Zwei Männer mit Masken stehen in einer Tür und blicken sich an

Ticker vom Mittwoch (16.03.2022) zum Nachlesen

Stand: 16.03.2022, 19:34 Uhr

  • Corona-Schutz am Arbeitsplatz bleibt - Homeoffice-Pflicht entfällt
  • Kompromiss bei Impfstoff-Patentschutzlockerung
  • Ab heute gilt einrichtungsbezogene Impfpflicht
  • Apotheker fordern weiter kostenlose Bürgertests
  • Inzidenz steigt auf 1.607,1
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Corona-Schutz am Arbeitsplatz bleibt - Homeoffice-Pflicht enfällt

Auch nach dem Auslaufen der bisherigen Corona-Maßnahmen am 19. März soll es am Arbeitsplatz Schutz vor einer Infektion geben. Das Bundeskabinett billigte heute die neue Arbeitsschutzverordnung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), die mögliche Basisschutzmaßnahmen für eine Übergangszeit vorsieht. Dazu können neben Masken und Abstand auch die Reduzierung von physischen Kontakten im Betrieb gehören - etwa die durch weiteres Arbeiten im Homeoffice. 

Die bislang geltende Homeoffice-Pflicht entfällt zwar mit der Neuregelung. "Arbeitgeber können aber weiterhin im Einvernehmen mit den Beschäftigten die Arbeit im Homeoffice anbieten, wenn keine betrieblichen Gründe entgegenstehen und diese im Interesse des betrieblichen Infektionsschutzes liegt", heißt es in der Verordnung. Dies gelte zum Beispiel bei der Tätigkeit in Großraumbüros. Um neue Corona-Ausbrüche rechtzeitig erkennen zu können, sollen die Betriebe zudem prüfen, ob auch in der Übergangszeit weiterhin allen in Präsenz Beschäftigten wöchentlich ein Testangebot unterbreitet wird.

19.32 Uhr: Thüringens Ministerpräsident kritisiert Corona-Lockerungen der "Ampel"

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat die von der Ampel-Koalition auf den Weg gebrachten Lockerungen im Infektionsschutzgesetz scharf kritisiert. Sie seien "in Bezug auf die Anwendbarkeit einer Hotspot-Strategie viel zu unbestimmt und deshalb untauglich", sagte Ramelow der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Das geänderte Gesetz sei "ein Ausdruck der Hilflosigkeit." Damit werde die Vertrauensbasis mit den Ländern "zerstört".

Ramelow erwartete kontroverse Diskussionen während der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am Donnerstag, an der auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnimmt. "Wir stehen vor einer ganz schweren MPK", sagte er. Seine Botschaft werde sein: "Wenn Ihr bundesweit etwas ändern wollt, dann gebt es uns vor. Wenn es nur darum geht, den Ländern den schwarzen Peter zuzuschieben, dann sagt es."

19.04 Uhr: US-Notenbank erhöht erstmals seit Beginn der Pandemie den Leitzins

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ihren Leitzins wieder erhöht. Der wichtige Zinssatz für die weltgrößte Volkswirtschaft steigt um 0,25 Prozentpunkte und liegt damit nun in der Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent, wie die Zentralbank heute mitteilte.

18.40 Uhr: NRW stellt Kommunen Geld für Teil-Impfpflicht in Aussicht

Nach der kommunalen Forderung nach mehr Hilfe für die Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht hat das NRW-Gesundheitsministerium Mittel in Aussicht gestellt. Beim Landtag sei von der Landesregierung finanzielle Unterstützung in Höhe von rund 16 Millionen Euro beantragt worden, teilte das Ministerium mit. Das Geld soll demnach insbesondere für Personal zur Verfügung gestellt werden und helfen, Verfahren zügig zu erledigen.

Es gebe keine andere Struktur als die Gesundheitsämter, die diese Aufgabe übernehmen könnten, bekräftigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in einer Mitteilung zu den bundesweiten Regelungen. Er betonte zugleich: "Wir lassen die Gesundheitsämter allerdings nicht mit dieser großen Herausforderung alleine". Das Land bemühe sich außerdem, den Aufwand in den betroffenen Einrichtungen so gering wie möglich zu halten. Beschäftigte, die keine Nachweise vorlegen, könnten online dem Gesundheitsamt gemeldet werden.

