Der Ticker von Donnerstag (30.12.2021) zum Nachlesen

Stand: 30.12.2021, 20:44 Uhr

  • Soldat nach Drohvideo festgenommen
  • Italien, Kanada und Malta werden Hochrisikogebiete
  • Lauterbach prüft kürzere Quarantäne
  • Keine großen Messen im Januar in NRW - die "boot" fällt aus
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Soldat nach Drohvideo festgenommen

Ein Bundeswehrsoldat, der in einem Video im Internet Drohungen gegen den Staat ausgesprochen hatte, ist am Donnerstagabend in München festgenommen worden. Dies bestätigte ein Polizeisprecher.

In dem etwa eine Minute langen Video-Clip verlangt der selbst bezeichnete Oberfeldwebel unter anderem die Rücknahme der staatlichen Corona-Maßnahmen und der Duldungspflicht, nach der die Covid-Schutzimpfung in der Bundeswehr zur Vorschrift wurde. "Dies ist eine Warnung", sagt er in dem Video. "Bis morgen" werde eine Äußerung dazu verlangt. Im Begleittext zum Video heißt es: "Die Soldaten geben sich bis morgen 16 Uhr dialogbereit."

Bundeswehr und bayerische Polizei untersuchen das Drohvideo. Nach Angaben des Rechtsextremismus- und Social-Media-Experten Josef Holnburger hatte der Mann bereits in der Vergangenheit wegen der Corona-Maßnahmen Gewalt angedroht und zum Kampf aufgerufen. Der Mann ist nach BR-Informationen in der Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall stationiert.

Die Aufrufe des Soldaten wurden auch in Telegram-Chatgruppen geteilt, in denen sich Nutzerinnen und Nutzer zu Protesten in NRW verabredet haben. In anderen sozialen Medien wurden außerdem ähnliche Drohungen eines angeblichen Soldaten aus Euskirchen gepostet. Bisher gibt es keine Bestätigung, ob dessen Identität echt ist.

20.32 Uhr: Italien und Kanada werden Hochrisikogebiete

Die Bundesregierung stuft wegen hoher Corona-Infektionszahlen nun auch Italien, Kanada, Malta und San Marino als Hochrisikogebiete ein. Mauritius gilt hingegen nicht mehr als Hochrisikogebiet, wie aus der Auflistung des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Die neuen Einstufungen gelten ab Samstag um Mitternacht.

Ungeimpfte, die aus Hochrisikogebieten nach Deutschland einreisen, müssen zehn Tage in Quarantäne, können sich jedoch nach fünf Tagen freitesten. Kinder unter zwölf Jahren müssen fünf Tage in Quarantäne. Geimpfte und Genesene müssen ihre Einreise digital anmelden.

Gelockert werden die Einreisebeschränkungen für Großbritannien, Südafrika, Namibia und sechs weitere afrikanische Staaten ab Dienstag. Die Länder sollen vom Virusvariantengebiet zum Hochrisikogebiet zurückgestuft werden. Das RKI weist aber darauf hin, dass kurzfristige Änderungen möglich sind. Für Hochrisikogebiete gelten weniger strenge Reisebedingungen als für Virusvariantengebiete.

20.12 Uhr: Virologe Drosten verhalten optimistisch zu Pandemieentwicklung

Der Berliner Virologe Christian Drosten äußert sich verhalten optimistisch zu möglichen Entwicklungen der Pandemie. Mit Blick auf Daten aus Südafrika sagte Drosten: "In gewisser Weise kann uns das beruhigen. Südafrika ist sicher ein Blick in eine Zukunft, in eine endemische Situation, die sich dort gerade einstellt. Nur sind wir leider noch ein ganzes Stück davon entfernt", sagt Drosten dem ZDF.

Auch die Entwicklung in Großbritannien sei ermutigend, "denn die Zahl der schweren Erkrankungen scheint geringer zu sein." Es gebe Hinweise darauf, dass sich die pandemische Situation hin zu einer endemischen entwickelt: "Endemische Situation heißt: Dieses Virus wird zu einem Erkältungsvirus… Es ist natürlich eine gute Situation, wenn man ein Virus hat, das nicht mehr so krank macht, das aber gut übertragbar ist, so dass es im Prinzip alle Immunitätslücken in der Bevölkerung…findet."

