Ticker vom Dienstag (21.12.2021) zum Nachlesen
Stand: 21.12.2021, 20:21 Uhr
- Corona-Beschränkungen kommen erst nach Weihnachten
- Bund und Länder wohl bei Kontaktbeschränkungen für Geimpfte einig
- 1.122 Omikron-Infektionen in NRW
- Stiko empfiehlt Boostern nach drei Monaten
- Impfzertifikate ohne Booster nach neun Monaten ungültig
- RKI sieht erhöhtes Risiko auch für Geimpfte
- Ruf nach "maximaler Kontaktbeschränkung"
- Kommt die Testpflicht für Kitas?
- Söder: Wann werden Genesene geboostert?
- Rückgang der Infektionen in NRW etwas schwächer
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Omikron: Corona-Beschränkungen kommen erst nach Weihnachten
Angesichts der zu erwartenden raschen Ausbreitung der Omikron-Variante kommen neue Einschränkungen auf die Menschen in Deutschland zu. Auch Geimpfte sollen ihre Kontakte einschränken, wenn auch weniger stark als Ungeimpfte. Die Beschlüsse von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und den Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen von heute Abend im Detail:
- Impfungen: Bund und Länder rufen die Menschen im Land weiterhin zu Impfungen und Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus auf. Sie versprechen: "Die Impfkampagne wird auch über Weihnachten, an den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester und an Silvester weiterlaufen." Bis Ende Januar sollen weitere 30 Millionen Corona-Impfungen durchgeführt werden. Impfangebote für Kinder sollen ausgebaut werden.
- Impfpflicht: Die Länder bitten den Bund, die Vorbereitungen für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht voranzutreiben und kurzfristig einen Zeitplan vorzulegen. Kritische Infrastrukturen: Die Betreiber kritischer Infrastrukturen wie Strom- oder Energieversorgung sollen sich auf steigende Infektionszahlen durch die Omikron-Variante vorbereiten.
- 2G: Für Kultur- und Freizeiteinrichtungen und weite Teile des Einzelhandels gilt die 2G-Regel weiter, man muss also eine Impfung oder die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung nachweisen. Auch ein zusätzlicher Test kann vorgeschrieben werden.
- Private Treffen: Wenn nicht geimpfte oder nicht genesene Menschen teilnehmen, dürfen sich drinnen und draußen nur Angehörige eines Haushalts sowie zwei Personen eines weiteren Haushalts treffen. Kinder bis zum 14. Geburtstag sind ausgenommen. Ehe- und Lebenspartner gelten als ein Haushalt, auch ohne gemeinsamen Wohnsitz. Für Geimpfte und Genesene gilt spätestens ab dem 28. Dezember: Es dürfen höchstens zehn Menschen zusammenkommen, Kinder nicht mitgerechnet.
- Testpflicht: Ungeimpfte dürfen weiterhin nur mit tagesaktuellem Schnelltest zur Arbeit sowie Züge des Nah- und Fernverkehrs nutzen.
- Silvester: Versammlungen zu Silvester und Neujahr sind verboten. An von den Kommunen ausgewiesenen öffentlichen Orten soll es wie bereits beschlossen kein Silvesterfeuerwerk geben, der Verkauf von Böllern ist verboten.
- Clubs: Spätestens ab dem 28. Dezember sollen überall Clubs und Diskotheken in Innenräumen schließen und Tanzveranstaltungen verboten werden.
- Großveranstaltungen: Überregionale Großveranstaltungen finden spätestens ab dem 28. Dezember ohne Zuschauer statt.
18 Uhr: Bund und Länder wohl bei Kontaktbeschränkungen für Geimpfte einig
Die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen der Länder beraten seit dem Nachmittag über schärfere Maßnahmen gegen die befürchtete Omikron-Welle. Die Sitzung dauert noch an. Nach dpa-Informationen aus Teilnehmerkreisen sollen private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen "spätestens" ab dem 28. Dezember nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt sein - Kinder ausgenommen.
Der Punkt ist aber nur einer von vielen, die Einigung auf das Gesamtpapier stand am frühen Abend noch aus. Kurz vor dem Treffen hatte das Robert Koch-Institut (RKI) maximale Kontaktbeschränkungen gefordert - sofort.