17.23 Uhr: Ethikrat: Aktuelle Entwicklungen bei Impfpflicht berücksichtigen

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, zeigt Verständnis für ein mögliches Abrücken der Politik von der ursprünglich geplanten Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen. Ihr Gremium habe bereits in seiner Stellungnahme im Dezember empfohlen, dass die aktuelle pandemische Entwicklung berücksichtigt werden sollte, sagte Buyx der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wir haben unterstrichen, dass es in dieser Pandemie einen sich verändernden Sachstand gibt."

Inzwischen sei belegt, dass Omikron weniger schwerwiegende Verläufe habe als vorherige Varianten des Coronavirus. Zugleich zeige die Erfahrung mit dem Impfstoff Novovax, dass beim freiwilligen Impfen vermutlich nicht mehr viel erreichbar sei. "Diese Erkenntnisse sollten in die laufenden politischen Prozesse einfließen - das ist herausfordernd, aber notwendig", sagte Buyx.

16.34 Uhr: WHO warnt vor zu früher Aufhebung von Schutzmaßnahmen

Angesichts weltweit wieder steigender Corona-Zahlen warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem zu frühen Ende von Schutzmaßnahmen. Dazu gehören etwa das Tragen von Masken und Abstand halten. Wenn die Maßnahmen aufgehoben würden, habe das Virus mehr Möglichkeiten zu zirkulieren, sagte Maria von Kerkhove, WHO-Covid-19-Spezialistin, heute in Genf. Problematisch sei, dass weltweit inzwischen deutlich weniger getestet werde. Damit sei es schwerer, die Ausbreitung von Varianten zu überwachen.

Van Kerkhove warnte vor falschen Annahmen: dass die Pandemie vorbei sei oder dass die Omikron-Variante ungefährlich sei. Nach wie vor liefen vor allem ältere, kranke und ungeimpfte Menschen Gefahr, bei einer Infektion schwer an Covid-19 zu erkranken. Die Werkzeuge, um das Virus einzudämmen, seien aber vorhanden: dazu gehörten Maßnahmen wie das Tragen von Masken und Abstand halten ebenso wie Impfungen.

15.55 Uhr: Intensivmediziner Karagiannidis kritisiert Infektionsschutzgesetz

Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis hat den Bund aufgerufen, bei den künftigen Corona-Schutzregeln auf eine breiter angelegte Maskenpflicht zu setzen. Aus dem Bundesinfektionsschutzgesetz würden extrem viele Maßnahmen herausgestrichen, kritisierte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters in einer Online-Pressekonferenz mit der nordrhein-westfälischen Grünen-Chefin Mona Neubaur. Das Zurückfahren von Corona-Schutzmaßnahmen könne nicht schon Monate vorher auf ein bestimmtes Datum gelegt werden, sondern müsse sich an Zahlen orientieren.

Die besser übertragbare Omikron-Subvariante BA.2 habe noch einmal zu einem deutlichen Anstieg der Corona-Zahlen geführt, sagte Karagiannidis, der auch Mitglied des Expertenrats der Bundesregierung ist. "Deswegen ist nicht nur mein Wunsch, dass wir ein bisschen besonnener umgehen mit der aktuellen Situation."

15.05 Uhr: Neue Corona-Variante in Israel entdeckt

In Israel ist eine bisher noch unbekannte Variante des Coronavirus aufgetaucht. Sie kombiniere die Omikron-Variante BA.1 und den noch ansteckenderen Subtyp BA.2, scheine aber keine schweren Symptome auszulösen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Demnach wurde die neue Variante durch PCR-Tests bei zwei Einreisenden an Tel Avivs Flughafen Ben Gurion entdeckt. Diese litten unter Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, benötigten aber keine spezielle medizinische Versorgung.

Nach Angaben von Israels Corona-Berater Salman Zarka ist die Kombination zweier Virusvarianten ein häufiges Phänomen. "In diesem Stadium machen wir uns keine Sorgen, dass die neue Variante zu schweren Fällen führen könnte", sagte er im israelischen Militärradio.