19.37 Uhr: Frankreichs Krankenhäuser sollen Masken nach Möglichkeit in Europa kaufen

Frankreichs Krankenhäuser sollen medizinische Masken und Einmalhandschuhe künftig nach Möglichkeit im Land oder zumindest in Europa einkaufen. Ein nun veröffentlichtes Rundschreiben der Regierung wurde bereits Mitte Dezember an die Regionalbehörden versandt, die für die Krankenhausinfrastruktur zuständig sind. Die medizinischen Einrichtungen sind demnach dazu angehalten, beim Einkauf nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf die Qualität des Materials zu achten.

Die Regierung forderte in dem Schreiben, den Fokus neben den Qualitätskontrollen und der Einhaltung der europäischen Normen auch etwa auf die CO2-Bilanz bei der Produktion, den Wasserverbrauch und die Lieferzeiten zu legen.

18.51 Uhr: Israel will zunächst Immungeschwächten vierte Impfung geben

Israel will zunächst nur Menschen mit Immunschwäche eine vierte Dosis des Corona-Impfstoffs geben. Diese Entscheidung gab Nachman Asch, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, bekannt. Ein Expertengremium hatte angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante empfohlen, neben Immungeschwächten auch Menschen über 60 und medizinisches Personal zum vierten Mal zu impfen. Asch sagte, er sei noch nicht überzeugt, dass dies bereits notwendig sei.

18.15 Uhr: Ministerium - Schnelltests wirken bei Omikron in den allermeisten Fällen

Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass Corona-Schnelltests auch gegen die Omikron-Variante des Coronavirus von Nutzen sind. Antigen-Schnelltests würden die Omikron-Variante "in den allermeisten Fällen" zuverlässig erkennen, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit.

17.38 Uhr: Zahlen in Griechenland binnen einer Woche fast versechsfacht

Die griechische Gesundheitsbehörde hat von Mittwoch auf Donnerstag 35.580 Corona-Neuinfektionen registriert. Das sind fast sechs Mal so viele neue Fälle wie am vergangenen Donnerstag (6.667). Verantwortlich ist die Omikron-Variante, die den Fachleuten zufolge mittlerweile vor allem im Großraum Athen um sich greift.

16.59 Uhr: 1,65 Milliarden Euro Corona-Hilfen für die Kultur beantragt

Kulturveranstalter haben beim Sonderfonds des Bundes Finanzhilfen in Höhe von 1,65 Milliarden Euro beantragt. Das berichtete das Nachrichtenportal "The Pioneer". Ein Sprecher aus dem Hause der neuen Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) bestätigte die Angaben.

Demnach wurden bis Mitte Dezember Anträge für Finanzhilfen in Höhe von 795 Millionen Euro für 23.400 Veranstaltungen im Rahmen der Wirtschaftlichkeitshilfen eingereicht. Rund die Hälfte der Anträge entfällt dem Bericht zufolge auf Konzerte und Festivals, 40 Prozent auf private Theater und Schauspielhäuser. Für die Ausfallabsicherung von Großveranstaltungen seien 2.000 Veranstaltungen mit einem Fördervolumen von 859 Millionen Euro angemeldet worden.

16.30 Uhr: Schalke sagt Trainingslager ab - Terodde und Itakura positiv getestet

Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 hat das für die nächste Woche geplante Trainingslager im türkischen Belek wegen der aktuellen Corona-Lage abgesagt. Diese Entscheidung teilte der Klub nach Rücksprache mit der medizinischen Abteilung und Gesprächen mit zuständigen Behörden mit. Zudem befinden sich die beiden Profis Simon Terodde (genesen und vollständig geimpft) und Ko Itakura (vollständig geimpft und geboostert) in Quarantäne, nachdem sie in den vergangenen Tagen positiv getestet wurden.

16.25 Uhr: Ab Dienstag voraussichtlich vorerst keine Virusvariantengebiete mehr

Die Bundesregierung plant, ab Dienstag keine Virusvariantengebiete wegen der Omikron-Mutation des Coronavirus mehr auszuweisen. Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, werden die bisher neun derart eingestuften Länder dann "voraussichtlich" nur noch als Hochrisikogebiete geführt. Dies würde deutliche Erleichterungen für Reisende aus Großbritannien, Südafrika und sieben weiteren afrikanischen Staaten bedeuten. 