17.45 Uhr: Omikron-Verdacht: Zehn Studenten infizieren sich beim Glühwein-Trinken
Bei einem privaten Treffen zum Glühweintrinken haben sich trotz Impfung und vorherigen Tests zehn Studenten in Münster mit Corona infiziert. Bei mindestens einem der Erkrankten sei die Omikron-Variante nachgewiesen worden, teilte die Stadt Münster heute mit.
Alle Studenten hatten nach eigenen Angaben vor Beginn der Feier ein negatives Schnelltest- oder Selbsttest-Ergebnis. Zehn von elf Teilnehmern des Treffens infizierten sich.
17.09 Uhr: Jetzt 1.122 Omikron-Infektionen in NRW
Die Zahl der bestätigten Omikron-Fälle und engeren Verdachtsfälle auf die neue Virusvariante steigt in NRW weiter. In der Datenbank des Landeszentrums für Gesundheit werden heute insgesamt 1.122 Fälle mit einem zweifelsfreien Nachweis durch Sequenzierung und Verdachtsfälle durch spezifische PCR-Tests geführt, teilte das NRW-Gesundheitsministerium mit. Am Vortag hatte im Vergleich dazu die Gesamtzahl bei 924 gelegen.
Düsseldorf teilte mit, dass es mit Stand gestern bislang 107 Omikron-Fälle im Stadtgebiet gebe. Sobald ein Fall in der Varianten-Typisierung als Omikron-Fall auffalle, werde eine engmaschige Nachverfolgung der Kontaktpersonen durchgeführt.
17.05 Uhr: 120 Schüler in Versmold nach Omikron-Fällen in strenger Quarantäne
In Versmold im Kreis Gütersloh mussten nach dem Nachweis der Omikron-Variante 120 Schüler und elf Lehrer eines Gymnasiums in Quarantäne. Zwei Schüler hatten sich mit dem Virus infiziert. Wegen des hohen Risikos sei es nicht mehr ausreichend, nur die infizierten Schüler und direkte Kontaktpersonen zu isolieren, teilte das Gesundheitsamt mit.
Die Betroffenen können sich auch nicht nach fünf Tagen "freitesten" und müssen Weihnachten und den Jahreswechsel zuhause verbringen.
17.00 Uhr: Anästhesisten fordern klare Notfallpläne
Die deutschen Anästhesisten sehen die Versorgung von Notfallpatienten und Intensivpatienten in den nächsten Wochen massiv gefährdet, sollten die Prognosen zur Ausbreitung der Omikron-Variante eintreten: "Wir müssen uns auf das Schlimmste vorbereiten", sagt der Präsident der "Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin" (DGAI), Frank Wappler.
Von Behörden und Politik fordert Wappler deshalb möglichst weitreichende Planungen, welche Schritte bei aufeinanderfolgenden Engpässen einzuleiten sind. Jede Verzögerung könnte Menschenleben kosten.
16.53 Uhr: "Stadionimpfen" statt "Stadionsingen"
Rund 1.800 Menschen haben sich bisher zu einer großen Impfaktion des Fußball-Clubs Hannover 96 und der christlichen Kirchen im Fußballstadion von Hannover angemeldet. Die Aktion ist für morgen geplant.
Die Veranstalter hatten ursprünglich ein großes Stadionsingen mit Weihnachtliedern geplant. Wegen der steigenden Corona-Gefahr hatten sie die Aktion jedoch in ein "Stadionimpfen" umgewandelt.
15.54 Uhr: Omikron nun auch in Dänemark dominant
Die Omikron-Variante ist in Dänemark nach Angaben von Gesundheitsminister Magnus Heunicke mittlerweile die vorherrschende Variante. Heute sei eine Rekordzahl von 13.558 bestätigten Corona-Fällen dazugekommen. Bis Montag hatte das Land rund 23.000 Omikron-Fälle registriert.
15.36 Uhr: Unionsgeführte Länder drängen auf allgemeine Impfpflicht
Angesichts der Omikron-Gefahr machen Bundesländer mit einer CDU-Regierung sowie das grün regierte Baden-Württemberg Druck auf die Bundesregierung, die allgemeine Impfpflicht voranzutreiben. Omikron erhöhe die "Dringlichkeit" der für Februar 2022 anvisierten Regelung, heißt es in einem Beschlussentwurf für die laufenden Ministerpräsidentenkonferenz.
15.31 Uhr: Rund 2.350 Infektionen in NRW-Kitas im Dezember
Dem Familienministerium sind im Dezember bislang 2.376 Corona-Fälle von Kindergarten-Kindern gemeldet worden. Im gesamten November waren es 2.665. Auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kitas wurden im Dezember positiv auf Corona getestet: 1.471.
