Der Ticker von Sonntag (27.03.2022) zum Nachlesen

Stand: 27.03.2022, 19:35 Uhr

  • Über 111.000 Neuinfektionen an einem Tag
  • Lockdown in Shanghai - deutsche Wirtschaft in Sorge
  • Ende der Homeoffice-Pflicht bringt nicht mehr Stau
  • Viele NRW-Hochschulen planen Sommersemester in Präsenz
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Über 111.000 Neuinfektionen an einem Tag

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 1.723,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.758,4 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.708,7 (Vormonat: 1.240,3).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 111.224 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus den heutigen Zahlen des RKI-Dashboards hervor. Vor einer Woche waren es 131.792 Ansteckungen.

Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz mit 1.405,2 immer noch unter dem Bundesdurchschnitt.

19.34 Uhr: Hotspot-Regelung ist Thema bei Gesundheitsministerkonferenz

Die sogenannte Hotspot-Regelung ist eines der zentralen Themen bei der Gesundheitsministerkonferenz mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Montag (14 Uhr). Nach einer Übergangsfrist bis zum 2. April können die Länder weitergehende Beschränkungen mit mehr Maskenpflicht und Zugangsregeln nur noch verhängen, wenn das Landesparlament für Hotspots eine kritische Lage feststellt. Konkrete Schwellenwerte, wann eine kritische Lage erreicht ist, gibt es aber nicht. Schon der Beschluss der Bundesregierung, die meisten Corona-Regeln aufzuheben, war in den Ländern auf breiten Protest gestoßen.

17.47 Uhr: Lockdown in Shanghai - deutsche Wirtschaft in Sorge

Wegen eines größeren Corona-Ausbruchs in Shanghai verhängen die Behörden einen Lockdown in zwei Schritten über die 26 Millionen Einwohner zählende chinesische Hafenstadt. Der jetzt verkündete Schritt überrascht, weil Behördenvertreter noch am Samstag einen Lockdown der Metropole wegen der weitreichenden Auswirkungen auf die Wirtschaft ausgeschlossen hatten.

Durch die Maßnahme dürften auch die Sorgen der deutschen Wirtschaft vor Material- und Lieferengpässen zunehmen. Die Ausbreitung der Omikron-Variante hatte in diesem Monat bereits wichtige Produktionszentren wie Shenzhen und Dongguan getroffen. Dort standen in vielen Werken die Bänder still - von Fabriken für den Bau von Computer-Zubehör wie Flash-Laufwerken bis hin zu Autoteilen.

.14.24 Uhr: Holetschek will Maskenpflicht um vier Wochen verlängern

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat das geplante Ende der meisten Corona-Beschränkungen kritisiert und will die Maskenpflicht verlängern. "Ganz Deutschland ist ein einziger Hotspot", sagte Holetschek der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). Das habe "auch fast jeder außerhalb des Regierungsviertels in Berlin so schon erkannt". Bayern fordert bundesweit einheitliche Kriterien für die Anwendung der Hotspot-Regel oder eine Verlängerung der Übergangsfrist. Dies soll auch Thema der Gesundheitsministerkonferenz am Montag sein.

"Die Hotspot-Regeln sind viel zu schwammig und ermöglichen uns keine rechtssichere Umsetzung", sagte Holetschek. "Ich fände gut, wenn wir nach dem 2. April bundesweit noch vier Wochen Maskenpflicht in Innenräumen haben würden." Strittig ist, ob es rechtlich möglich ist, ein ganzes Bundesland zum Hotspot zu erklären. "Zwischen dem, was Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann sagen, klafft eine große Lücke", sagte der CSU-Politiker.

11.50 Uhr: DRK fordert deutlich mehr Mittel für Zivilschutz

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) fordert vor dem Hintergrund von Krisenfällen wie der Corona-Pandemie, der Ahrtal-Flut und der Unterbringung von Flüchtlingen deutlich mehr Geld für den Zivilschutz. "Statt der 700 Millionen Euro pro Jahr dafür, die jetzt im Bundeshaushalt stehen, müssten es zwei Milliarden sein, um alles Nötige finanzieren zu können", sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter der "Welt am Sonntag".Eigentlich wolle Deutschland in der Lage sein, im großflächigen, nicht militärischen Katastrophenfall ein Prozent der Bevölkerung zu versorgen. "Tatsächlich haben wir gerade mal die erste Einrichtung zur Versorgung von 5000 Menschen in Betrieb genommen", kritisierte Reuter. "Deutschland kann Krise, aber wir könnten deutlich besser sein, wenn wir das Know-how und die Ressourcen, über die wir verfügen, besser einsetzen würden", sagte Reuter. Im Bevölkerungsschutz zehre das Land von den knappen Reserven, die es in der Vergangenheit aufgebaut habe. "Das haben wir bei der Pandemiebekämpfung, der Flüchtlingsaufnahme 2015 oder der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr vor Augen geführt bekommen."