16.19 Uhr: Weitere Corona-Fälle: Gladbacher Scally und Doucouré positiv

Beim Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach gibt es zwei neue Corona-Fälle. Die beiden Profis Mamadou Doucouré und Joe Scally wurden positiv getestet und müssen sich deshalb wie schon tags zuvor Denis Zakaria und Keanan Bennetts, die ebenfalls einen positiven Test hatten, in Quarantäne begeben. Allen vier Spielern gehe es gut, teilte der Klub mit.

15.44 Uhr: Papstbesuch an Krippe auf dem Petersplatz abgesagt

Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen in Italien hat der Vatikan den traditionellen Krippenbesuch des Papstes am Silvesterabend abgesagt. Wie aus dem Presseamt verlautete, wird Franziskus nach der Jahresschlussandacht am Freitag nicht wie ursprünglich geplant um 18 Uhr die Krippe auf dem Petersplatz besichtigen. Damit sollten Menschenansammlungen und ein erhöhtes Ansteckungsrisiko vermieden werden.

Die Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz in diesem Jahr kommt aus Peru. Die Krippenfiguren stammen von der indigenen Chopcca-Gemeinde in den Anden. Fünf Künstler aus der dortigen Region Huancavelica haben das aus 30 Teilen bestehende Ensemble gefertigt. Daneben steht eine 28 Meter hohe Fichte aus dem italienischen Trentino. Baum und Krippe sind noch bis 9. Januar zu besichtigen.

15.16 Uhr: Eilantrag abgelehnt - Schule beginnt in Thüringen wie geplant zuhause

Für Kinder und Jugendliche in Thüringen beginnt die Schule nach den Weihnachtsferien wie geplant mit Distanzunterricht. Das Oberverwaltungsgericht in Weimar lehnte am Donnerstag einen Eilantrag als unzulässig ab, mit dem ein Schüler Präsenzunterricht durchsetzen wollte.

Nach Angaben einer Sprecherin wollte der Schüler erreichen, dass vom 3. bis zum 14. Januar in seiner Grundschule Präsenzunterricht angeboten wird. Da der Antrag aber unter anderem offenließ, gegen welche Regelung der Thüringer Corona-Verordnung er sich genau richtete und er sich nur auf die Schule des Antragsstellers bezog, habe der Senat ihn abgelehnt.

15.02 Uhr: Intensivmediziner: Datenschutz hat Corona-Bekämpfung behindert

Eine optimale Bekämpfung der Corona-Pandemie ist in Deutschland nach Ansicht von Intensivmedizinern durch unzureichende Daten und auch den Datenschutz behindert worden. Die Bundesregierung müsse für genauere Daten sorgen, forderte der Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis, im SWR.

"Was wir brauchen, ist eine maximale Digitalisierungsoffensive", sagte Karagiannidis. "Dieses Stückwerk, das wir haben und auch immer wieder diese ganzen Bedenken, die ich tagtäglich höre, vom Datenschutz bis dieses und jenes - das hat auch relativ viel verhindert in den letzten zwei Jahren. Und ich glaube, die neue Bundesregierung tut gut daran, wenn sie einen Reset macht, einmal richtig Geld in die Hand nimmt und die Daten zusammenführt."

13.51 Uhr: Türkei impft ab sofort auch mit eigenem Impfstoff

Die Türkei startet mit Impfungen des im eigenen Land entwickelten Corona-Impfstoffes. Das Vakzin Turkovac werde nun in den städtischen Krankenhäusern verabreicht, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Mit Turkovac seien auch Auffrischimpfungen nach Erstimpfungen mit anderen Mitteln möglich. Der Impfstoff hatte erst in der vergangenen Woche von den türkischen Behörden eine Notfallzulassung erhalten.

Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte angekündigt, Turkovac weltweit zur Verfügung zu stellen. Die Regierung hat aber noch keine detaillierten Informationen über die Wirksamkeit und die Ergebnisse der klinischen Studien veröffentlicht. Bislang wurden in der Türkei die Impfstoffe von Biontech und Pfizer sowie des chinesischen Herstellers Sinovac verabreicht.