Dass eine Einrichtung komplett geschlossen wurde, kam im Dezember verhältnismäßig selten vor: Im Schnitt waren an jedem Tag 24,4 Kindergärten dicht - eine Quote von 0,2 Prozent. Allerdings kam es damit zu fast doppelt so vielen Schließungen wie im November.
15.20 Uhr: Evangelikale laden zu Gottesdiensten ohne Test oder Impfnachweis
Ein bundesweiter Zusammenschluss von bisher 25 evangelikalen freikirchlichen Gemeinden und Vereinigungen spricht sich für Gottesdienste ohne Impfnachweise und Corona-Tests aus. Sie würden "unter keinen Umständen akzeptieren", dass nur geimpfte, genesene oder getestete Personen zu Gottesdiensten kommen dürften, heißt es auf einer gemeinsamen Homepage.
Sie stünden damit in "völliger Übereinstimmung" mit dem im Grundgesetz verankerten Recht auf freie Religionsausübung, betonen die Gruppierungen weiter.
14.53 Uhr: Sogar Schweden verschärft Corona-Regeln
Die beunruhigende Omikron-Lage sorgt dafür, dass die Corona-Maßnahmen auch in Schweden unmittelbar vor Weihnachten verschärft werden. Ministerpräsidentin Magdalena Andersson stellte heute eine ganze Reihe von ab Donnerstag geltenden Beschränkungen vor. Darunter ist die Anforderung, dass in Restaurants und Kneipen nur noch sitzende Gäste bedient werden.
Dies beinhalte in der Praxis, dass es keine Nachtclubfeiern zu Silvester geben werde, sagte Andersson. Schweden war bisher für seine vergleichsweise liberale Corona-Politik bekannt.
14.41 Uhr: Patientenschützer warnt vor zögerlicher Politik
Eugen Brysch
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat angesichts der Bund-Länder-Beratungen eine teils widersprüchliche Kommunikation kritisiert. Vorstand Eugen Brysch sagte heute: "Was zu Silvester vernünftig sein soll, kann zu Heiligabend nicht falsch sein."Daher stelle sich die Frage nach dem Sinn, schärfere Maßnahmen erst nach Weihnachten einzuführen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sei noch vor wenigen Wochen "Chefmahner der Republik" gewesen und mache jetzt eine "180-Grad-Wende".
14.31 Uhr: Krebsgesellschaft warnt vor "stiller Triage"
Die deutschen Krebszentren fürchten massive Engpässe bei der Versorgung von Krebspatienten. Bereits jetzt hätten zwei Drittel der Kliniken keine Kapazitäten mehr, um weitere Krebspatienten aufzunehmen. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass überfüllte Intensivstationen wegen Covid-19 zu einer ungewollten Priorisierung der zu behandelnden Patientinnen und Patienten - und damit zu einer stillen Triage - führen", sagt Thomas Seufferlein, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft.
14.24 Uhr: Modellierer erwartet Inzidenz von 1.000 im Januar
Der Modellierer Thorsten Lehr sieht mit der Omikron-Variante eine "Wand" auf Deutschland zukommen. Dem Fernsehsender ntv sagte der Professor für Klinische Pharmazie der Universität des Saarlandes: "Wir gehen in unseren Berechnungen davon aus, dass wir jetzt in den nächsten Tagen wirklich wieder einen Anstieg von den Fallzahlen sehen werden. Es wird erst langsam gehen, aber dann deutlich schneller zunehmen."
Anfang des Jahres könnten die Inzidenzen um die 1.000 liegen. Ob das wirklich eintrete, hänge davon ab, wie die Bevölkerung sich verhalte, und welche Maßnahmen ergriffen würden. "Aber da sehen wir wirklich eine relativ starke Wand auf uns zukommen", sagte Lehr.
14.14 Uhr: Stiko empfiehlt Boostern nach drei Monaten
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Auffrischimpfungen wegen der Omikron-Variante bereits nach mindestens drei statt nach sechs Monaten. Die Empfehlung zum verkürzten Impfabstand gelte ab sofort für Erwachsene, teilte das Gremium heute mit.
Aktuelle Daten deuteten auf einen deutlich verringerten Impfschutz nach der Grundimmunisierung gegenüber der Omikron-Variante hin, erklärte die Stiko. Dieser nehme nach drei bis vier Monaten signifikant ab. Nach einer Auffrischimpfung steige die Schutzwirkung jedoch wieder deutlich an.