10.08 Uhr Umfrage: Viele Beschäftigte wollen Homeoffice, Firmen eher nicht

Bei der Frage, wie es nach der Corona-Pandemie mit der mobilen Arbeit weitergehen soll, gehen die Vorstellungen von Beschäftigten und Betrieben weit auseinander. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Plattform Xing wünschen sich 17 Prozent der Beschäftigten, vollständig mobil arbeiten zu können - gewähren will diese Möglichkeit aber demnach nur ein Prozent der Unternehmen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten.

Die Möglichkeit, drei Viertel der Arbeitszeit mobil zu erledigen, hätten laut Umfrage gern 14 Prozent der Beschäftigten; das anzubieten, sind lediglich fünf Prozent der befragten Personalentscheider bereit. Ein Drittel der Unternehmen (34 Prozent) will den Beschäftigten laut Umfrage aber die Möglichkeit einräumen, die Hälfte ihrer Arbeitszeit von zuhause zu erledigen.

Weitere 28 Prozent der befragten Unternehmen wollen anbieten, bis zu 25 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice zu erledigen, wie die Funke Zeitungen weiter berichteten. 31 Prozent der Unternehmen sehen demnach keine Möglichkeit, ihre Beschäftigten mobil arbeiten zu lassen."Die Beschäftigen wollen ihre liebgewonnene Freiheit, den Arbeitsort selbst wählen zu können, nicht aufgeben", sagte Frank Hassler, Vorstand des Xing-Unternehmens New Work, den Funke Zeitungen. Büros hätten dann eine Relevanz, wenn sie einen Mehrwert zum Homeoffice bieten würden. "Wer unter Zwang seine Mitarbeiter zurückbeordert, riskiert es, sie zu verlieren", sagte Hassler weiter.

9.32 Uhr: Chef des Verbands der Kinderärzte fordert Impfpflicht ab Juni

Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat sich eindringlich für die Impfpflicht ausgesprochen: "Der Bundestag muss eine Impfpflicht für alle Erwachsenen einführen, die Impfungen ab Juni verpflichtend macht", sagte Fischbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung" und ergänzte: "Sonst kommen wir bis zum Herbst nicht vor die Welle, und dann werden vor allem wieder die Kinder und Jugendlichen unter den unvermeidbaren Einschränkungen leiden."

Impfen sei "nachweislich der einzige sichere Weg, um ohne verheerende Eindämmungsmaßnahmen zu viele schwere Verläufe und Todesfälle zu vermeiden", sagte der Arzt. Wer die Impfung bis jetzt noch verweigere, "nimmt den Rest der Bevölkerung in Geiselhaft".

Das treffe besonders Minderjährige, die durch die Einschränkungen um Bildungs- und Entwicklungschancen gebracht werden und sozial und psychisch litten. "Das ist nicht mehr hinnehmbar!" Jetzt sei endlich die Solidarität der Erwachsenen mit den Jüngsten gefragt.

7.33 Uhr: Ende der Homeoffice-Plicht bringt nicht mehr Stau

Das Ende der Homeoffice-Pflicht am vergangenen Sonntag hat keine größeren Auswirkungen im Berufsverkehr. Eine Analyse von Verkehrsdaten durch den Kartierungsspezialisten TomTom für die Deutsche Presse-Agentur ergab in der Mehrzahl von 26 großen deutschen Städten und Regionen Stauniveaus auf vergleichbarem Niveau wie vor der Abschaffung. Teilweise gab es sogar weniger Stau.

Die Homeoffice-Pflicht gilt seit dem 20. März nicht mehr. Sie sollte in der Pandemie ermöglichen, von zuhause aus zu arbeiten, solange keine betrieblichen Gründe entgegenstanden, um Infektionen zu vermeiden. Doch längst nicht überall ist das Thema Homeoffice oder mobiles Arbeiten damit beendet: Viele Unternehmen wollen auch weiter zumindest solche Modelle für ihre Mitarbeiter anbieten, teils auch unabhängig von der Pandemie.

6.00: Viele NRW-Hochschulen planen Sommersemester in Präsenz

Viele Hochschulen in Nordrhein-Westfalen planen nach vier vorwiegend digitalen Corona-Semestern das kommende Semester wieder fast ausschließlich in Präsenz. Nach aktuellem Stand sollten Anfang April wieder viele Veranstaltungen in Anwesenheit angeboten werden, hieß es etwa in einer Mitteilung der Universität Bonn.

Das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium will sich laut einem Sprecher diese Woche zu landesweiten Regelungen für das Sommersemester äußern.

04.56 Uhr: Fast drei Viertel der Ansteckungen durch BA.2

Der ansteckendere Omikron-Untertyp BA.2 ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile für 72 Prozent der Ansteckungen in Deutschland verantwortlich. Der Anstieg der Fälle ist demnach neben der "leichteren Übertragbarkeit der Sublinie" auch auf die "Rücknahme von kontaktreduzierenden Maßnahmen und auf ein geändertes Verhalten in der Bevölkerung zurückzuführen". Das RKI rief die Menschen dazu auf, weiterhin vorsichtig zu sein. Da sich das Virus zuletzt wieder stärker unter Älteren verbreitete, riet das Institut diesen zu einer zweiten Auffrischungsimpfung.

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