13.12 Uhr: Kommt eine kürzere Quarantäne?

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) denkt darüber nach, die Quarantäne bei einer Corona-Infektion zu verkürzen. Hintergrund ist, dass sonst in wichtigen Bereichen wie im Gesundheitswesen zu viele Menschen gleichzeitig ausfallen. Aktuell muss man bei Omikron auch als geimpfte Kontaktperson für zwei Wochen in Quarantäne. Mehrere Länder haben die Dauer bereits verkürzt.

12.11 Uhr: 2020 weniger Krankenhausaufnahmen aufgrund von Silvester-Unfällen

Die Zahl der Krankenhausaufnahmen aufgrund von Unfällen an Silvester ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Bundesweit ging sie von etwa 6.200 Fällen im Jahr 2019 auf rund 3.800 Fälle zurück, wie die Barmer-Krankenkasse mitteilte. Untersucht wurden jeweils vom 29. Dezember bis zum 2. Januar stationäre Behandlungen, die durch zu viel Alkohol oder mutmaßlich durch den unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerkskörpern begründet waren.

Die Zahl der stationären Behandlungen bei Verletzungen ging von etwa 4.000 Fällen an Silvester 2019 auf ungefähr 2.500 Fälle im Jahr 2020 zurück. Der Verkauf von Pyrotechnik war zum vergangenen Jahreswechsel untersagt - so ist es auch dieses Jahr.

11.58 Uhr: 130 Milliarden Euro Wirtschaftshilfen seit Pandemie-Beginn

Die Bundesregierung hat die deutsche Wirtschaft seit Beginn der Corona-Pandemie mit rund 130 Milliarden Euro unterstützt. Es wurden Hilfen von rund 60 Milliarden Euro ausgezahlt und Kredite von knapp 55 Milliarden Euro gewährt, wie aus einer Auflistung des Wirtschaftsministeriums hervorgeht. Hinzu kamen Rekapitalisierungen und Bürgschaften. Laut Bundesagentur für Arbeit wurden etwa 24 Milliarden Euro an Kurzarbeitergeld und etwa 18 Milliarden Euro für Sozialleistungen aus der Kurzarbeit ausgegeben.

11.54 Uhr: Omikron-Fälle in Großbritannien nehmen sprunghaft zu

In Großbritannien nimmt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wegen der hochansteckenden Variante Omikron sprunghaft zu. Die Behörden meldeten zuletzt einen Tagesrekord von 183.037 Fällen - gut 50.000 mehr als zuvor. Allein im größten Landesteil England wurden demnach an einem Tag 138.287 Menschen positiv auf das Virus getestet. In den Zahlen enthalten sind aber auch Neuinfektionen in Nordirland, wo es wegen der Feiertage über fünf Tage keine aktuellen Daten gab.

In England plant die zuständige britische Regierung aber trotz der rasanten Omikron-Ausbreitung keine strengeren Regeln. Zwar müssen im Nahverkehr sowie in Läden, Theatern, Kinos und Museen Masken getragen werden - nicht aber in Pubs und Restaurants. Für Discos und Großveranstaltungen gelten die 3G-Regeln. 

11.39 Uhr: Apotheken in NRW wollen ab Mitte Januar eigenständig impfen

Die NRW-Apotheken hoffen, ab Mitte Januar mit den eigenständigen Impfungen gegen das Coronavirus starten zu können. Bisher impften geschulte Apotheker und Apothekerinnen noch im Verbund mit Ärzten, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis. In der ersten Januar-Woche werde nun eine Impfverordnung des Bundes erwartet, die unter anderem die Vergütungen und die Wege der Impfstoffbestellungen für die Apotheken regele. Außerdem würden Schulungen für jene Apotheker ausgearbeitet, die bisher noch keine Impfberechtigung hätten.

Speziell geschulte Apotheker und Apothekerinnen dürfen nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums bereits jetzt Corona-Impfspritzen setzen. Die impfenden Apotheker müssten aber über geeignete Räumlichkeiten mit Ausstattung verfügen - oder in andere Strukturen, etwa Impfzentren oder mobile Impfteams, eingebunden werden.

11.21 Uhr: Omikron-Fälle weiter gestiegen

Die Zahl der Corona-Fälle mit der als besonders ansteckend geltenden Omikron-Variante ist weiter gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, erhöhte sich die Gesamtzahl der erfassten Fälle binnen eines Tages bundesweit um 28 Prozent auf 16.748. Damit gab es 3.619 Fälle mehr als am Mittwoch. Erfasst wurden den Angaben zufolge auch Nachmeldungen aus den vergangenen Wochen.

