Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Neuansteckungen: NRW über dem Bundesschnitt
Bei den Neuinfektionen in der sogenannten Sieben-Tages-Inzidenz liegen NRW, Bayern, Berlin, Bremen und Hamburg über dem bundesweiten Schnitt. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) heute bei einer Pressekonferenz mit.
Ute Rexroth, Leiterin des Lagezentrums, warnte: "In den vergangenen zwei Wochen nimmt der Trend wieder zu. Das Infektionsgeschehen ist diffus. Fallanstiege gibt es in ganz unterschiedlichen Kommunen und Gemeinden deutschlandweit. Bei den Neuansteckungen sind auch Reiserückkehrer dabei, die meisten haben sich aber in Deutschland angesteckt."
Kurz vor der zweiten Welle?
RKI-Institutsleiter Lothar Wieler ist berunruhigt: "Wir sind mitten in einer sich rasant entwickelnden Pandemie", sagte er auf der Pressekonferenz. "Die neuen Entwicklungen machen mir große Sorgen", so Wieler. Man wisse nicht, ob dies der Beginn einer zweiten Welle sei. Es könne aber sein.
Geisel lässt umstrittenes Farid-Bang-Video löschen
Das umstrittene Video mit dem Skandal-Rapper Farid Bang wurde von den Social-Media-Kanälen der Stadt Düsseldorf gelöscht. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat auf Druck der Ratsfraktionen hin eingelenkt. Anlass für eine Entschuldigung sehe er aber nicht, betonte der Politiker.
Geisel hatte am vergangenen Mittwoch einen Videoclip veröffentlichen lassen, in dem der Düsseldorfer Rapper feiernde junge Leute in der Altstadt zum Respekt vor den Corona-Regeln ermahnt. Farid Bang steht wegen frauenfeindlicher, gewaltverherrlichender und antisemitischer Texte in der Kritik. Das Video hatte einen Proteststurm ausgelöst.
Dortmund: Elf Reiserückkehrer positiv getestet
Dortmund verzeichnet heute 21 neue Corona-Infizierte. Elf von ihnen sind Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Sechs kehrten aus dem Kosovo, fünf aus der Türkei nach Dortmund zurück. Das teilte die Stadt mit.
Kitas: Regelbetrieb ab 17. August
Die Kindergärten in NRW nehmen ab dem 17. August den Regelbetrieb wieder auf. Das sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) heute in Düsseldorf. Alle Kinder können dann ihre Kita oder ihre Tageseltern wieder im vertraglich vereinbarten Umfang besuchen. Die Neuregelung steht unter dem Vorbehalt des weiteren Corona-Infektionsgeschehens.
Auch der Umgang mit kranken Kita-Kindern wird in NRW gelockert. Ab sofort sollen Kinder mit chronischen, nicht-infektiösen Erkrankungen wieder betreut werden. Dazu zählen beispielsweise Asthma oder Allergien.
Zum Umgang mit Schnupfen empfiehlt das Ministerium: "Im Falle einer laufenden Nase ohne weitere Krankheitsanzeichen oder Beeinträchtigung des Wohlbefindens des Kindes, sollte zunächst für 24 Stunden zu Hause beobachtet werden, ob weitere Symptome wie Husten, Fieber, etc. hinzukommen." Wenn nicht, könne das Kind wieder betreut werden.
Auswärtiges Amt rät von Reisen unter anderem nach Barcelona ab
Das Auswärtige Amt rät wegen der Corona-Pandemie von nicht notwendigen touristischen Reisen in die nordspanischen Regionen Katalonien, Aragón und Navarra ab. Ein entsprechender Reise- und Sicherheitshinweis wurde am Dienstag auf der Internetseite des Außenministeriums veröffentlicht. Begründet wurde dies mit erneut hohen Infektionszahlen dort sowie örtlichen Absperrungen. Betroffen von der offiziellen Empfehlung sind damit auch die beliebten Touristenziele Barcelona, die Costa Brava sowie das gesamte spanische Pyrenäengebiet.
Spielemesse in Essen nur digital
Schlechte Nachrichten für Spiele-Fans: Die internationale Spielemesse in Essen gibt es in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nur digital. Die Macher wollen mit dem Online-Konzept eine Alternative für Verlage und Brettspielfans anbieten, wie der Veranstalter heute mitteilte. Vom 22. bis 25. Oktober soll die "Spiel.digital" über Trends und Neuheiten informieren.
Bundesliga-Saison: Kein Alkohol, keine Gästefans?
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hofft darauf, dass in der kommenden Bundesliga-Saison wieder Fans ins Stadion dürfen. Um die Politik davon zu überzeugen, will das DFL-Präsidium verschiedene Zugeständnisse machen.
Unter anderem soll es ein Stehplatz- und ein Alkoholverbot bis Ende Oktober geben. Gästefans sollen bis zum Jahresende nicht in andere Stadien dürfen. Am kommende Dienstag sollen die 36 Proficlubs über die Maßnahmen abstimmen.
