch draußen nur noch mit zwei weiteren Personen ab 13 Jahren treffen. Die Maßnahmen hat Premierminister Rutte am Abend als "unvermeidlich" bezeichnet.
7.00 Uhr: Weniger Corona-Infektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert mit zunächst 315,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche an. Am Vortag lag der Wert bei 321,8, vor einer Woche bei 390,9.
In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 237,0 und damit weit unter dem Bundesdurchschnitt. Auch die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sinkt - von 5,17 am Donnerstag auf 5,10 am Freitag. Experten befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr mit rasant steigenden Zahlen.
6.00 Uhr: London ruft wegen Omikron Katastrophenfall aus
Die britische Hauptstadt London hat wegen der rapiden Ausbreitung der Omikron-Variante den Katastrophenfall ausgerufen. Bürgermeister Sadiq Khan erklärte: "Der Anstieg der Omikron-Fälle in unserer Hauptstadt ist sehr besorgniserregend." Khan verwies darauf, dass die Zahl der Covid-Patienten in Londons Krankenhäusern wieder massiv steigt. Bereits Anfang Januar hatte die Stadt wegen Covid-19 den Katastrophenfall ausgelöst. Damals stand das Gesundheitssystem kurz vor dem Kollaps.
Konkret bedeutet der Katastrophenfall, dass spezielle Notfallpläne in Kraft treten und sich die beteiligten Einheiten enger abstimmen. Khan rief alle Menschen in London auf, sich möglichst schnell impfen zu lassen. In der britischen Hauptstadt gibt es inzwischen bereits mehr Omikron-Fälle als Infektionen mit der Delta-Variante.