Von der Gesamtzahl der mit Omikron Infizierten mussten laut RKI 208 Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Das Institut registrierte demnach einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit der Variante. Die Gesamtzahl der Verstorbenen in der Omikron-Zählung erhöhte sich damit auf fünf.

Für NRW ordnete das RKI bereits 5.676 Fälle in NRW der Omikron-Variante zu. Binnen 24 Stunden kamen 1.195 neue bestätigte oder wahrscheinliche Omikron-Fälle hinzu, darunter auch nachgemeldete Infektionen.

In der Kalenderwoche 51 (bis 26.12.) gehen laut Meldedaten aus den Bundesländern 17,5 Prozent der auf Varianten untersuchten Corona-Nachweise auf Omikron zurück. Eine Woche zuvor wurde der Wert noch mit 3,1 Prozent angegeben. Laut den aktuellen Meldedaten schwankt der Omikron-Anteil in den Bundesländern stark: In NRW liegt er bei knapp 22 Prozent.

11.01 Uhr: Darts-WM: Topspieler rufen nach vorzeitigem Abbruch

Bei der Darts-Weltmeisterschaft in London wird quasi täglich ein neuer Spieler positiv auf das Coronavirus getestet. Der sportliche Stellenwert des größten Darts-Turniers des Jahres gerät damit mehr zur Farce. Mehrere prominente Spieler üben Kritik am Veranstalter, weil kaum Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.

Der schottische Ex-Weltmeister Gary Anderson äußerte sich skeptisch über eine sofortige Fortsetzung der Darts-WM im neuen Jahr. "Für mich ist das nicht richtig. Es wird so viel Durcheinander in der Weltrangliste geben in den nächsten Monaten", sagte er.

Der Darts-Weltverband PDC schloss einen coronabedingten Abbruch der Weltmeisterschaft vorerst aus. "Das Turnier wird wie geplant vor vollen Zuschauerrängen, wie von der britischen Regierung genehmigt, bis zu seinem Ende am 3. Januar fortgesetzt", teilte der Turnierausrichter mit.

10.37 Uhr: Frankreich plant Bußgeld bei Verstößen gegen Homeoffice-Pflicht

Im Kampf gegen die steigenden Corona-Fallzahlen will Frankreichs Regierung mit Strafzahlungen gegen Firmen vorgehen, die trotz Pflicht kein Homeoffice ermöglichen. Bis zu 50.000 Euro Bußgeld sollen möglich sein, sagte Arbeitsministerin Élisabeth Borne. Pro Beschäftigten solle auf Unternehmen eine Strafe von bis zu 1.000 Euro zukommen können. Eine entsprechende Regelung wolle die Regierung in ein Gesetzesvorhaben einbringen.

Ab kommender Woche greift in Frankreich eine Homeoffice-Pflicht. Betriebe, bei denen die Arbeit von zuhause aus möglich ist, müssen es ihren Beschäftigten dann ermöglichen, drei Tage die Woche von daheim zu arbeiten. Die Regierung empfiehlt dies sogar für vier Tage. Die Regelung gilt zunächst für drei Wochen.

10.28 Uhr: Arbeitsmarktentwicklung durch Omikron-Variante eingetrübt

Die Arbeitsagenturen in Deutschland erwarten angesichts der Corona-Pandemie in den kommenden Monaten saisonbereinigt eine leicht steigende Arbeitslosigkeit. "Die Omikron-Variante zieht die Corona-Krise weiter in die Länge", erklärte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. "Gerade für die Langzeitarbeitslosigkeit ist das kritisch."

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ging demnach im Dezember um 2,4 Punkte auf 101,5 Punkte zurück. Das war der vierte Rückgang in Folge und der stärkste seit April 2020. Damit lag der Wert aber weiterhin leicht im positiven Bereich.

Das Arbeitsmarktbarometer gilt als Frühindikator für die Arbeitsmarktentwicklung und basiert auf einer monatlichen Umfrage unter allen Arbeitsagenturen. Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung.