14.16 Uhr: Kompromiss bei Impfstoff-Patentschutzlockerung

Nach monatelangem Ringen zeichnet sich in der Welthandelsorganisation (WTO) ein Kompromiss über die begrenzte Freigabe von Patenten für Corona-Impfstoffe ab. Eine prinzipielle Einigung erzielten die Europäische Union, Indien, Südafrika und die USA, wie WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala heute in Genf mitteilte. Dem Vernehmen nach soll die Freigabe der Patente zeitlich und auf Länder beschränkt bleiben, die bestimmte Kriterien erfüllen. Die genauen Einzelheiten waren noch unklar. Zudem müssen die 164 WTO-Mitglieder zustimmen. In der WTO wird im Konsens entschieden.

Der Sprecher der UN-Handelsbeauftragten Katherine Tai schrieb auf der Webseite ihres Büros: "Der schwierige und langwierige Prozess hat zu einem Kompromiss geführt, der den vielversprechendsten Weg zu einem konkreten und sinnvollen Ergebnis darstellt." Die Europäische Union äußerte sich zunächst nicht.

Mit einer Patentaufhebung sollen Hersteller in ärmeren Ländern in der Lage sein, selbst Corona-Impfstoffe herzustellen. Die Pharmaindustrie hatte argumentiert, die Produktion sei viel zu kompliziert, sie habe alle infrage kommenden Partner bereits selbst eingebunden, und es werde inzwischen ohnehin ausreichend Impfstoff hergestellt.

13.40 Uhr: Fast 60.000 Neuinfektionen in Österreich

Elf Tage nach dem Ende fast aller Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus verzeichnet Österreich die mit Abstand höchste Zahl an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie. Am Mittwoch meldeten die Behörden nach Angaben der Nachrichtenagentur APA 58.583 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei rund 3.466 Fälle pro 100.000 Einwohner und ist damit doppelt so hoch wie in Deutschland. 

Auch die Zahl der Covid-Patienten, die ins Krankenhaus müssen, steigt laut APA wieder an. Innerhalb eines Tages stieg die Anzahl der Covid-Patientinnen und -Patienten in den Krankenhäusern demnach um 46 auf nun 3.033. Von ihnen wurden 2.812 Kranke am Mittwoch auf den Normalstationen und 221 auf den Intensivstationen behandelt. Die Zahl der Intensiv-Patienten stieg damit um 39 binnen einer Woche an; bei den weniger schweren Fällen waren es 230 mehr als vor einer Woche.

12.46 Uhr: Zahl der Corona-Toten sinkt weltweit

Bei ansteigenden Infektionen ist die Zahl der Todesfälle in der vergangenen Woche weltweit zurückgegangen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO meldete in ihrem wöchentlichen Report, die Zahl der Todesopfer sei im Vergleich zur Vorwoche um 17 Prozent gesunken. Die Zahl der Neuinfektionen sei dagegen um acht Prozent gestiegen und habe mehr als elf Millionen erreicht.

Damit kehrte sich der Trend sinkender Fallzahlen um, der im Januar begonnen hatte. Die Zahl der weltweiten Todesfälle sinkt seit drei Wochen in allen WHO-Weltregionen.

12.13 Uhr: Kliniken laut Verband weiter im Ausnahmezustand

Die deutschen Kliniken arbeiten nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) weiter im Ausnahmezustand. Die Hoffnung auf eine Entlastung und einen Routinebetrieb nach zwei Jahren Pandemie löse sich gerade in Luft auf, erklärte der Klinikverband.

Auf den Intensivstationen stiegen erneut die Belegungszahlen, auf den Normalstationen nehme die Zahl der mit Corona infizierten Patientinnen und Patienten zu. Beides sei begleitet von hohen Personalausfällen infolge von Corona-Quarantänen, sagte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß.

11.12 Uhr: NRW-SPD will Maskenpflicht verlängern

Die SPD-Landtagsopposition hat angesichts der hohen Infektionszahlen die Verlängerung wichtiger Schutzmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen gefordert. "In dieser Situation wäre es unverantwortlich, alle Maßnahmen abzuschaffen", sagte Vize-Fraktionschefin Lisa Kapteinat. Sie forderte von der schwarz-gelben NRW-Regierung, mindestens bis Anfang April die Maskenpflicht in Innenräumen und eine umfassende Teststrategie an Schulen und Kitas fortzuführen.