14.02 Uhr: Söder sieht widersprüchliche Botschaften von Bundesregierung und RKI
Unmittelbar vor der neuen Bund-Länder-Runde zur Corona-Krise am Nachmittag hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) "höchst irritiert" über die Kommunikation von Bundesregierung und Robert Koch-Institut geäußert. Es sei "extrem unglücklich", wenn es quasi im Stundenrhythmus neue Botschaften gebe, sagte Söder. Er reagierte damit auf eine aktuelle Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI), das aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland "maximale Kontaktbeschränkungen" empfiehlt.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte dagegen einen Lockdown zu Weihnachten am Wochenende noch ausgeschlossen. All dies mache einen etwas unkoordinierten Eindruck, sagte Söder.
12.21 Uhr: Impfzertifikate ohne Booster nach neun Monaten ungültig
Ohne Booster sind EU-Impfzertifikate künftig spätestens neun Monate nach der Grundimmunisierung ungültig. Die Entscheidung tritt am 1. Februar in Kraft, wie die EU-Kommission mitteilte. Theoretisch können die EU-Länder noch ein Veto einlegen, was aber als so gut wie ausgeschlossen gilt, da die Regelung laut Kommissionssprecher mit den Staaten abgestimmt wurde.
12.13 Uhr: RKI empfiehlt "maximale Kontaktbeschränkung"
Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland "maximale Kontaktbeschränkungen". Diese sollten "sofort beginnen" und bis zunächst Mitte Januar gelten, wie das RKI auf Twitter schrieb.
Ergänzend zu den Forderungen des Expertenrates der Bundesregierung stellt das RKI weitergehende Forderungen auf. Einige Beispiele.
- maximale Kontaktbeschränkungen
- maximale infektionspräventive Maßnahmen
- maximale Geschwindigkeit bei der Impfung der Bevölkerung (Erst- und Booster-Impfung)
- Reduktion von Reisen auf das unbedingt Notwendige
- Intensive Begleitkommunikation zum Verständnis der Maßnahmen
- Verlängerung der Weihnachtsferien an Schulen
- Schließung von Innenbereichen der Gastronomie und Sportstätten
11.26 Uhr: Kommt die Testpflicht für Kitas?
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat sich für mehr Corona-Tests an Schulen und Kitas ausgesprochen. Damit diese weiter offen bleiben könnten, "braucht es ein gutes Testkonzept", sagte Spiegel den Sendern RTL und ntv.
Die Grünen-Politikerin brachte auch eine Testpflicht in Kitas ins Gespräch. Dabei dürften aber Schul- und Kitaschließungen nur der allerletzte Weg sein. Bevor dies geschehe, seien Einschränkungen in anderen Bereichen sinnvoller. Spiegel begrüßte, dass nun auch Kinder ab fünf Jahren gegen Corona geimpft werden können. "Es wurden 2,4 Millionen Dosen bestellt und der Zuspruch ist außerordentlich groß", sagte die Familienministerin.
10.32 Uhr: Impfaktion an Heiligabend im Kölner Dom
Bewusst an Heiligabend bietet der Kölner Dom tagsüber eine Impf-Aktion an. Zwischen 10 Uhr und 14 Uhr könne man sich im Dreikönigensaal des Doms impfen lassen, teilte der Dom mit. Dompropst Guido Assmann lasse sich bei der Gelegenheit boostern. Assmann nannte das Impfen demnach ein Zeichen der Nächstenliebe - das "wunderbar zum bevorstehenden Weihnachtsfest" passe.
"Indem wir uns impfen lassen, schützen wir nicht nur uns selbst, sondern können auch Menschenleben retten", so Assmann. Die Impfaktion am Dom werde von einer Kölner HNO-Ärztin und ihrem Team durchgeführt. Man kann sich ohne Termin eine Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung mit Biontech abholen.
10.14 Uhr: Auf Ausfall kritischer Infrastruktur vorbereitet sein
Die Ministerpräsidentenkonferenz wird sich heute nach Angaben ihres Vorsitzenden Hendrik Wüst auch damit beschäftigen, dass in der Corona-Pandemie unter Umständen gleichzeitig zahlreiche in der kritischen Infrastruktur tätige Menschen ausfallen werden.