10.26 Uhr: Deutsche pessimistischer bei Corona-Entwicklung

Die Menschen in Deutschland sehen der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie pessimistischer entgegen als noch vor einem Jahr. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sind nur 15 Prozent der Meinung, dass die Pandemie im kommenden Jahr weitgehend oder vollständig überwunden wird. 79 Prozent glauben dagegen, dass das Virus das Leben in Deutschland noch das ganze Jahr über zumindest teilweise beeinträchtigen wird. 34 Prozent rechnen sogar mit einer starken Beeinträchtigung.

Vor einem Jahr stellte YouGov dieselbe Frage für das Jahr 2021 - und erhielt deutlich optimistischere Antworten. Immerhin 26 Prozent der Befragten rechneten damals mit einer weitgehenden oder vollständigen Überwindung der Pandemie. Zwei Drittel erwarteten Beeinträchtigungen noch das ganze Jahr über. Damals machte der Beginn der größten Impfaktion in der Geschichte Deutschlands Hoffnung auf Besserung.

10.15 Uhr: Menschen schauen weniger fern

Im zweiten Jahr mit Corona ist in Deutschland wieder etwas weniger klassisch-linear ferngesehen worden. So betrug die durchschnittliche Sehdauer laut Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) bei den Zuschauern ab drei Jahren im Schnitt drei Stunden und 33 Minuten (Zeitraum 1.1. bis 29.12.).

Sie lag damit sieben Minuten unter dem Niveau des Vorjahres. Jüngere Menschen (14 bis 49 Jahre) sehen mit zwei Stunden, weit weniger fern. 2020 hatte das klassische TV zu den Gewinnern des Corona-Jahres gehört. Die durchschnittliche Sehdauer war sprunghaft von 210 Minuten im Jahr 2019 auf 220 Minuten gestiegen.

9.00 Uhr: Städtetag fordert mehr Tests und Laborkapazitäten

Angesichts der unklaren Corona-Datenlage fordert der Deutsche Städtetag Bund und Länder auf, mehr Tests und Laborkapazitäten zu ermöglichen. Bund und Länder sollten "dafür sorgen, dass die niedergelassenen Praxen die nötigen PCR-Tests auch an Feiertagen wie Weihnachten und Neujahr sicherstellen und auch genügend Laborkapazitäten an diesen Tagen zur Verfügung stehen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Auch die Meldekette von den Ländern an das Robert Koch-Institut müsse an diesen Tagen gut laufen.

8.56 Uhr: Mediziner zu Feuerwerksverbot: Effekt auf Ansammlungen, nicht Verletzungen

Der Notfallmediziner Alexander Michael Lechleuthner hält das Feuerwerksverbot an manchen Orten in NRW für angemessen. "Das Verkaufsverbot von Böllern muss im Grundtext der Ansammlung von Menschen gesehen werden", sagte er im WDR. Es diene dazu, diese zu verhindern. Er rechnet aber mit keinem großen Effekt, was die Eindämmung von Verletzungen angeht. Der Effekt sei aus seiner Sicht "sehr klein, weil die zugelassenen Feuerwerkskörper sehr sicher sind".

8.43 Uhr: Montgomery für weitere Kontaktbeschränkungen

Weltärztebund-Vorsitzender Frank Ulrich Montgomery hält es für "mehr als peinlich", dass Deutschland über die Feiertage keine validen Zahlen zur Entwicklung der Corona-Pandemie hat. "Wir haben ein riesiges Digitalisierungsproblem nach wie vor in Deutschland", sagte er im "Deutschlandfunk". Dass es über die Feiertage keine vernünftigen Zahlen gebe, liege auch am Föderalismus, an unterschiedlichen Meldesystemen in den einzelnen Bundesländern. "Hier hätte man in den letzten eineinhalb Jahren wirklich mehr machen können", sagte Montgomery. Das Fehlen der Zahlen sei auch ein Problem, weil die Politik auf deren Basis Gesetze mache, die gerichtsfest sein müssten.

Er plädierte für weitere Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Variante Omikron. "Das einzige, was bisher schnell gewirkt hat in allen Wellen und in allen Ländern, war immer die Einschränkung von Kontakten mit anderen Menschen", sagte Montgomery. Man müsse dann nicht so weit gehen, einen totalen Lockdown zu verhängen.