11.06 Uhr: Bund schließt langfristige Impfstoff-Verträge

Die Bundesregierung sichert sich für knapp drei Milliarden Euro Corona-Impfstoffe für die nächsten Jahre, um für den Notfall gewappnet zu sein. Das Kabinett billigte heute Pläne, für die Zeit bis 2029 Verträge mit fünf Unternehmen abzuschließen. Abgeschlossen werden sollen die Vereinbarungen mit Biontech, Curevac/GSK sowie Wacker/Cordenpharma als auch den Konzernen Celonic und IDT.

Der Bund zahlt den Unternehmen ein jährliches Bereitschaftsentgelt. Für die Jahre 2022 bis 2029 wird mit Kosten von bis zu 2,861 Milliarden Euro kalkuliert.

11 Uhr: Britische Airlines und Airports heben Maskenpflicht für Passagiere auf

Fluggäste am Londoner Flughafen Heathrow und der britischen Airlines British Airways und Virgin Atlantic müssen künftig auf Reisen keine Masken mehr tragen. Das Drehkreuz habe die Maskenpflicht aufgehoben, berichtete die BBC. Eine Empfehlung gelte aber weiterhin.

Die Fluggesellschaften British Airways und Virgin Atlantic stellen es ihren Fluggästen ebenfalls seit heute frei, ob sie an Bord weiter Schutzmasken tragen oder nicht. Ausnahme sind Flüge, bei denen im Zielland eine Maskenpflicht gilt.

10.34 Uhr: Saarländischer Ministerpräsident mitten im Wahlkampf positiv getestet

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat sich kurz vor der Landtagswahl mit Corona infiziert. "Ein positiver PCR-Test hat meine Befürchtung bestätigt", schrieb Hans heute auf Twitter. Corona sei "leider nicht vorbei". Er habe sich in Selbstisolation begeben, um seine Familie nicht anzustecken. Vorerst werde er keine persönlichen Termine wahrnehmen, sondern von seinem Schreibtisch aus "weiter voll anpacken".

Auch Hans' Herausforderin Anke Rehlinger (SPD) hatte sich bereits mit dem Virus infiziert und dies vor rund anderthalb Wochen öffentlich gemacht. Die Landtagswahl findet am Sonntag kommender Woche statt. Umfragen zufolge liegt die SPD vorn.

9.50 Uhr: Intensivmediziner warnt vor "Freedom Day"

Kurz vor den geplanten Lockerungen der Schutzmaßnahmen am 20. März hat der Eschweiler Intensivmediziner Uwe Janssens an die Bevölkerung appelliert, weiterhin Masken in Innenräumen und im Öffentlichen Nahverkehr zu tragen.

In der ARD-Sendung "Live nach neun" erklärte Janssens, die Aufhebung der Corona-Regeln sei "rein politisch motiviert" und würde vor allem durch die FDP forciert. Angesichts der hohen Infektionszahlen und der immer noch starken Belastung der Kliniken - vor allem auf den Normalstationen - sei ein Ende der Maskenpflicht aus medizinischer Sicht nicht zu verantworten.

9.16 Uhr: Bericht: Kabinett genehmigt Zuschläge für Menschen mit wenig Einkommen

Die Bundesregierung hat weitere Hilfen für Kinder und für Erwachsene in der Grundsicherung beschlossen. Kinder sollen einen monatlichen Sofortzuschlag von 20 Euro und Erwachsene eine Corona-Einmalzahlung von 100 Euro erhalten. Das Kabinett billigte heute einen entsprechenden Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Familienministerin Anne Spiegel (Grüne), wie die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr.

Der Kinder-Sofortzuschlag soll laut Reuters ab dem 1. Juli ausgezahlt werden und bis zur Einführung einer Kindergrundsicherung gelten, für die es noch kein Zieldatum gibt. Dies soll in der Hartz-IV-Grundsicherung rund zwei Millionen unverheirateten Kindern unter 25 Jahren zugutekommen. Auch einkommensschwache Familien außerhalb der Grundsicherung, die einen Kinderzuschlag nach dem Kindergeldgesetz erhalten, bekommen mehr Geld.

Auch die Corona-Einmalzahlung von 100 Euro soll im Juli überwiesen werden. Als Empfänger vorgesehen sind rund 4,8 Millionen Erwachsene in der Hartz-IV-Grundsicherung oder Personen, die Leistungen aus der Grundsicherung für Ältere und Erwerbsgeminderte oder nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.