"Dann fehlen viele Experten in der Daseinsvorsorge, in der kritischen Infrastruktur", sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wüst (CDU) auf WDR2. Selbst bei leichten Krankheitsverläufen müssten die Menschen zu Hause bleiben. Darauf werde man sich vorbereiten müssen, das werde Thema der Bund-Länder-Verhandlungen sein. Auf die Frage, ob ein erneuter Lockdown kommen könnte, sagte Wüst bei "Bild live": "Ich warne dringend davor, jetzt Dinge auszuschließen. Wir sollten heute gar nichts ausschließen."
9.30: Moderna optimistisch bei Impfstoff gegen Omikron
Der US-Impfstoffhersteller Moderna sieht keine Probleme bei der Weiterentwicklung seines Wirkstoffes gegen die Omikron-Variante. Es seien nur geringfügige Veränderungen notwendig, sagt Konzernchef Stephane Bancel der Schweizer Zeitung "TagesAnzeiger".
Derzeit warte Moderna noch auf einige wichtige Informationen zu der Mutation, mit denen in ein oder zwei Wochen zu rechnen sei. Das Unternehmen hoffe, Anfang kommenden Jahres klinische Tests mit einem auf Omikron spezialisierten Impfstoff beginnen zu können. Wenige Monate später könne der Impfstoff geliefert werden.
9.25 Uhr: RKI sieht hohes Risiko für zweifach Geimpfte und Genesene wegen Omikron
Wegen der Omikron-Variante des Coronavirus' hat das Robert Koch-Institut (RKI) seine Risikobewertung verschärft. Für zweifach Geimpfte und Genesene werde die Gefahr einer Ansteckung nun als "hoch" angesehen, teilte das RKI mit. Für Ungeimpfte bleibt es demnach "sehr hoch". Für Geimpfte mit Auffrischimpfung (Booster) schätzt das Institut die Gefährdung hingegen als "moderat" ein.
Die WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan sagte, Omikron sei eine Immunflucht-Variante. Deshalb sollten die Auffrischungsimpfungen zunächst Personen mit einem geschwächten Immunsystem angeboten werden. Die WHO gehe nicht davon aus, dass alle Impfstoffe komplett unwirksam würden.
Für die Bevölkerung in Deutschland insgesamt sieht das RKI die Gefährdung durch Covid-19 als sehr hoch an. Ursächlich dafür seien das Auftreten und die rasante Verbreitung der Omikron-Variante aus anderen Ländern. Dadurch könne es zu einer schlagartigen Erhöhung der Infektionsfälle und einer schnellen Überlastung des Gesundheitssystems kommen, heißt es in der geänderten Risikobewertung.
Ziel muss laut RKI sein, durch Kontaktbeschränkungen und weitere Maßnahmen die Dynamik der Ausbreitung zu bremsen. Die Sieben-Tage-Inzidenzen seien derzeit in allen Altersgruppen - insbesondere in der Gruppe der Ungeimpften - sehr hoch und liegen auch deutlich höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
9.16 Uhr: Kutschaty: Kontakte reduzieren und boostern
Der nordrhein-westfälische SPD-Chef Thomas Kutschaty hat noch einmal angemahnt, den Krisenstab des Landes zu aktivieren. Er sagte bei WDR 2, es müsse jetzt gehandelt werden. Kontakte müssten reduziert und das Boostern intensiviert werden. Nach Ansicht Kutschatys ist es auch wichtig, dass alle Menschen sich vor dem Weihnachtsfest testen. Bund und Länder beraten heute über Maßnahmen für die Zeit nach Weihnachten.
8.55 Uhr: Unternehmen wollen wegen Corona-Sorgen weniger einstellen
Angesichts der schwierigen Konjunkturlage sinkt bei den deutschen Unternehmen die Bereitschaft zur Einstellung neuer Mitarbeiter. Das Beschäftigungsbarometer sank im Dezember um 1,0 auf 102,9 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut nach Auswertung seiner monatlichen Umfrage unter 9.000 Firmen mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit knapp einem halben Jahr.
"Aufgrund der Coronawelle kündigen das Gastgewerbe, die Veranstaltungswirtschaft und der Tourismus Entlassungen an", begründete Ifo-Umfragenleiter Klaus Wohlrabe den Abwärtstrend.