7.53 Uhr: Demos gegen Corona-Regeln

Für heute Abend hat die Plattform "Freie Nordrhein-Westfalen" in Augustdorf zum "Abschlussspaziergang NRW" aufgerufen, also eine Demonstration gegen Corona-Regeln, die als "Spaziergang" deklariert wird. Der Polizei liegt keine Anmeldung für eine Versammlung vor, man sei aber vorbereitet. In den vergangenen Tagen häufen sich bundesweit unangemeldete Demonstrationen gegen die Corona-Bestimmungen. Bei von den Veranstaltern von als "Spaziergang" bezeichneten Protesten - ohne Masken und Abstand - wurden nun mehrfach Polizisten brutal angegriffen und verletzt. So zum Beispiel in Schweinfurt und Bautzen.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) führt die wachsende Aggressivität teilweise auf den Einfluss von Rechtsextremisten zurück. "Da sind eben auch Leute unterwegs, die wollen unsere Republik infrage stellen", sagte Herrmann im WDR. Die Diskussion über eine Impfpflicht habe einen neuen Schub in die Querdenker-Szene gebracht. "Immer mehr aus dem rechtsextremen Bereich - ob das Teile der AfD sind bis hin zu Anhängern von NPD oder Drittem Weg, also wirklich dem totalen Rechtsradikalismus - versuchen, in diesen Bereich hineinzudrängen und hier ihr Süppchen zu kochen."

6.10 Uhr: Inzidenz in NRW

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab am Morgen die Sieben-Tage-Inzidenz mit 177 nach 176,4 am Vortag an. Die Kennziffer liegt damit weiter unter dem bundesweit ausgewiesenen Wert von 207,4.

Das RKI weist weiter darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger Testungen und Meldungen erfolgten und die offiziell ausgewiesenen Fallzahlen ein unvollständiges Bild der Corona-Lage zeigen könnten.

Die Verlässlichkeit der Corona-Zahlen hat derweil eine Diskussion ausgelöst. Mehrere Mediziner haben Gesundheitsminister Karl Lauterbach widersprochen. Lauterbach hatte gesagt, er schätzt die tatsächliche Wochen-Inzidenz zwei- bis dreimal so hoch ein wie die gemeldete. Der Virologe Martin Stürmer hält diese Schätzung für zu hoch, wie er im WDR sagte. Aber auch er gehe von einer deutlichen Untererfassung aus. Stümer lobt in dem Interview die Hospitalisierungsrate. Die zeige sehr gut, dass es in der Vergangenheit keine sehr große Welle an unentdeckten Corona-Fällen gegeben habe.

5.23 Uhr: Italien weitet Corona-Maßnahmen aus

Ab dem 10. Januar gilt in Italien der so genannte verstärkte Greenpass - eine nahezu landesweite 2G-Pflicht. Diese neue Regelung betrifft Hotels, Restaurants (auch im Außenbereich), Skianlagen und den öffentlichen Fern- und Nahverkehr.. Geboosterte müssen bei Kontakt mit Corona-positiven Personen aber nicht mehr in Quarantäne, sofern sie keine Symptome haben. Das gleiche gilt auch bei zweifach Geimpften, deren zweite Impfung jünger als 4 Monate ist.

5.10 Uhr: Keine großen Messen im Januar in NRW - auch die "boot" fällt aus

In NRW dürfen im Januar keine großen Publikumsmessen stattfinden. Betroffen vom Verbot ist auch die Messe "boot" in Düsseldorf, die vom 22. bis 30. Januar geplant war. Die neue Regelung in der Coronaschutzverordnung des Landes gilt für "große Publikumsmessen mit normalerweise gleichzeitig mehr als 750 Besuchern", teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Abend mit. Grund für die Maßnahme sei die erwartete erhebliche Ausbreitung der Omikron-Variante.

Es sei zwar noch nicht klar, mit welchem Tempo sich Omikron ausbreiten werde, doch müsse jetzt gehandelt werden. Das Land habe deswegen bereits große Sportereignisse mit Zuschauern untersagt. "Es ist nur folgerichtig, dass im Januar auch keine großen Publikumsmessen mit vielen Besucherinnen und Besuchern aus verschiedenen Regionen und Ländern aus aller Welt stattfinden", sagte Gesundheitsminister Laumann (CDU).

Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) betonte, es sei natürlich bedauerlich, dass auch die Messe Boot unter das Verbot falle. "Ich war mir aber bereits im Vorfeld mit der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf einig, kein unvertretbares Risiko einzugehen und die Boot notfalls abzusagen."

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