8.59 Uhr: FDP-Fraktionschef verteidigt Lockerungs-Pläne

FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat das Auslaufen der ersten Schutzmaßnahmen mit dem Vorbild anderer europäischer Länder begründet. "Wir gehen einen Weg wie alle anderen europäischen Länder", sagte Dürr im ARD-"Morgenmagazin". Er denke zum Beispiel an die Niederlande, die eine fast doppelt so hohe Inzidenz hätten und auch alle Maßnahmen zurücknähmen. Ab dem 20. März gelten in Deutschland die tiefgreifenden Corona-Maßnahmen nicht mehr - auch wenn einige Bundesländer sie befristet bis Anfang April verlängern wollen.

"Im Alltag wird Normalität einkehren", sagte Dürr. Insbesondere die vulnerablen Gruppen würden aber weiterhin geschützt werden, zum Beispiel mit Masken und Tests in Alten- und Pflegeheimen. Außerdem hätten die Bundesländer, dort wo Hotspots entstehen, weiterhin die Möglichkeit, beispielsweise im Öffentlichen Personennahverkehr eine Maskenpflicht einzuführen.

8.05 Uhr: Virologe: Durchseuchung der Gesellschaft im vollen Gange

Nach Ansicht von Alexander Kekulé, Virologe an der Uni Halle-Wittenberg, hat die Omikron-Variante den Prozess der "Durchseuchung der Gesellschaft" stark beschleunigt. Nach der aktuellen Infektionswelle werde wohl rund 90 Prozent der Bevölkerung in Kontakt mit dem Virus gekommen sein, sagte Kekulé am Morgen im WDR: "Entweder durch Infektion oder durch die Impfung."

Einen echten Rückgang bei den Neuinfektionen werde man wohl frühestens zu Ostern registrieren, so Kekulé. Daher sehe er die geplanten Lockerungen zum 20. März kritisch. Zumindest die Maskenpflicht müsse noch ein Weile beibehalten werden, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.

7.42 Uhr: Neuseeland öffnet Grenzen früher

Neuseeland lässt früher als geplant wieder Touristen ins Land einreisen. Premierministerin Jacinda Ardern sagte, den meisten Besuchern werde ab Mai die Einreise wieder erlaubt. Ursprünglich war geplant, die Grenzen erst im Oktober wieder für ausländische Gäste zu öffnen. Der internationale Tourismus machte vor der Pandemie etwa 20 Prozent der Auslandseinnahmen Neuseelands und mehr als fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.

Mit Beginn der Pandemie führte Neuseeland einige der strengsten Grenzkontrollen der Welt ein, und der Tourismus brach ein. Beobachter erklärten, die Maßnahmen hätten wahrscheinlich Tausende Menschenleben gerettet.

7.20 Uhr: Grüne wollen bei Maskenpflicht bleiben

Kurz vor der ersten Lesung des neuen Infektionsschutzgesetzes im Bundestag haben Gesundheitsexperten und die Grünen die geplanten Lockerungen kritisiert. Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Janosch Dahmen, sprach sich in der "Passauer Neuen Presse" für eine Beibehaltung der Maskenpflicht aus.

Von den Fachverbänden habe er ein sehr deutliches Signal bekommen, dass der breitflächige Einsatz der Maske dringend angezeigt wäre, sagte Dahmen. So forderte beispielsweise die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) eine weitreichende Maskenpflicht über den 20. März hinaus. Die steigenden Infektionszahlen würden sich absehbar auch auf die Intensivstationen auswirken. Parallel dazu gebe es große Personalausfälle in den Kliniken.

7 Uhr: CDU schließt Ja zu allgemeiner Impfpflicht aus

Kurz vor der ersten Lesung der Gesetzentwürfe im Bundestag hat die Union eine Zustimmung zu einer allgemeinen Impfpflicht ausgeschlossen. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Tino Sorge, sagte der "Bild": "Eine allgemeine Impfpflicht wird es mit uns nicht geben. Sie hat keine Mehrheit im Parlament, vor allem wäre sie wissenschaftlich und verfassungsrechtlich fragwürdig."  Für die 197 Abgeordneten der Union gebe es "keinen Grund, von unserem Antrag eines Impfvorsorgegesetzes abzuweichen", sagte Sorge weiter.