8.39 Uhr: Sozialverband fordert bessere Impfangebote
Der Sozialverband VdK fordert bessere Impfangebote für Menschen am Rande der Gesellschaft. An Armen, Flüchtlingen, Obdachlosen, Analphabeten sowie an Menschen, die das Gesundheitswesen kaum nutzen oder die deutsche Sprache nicht verstehen, sei bislang jede Kampagne und Information vorbeigegangen, sagte die VdK-Präsidentin Verena Bentele. Dringend notwendig seien aufsuchende Impf- und Informationsangebote.
8.32 Uhr: Grüne erwägen Wiedereinführung der Epidemischen Lage
Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hält eine Wiedereinführung der epidemischen Lage für möglich. "Es kann durchaus sein, wenn sich das mit Omikron weiter verschärft, und es ist zu befürchten, dass man dann auch die epidemische Lage wieder beschließen müsste", sagt er im ARD-Morgenmagazin.
Bund und Länder müssten notfalls über die Feiertage zusammenkommen, um weitere Maßnahmen zu beschließen, sollten die derzeitigen Schritte nicht ausreichen. Notwendig sei, jetzt schon Pläne für einen weitgehenden Lockdown vorzubereiten. Dahmen appellierte, jeder sei aufgerufen, Weihnachten nur getestet und im allerkleinsten Familienkreis zu verbringen.
7.49 Uhr: Söder: Wann werden Genesene geboostert?
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die Frage aufgeworfen, wann Genesene eigentlich ihre Booster-Impfung bekommen. "Dies ist bisher völlig offen geblieben. Für diese Menschen braucht es Planungssicherheit und einen Schutzstatus", sagte Söder im ARD-Morgenmagazin.
Von den Bund-Länder-Besprechungen erwartet Söder eine genaue Einschätzung der Lage. "Wir müssen zunächst mal tatsächlich eine klare Einschätzung bekommen, wie gefährlich Omikron ist, wie es sich auswirkt auf die Krankenhäuser, wie insbesondere die Gefährdungslage auch für die jüngere Generation ist." Es müsse rasch Klarheit geben, ob es genügend Impfstoff zum Auffrischen gebe und dass angesichts der Feiertage auch weiter geboostert werde. Auch ein rasches Signal für die Impfpflicht sei dringend notwendig.
7.10 Uhr: Karagiannidis fordert schnelle Maßnahmen
In einem Interview mit dem WDR hat Intensivmediziner Christian Karagiannidis dringend schnelle Maßnahmen gefordert: "Wenn wir nichts tun, werden wir etwas ähnliches erleben wie jetzt in England oder in Dänemark. Da gibt es explosionsartige Vermehrungen der Fallzahlen. Sollte so etwas auch bei uns passieren, wird das nicht nur das Gesundheitswesen, sondern die gesamte kritische Infrastruktur im Land vor erhebliche Probleme stellen", sagte das Mitglied des Corona-Expertenrats.
"Denn dann erkranken zeitgleich sehr viele Menschen. Für den Krankenhausbereich bedeutet das: In normalen Zeiten haben wir in der Pflege einen Krankenstand von 10 bis 20 Prozent. Wenn jetzt wegen Omikron noch zusätzlich mindestens 20 Prozent ausfallen, ist die Patientenversorgung massiv beeinträchtigt. Dieses Szenario möchte ich nicht erleben", so Karagiannidis. Das ganze Interview finden Sie hier:
7.05 Uhr: Lehrer-Gewerkschaften für Distanzunterricht
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hält eine Verlängerung der Weihnachtsferien oder kurzzeitigen Distanzunterricht für denkbar. Auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, längere Ferien oder Distanzunterricht seien angemessen als eine Maßnahme von vielen in einem generellen Lockdown - "wenn die Infektionszahlen aufgrund von Omikron in den Weihnachtsferien massiv nach oben gehen".
6:30 Uhr: Rückgang der Infektionen in NRW etwas schwächer
Nach vorläufigen Daten der Gesundheitsämter schwächt sich die Infektionslage merklich ab. Die Zahl der Neuinfektionen ist im Wochenvergleich von 375,0 auf 306,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche gesunken. In NRW sinkt diese Sieben-Tage-Inzidenz im gleichen Zeitraum von 267,9 auf 232,1 Neuinfektionen - damit fällt der Rückgang proportional etwas schwächer aus.
Diese vorläufigen Daten bilden jedoch nicht das volle Infektionsgeschehen ab. Der Wert 267,9 vor einer Woche etwa ist inzwischen auf 283,0 korrigiert worden. Der bisherige Höchstwert der vierten Welle ist am 8. Dezember mit 317,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche erreicht worden.