Die Gruppenanträge einer Impfpflicht ab 18 und einer Informationspflicht mit möglicherweise nachgeschalteter Impfpflicht ab 50 lägen so weit auseinander, "dass ein schneller Kompromiss unwahrscheinlich ist", sagte Sorge der "Bild". Morgen sollen die verschiedenen Entwürfe erstmals im Bundestag beraten werden.

6.15 Uhr: Apotheker fordern weiter kostenlose Bürgertests

Der Apothekerverband Nordrhein hat den Bund aufgefordert, an den kostenlosen Bürgertests über den 31. März hinaus festzuhalten. "Mit dem Vormarsch der Omikron-Variante BA.2 steigt die Rate positiver Tests kontinuierlich. Jetzt den gleichen Fehler wie im Oktober und die Bürgertests kostenpflichtig zu machen, wäre unverantwortlich", sagte Verbandschef Thomas Preis der "Rheinischen Post".  Er verwies auf die hohe Nachfrage: "Die Testzahlen sind etwa doppelt so hoch wie im November, als wir mit der Delta-Variante zu kämpfen hatten. Aktuell haben wir mit über zehn Prozent eine nie dagewesene Positivrate bei den Bürgertests."

Die bisherige Regelung läuft Ende des Monats aus, der Bund arbeitet an einer neuen Testverordnung.

6.05 Uhr: Inzidenz steigt auf 1607,1

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen hat erneut einen neuen Höchstwert erreicht. Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt er heute bei 1607,1. Das RKI meldet 262.593 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 269.

In Nordrhein-Westfalen liegt die Inzidenz mit 1403,7 etwas niedriger als im Bundesschnitt: Gestern wurden 52.246 Neuinfektionen gemeldet, 64 Menschen starben mit oder an Covid-19. Vier Kreise haben eine Inzidenz über 2.000: Düren (2641,6), Coesfeld (2149,0), Borken (2134,5) sowie Euskirchen (2090,5). Die niedrigste Inzidenz hatte die Stadt Duisburg (726,6). Die Hospitalisierungsinzidenz betrug 7,82 (gestern: 7,8). Die Kennziffer zeigt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohnern mit einer Infektion binnen sieben Tagen in NRW ins Krankenhaus kamen.

6.00 Uhr: Ab heute gilt einrichtungsbezogene Impfpflicht

In zahlreichen medizinischen und pflegerischen Einrichtungen gilt ab heute für die Beschäftigten eine Impfpflicht. Nach Angaben von Bundes- und Landesregierung gehören dazu unter anderem Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeheime. Allein in Nordrhein-Westfalen sind bis zu einer Million Beschäftigte davon betroffen. Das NRW-Gesundheitsministerium schätzte zuletzt Mitte Februar, dass bis dahin etwa 50.000 bis 100.000 Menschen in diesen Bereichen noch nicht über einen vollständigen Impfschutz verfügten.

Das Verfahren sieht eine Einzelfallprüfung vor. Mögliche Beschäftigungs- oder Betretungsverbote sind nach Ansicht des NRW-Gesundheitsministeriums deshalb nicht unmittelbar zu erwarten. Zur vollständigen Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht in haben die kommunalen Gesundheitsämter bis zum 15. Juni Zeit.

0.05 Uhr: Hohe Zahl von Infizierten sorgt in NRW zunehmend für Probleme

Die hohe Zahl von Corona-Infizierten in NRW stellt Kliniken, aber auch Polizei und Feuerwehr offenbar zunehmend vor Problemen. Am Dienstag schlug der Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, Frank Renken, Alarm. Die Versorgung von Patientinnen und Patienten in den Dortmunder Krankenhäusern sei zum Teil eingeschränkt, sagte er.

Es gebe in der Stadt keine einzige Klinik, die nicht davon betroffen wäre. Das liege zum einen daran, dass Beschäftigte selbst an Corona erkrankt seien und somit nicht arbeiten könnten oder zum anderen daran, dass Arbeitnehmer zu Hause bleiben müssten, um ihr in Quarantäne befindliches Kind zu betreuen. Die Folge davon sei unter anderem, dass immer mehr planbare Operationen verschoben werden müssten.

Auch an den Unikliniken in Köln gibt es coronabedingt immer noch Personalausfälle. Zunehmend seien in der Domstadt auch Polizei und Feuerwehr von Krankheitsausfällen wegen der Pandemie betroffen.

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