Landesbürgschaft: Schalke kriegt Geld vom Land NRW
Der FC Schalke 04 erhält vom NRW-Finanzministerium eine Landesbürgschaft. Das hat der finanziell angeschlagene Revierclub in einer Pressemitteilung bestätigt. Damit bürgt das Land für den Fußball-Bundesligisten, damit dieser seine laufenden Betriebskosten - unter anderem die Millionengehälter seiner Spieler - decken kann.
"Der Steuerzahler sollte auf keinen Fall für einen Fußballverein bürgen", hatte der frühere NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) eine mögliche Bürgschaft des Landes im Interview mit dem Deutschlandfunk zuletzt heftig kritisiert. "Das muss Schalke jetzt für sich selbst regeln", so Jäger, der derzeit im Sportausschuss des Landtags sitzt.
Dem seit Jahren finanziell angeschlagenen Erstligisten fehlen nach eigenen Angaben etwa zwei Millionen Euro an Zuschauereinnahmen. Aufgrund der Corona-Pandemie dürfen derzeit nur sogenannte "Geisterspiele" stattfinden.
Polizeiwache in Marl dicht
Die Polizeiwache Marl ist nach einer Corona-Infektion vorübergehend geschlossen. Ein Beamter sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte die Polizei mit.
Derzeit werden alle Beamten getestet. Die Einsatz- und Arbeitsfähigkeit im Stadtgebiet sei aber sichergestellt, so die Polizei. Vor dem Dienstgebäude wurde eine mobile Wache eingerichtet.
Deutsche Corona-App bald Europa-kompatibel?
Nach der Behebung der Probleme bei der Corona-App soll die App bald auch europaweit laufen. "Wir arbeiten an einer breiten Verbreitung in Europa", kündigte SAP-Chef Christian Klein an. Demnach basteln die beiden an der deutschen Warnapp beteiligten Unternehmen SAP und Deutsche Telekom daran, dass die deutsche Version mit anderen Corona-Warnapps unterschiedlicher europäischer Länder verknüpft wird.
Laumann zu Test-Pflicht: "Das ist doch nicht zu viel verlangt"
Nach Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) hat auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) die Pflichttests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten verteidigt. "Man muss alles Erdenkliche tun, um eine zweite Welle zu verhindern. Wir gucken mit viel Sorge auf die Reisetätigkeit in diesem Sommer. Aber hätte man ein Reiseverbot aussprechen sollen? Das wäre nicht richtig gewesen. Jetzt muss man den Menschen sagen, die in Risikogebiete gefahren sind, dass sie bitte vierzehn Tage in Quarantäne gehen oder sich testen lassen sollen. Das ist doch nicht zu viel verlangt. Man muss der Gemeinschaft gegenüber diese Solidarität entgegenbringen", sagte Laumann bei WDR5.
Dass Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) die Tests kostenfrei anbieten will, findet Laumann allerdings nicht in Ordnung: "Dass Menschen in Risikogebiete reisen, wird ja noch länger gehen. Das kann auf Dauer keine staatliche Leistung sein. Jeder Reisende zahlt ja auch für die Sicherheit seines Gepäcks."
Spahn verteidigt Pflichttests
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die kostenlosen Pflichttests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten verteidigt. Das Infektionsschutzgesetz gebe dies ausdrücklich her, sagte er in den ARD-Tagesthemen. "Wir wollen sicherstellen, dass das Virus nicht aus diesen Ländern zurück nach Deutschland getragen wird", so Spahn. Jeder, der aus den Hotspots zurückreise, stehe in der Pflicht, sich bei den Behörden zu melden. "Leider tun das nicht alle", sagte Spahn. Es sei deshalb wichtig, an Flughäfen und Bahnhöfen verpflichtende Tests durchzuführen.
Eine generelle Testpflicht für alle Urlaubsrückkehrer kommt für Spahn aber nicht infage. Dies scheitere vor allem auch an der rechtlichen Grundlage. Ein Corona-Test sei "am Ende ein Eingriff in die Persönlichkeit" und müsse gerechtfertigt sein, sagte er in mehreren Fernsehinterviews. Die rechtliche Grundlage des Infektionsschutzgesetzes erlaube verpflichtende Kontrollen nur für Rückreisende aus Risikogebieten. Deshalb werde nun jeden Tag aufs Neue geschaut, welche Regionen dazu gezählt werden müssten.
Corona-Test-Station im Flughafen Münster fertig
Am Flughafen Münster/Osnabrück ist die Corona-Test-Station fertig. Von heute an können sich dort Urlaubsrückkehrer aus Corona-Risiko-Ländern freiwillig testen lassen. Am FMO gilt das derzeit für sechs Flüge pro Woche aus der Türkei und betrifft damit etwa 1.000 Passagiere. Jeder Urlaubs-Rückkehrer aus der Türkei bekommt einen Handzettel, mit dem er aufgefordert wird sich zwei Wochen in häusliche Quarantäne zu begeben. Es sei denn, er lässt sich freiwillig testen.
Nächtliche Ausgangssperre in Antwerpen
Wegen rasant steigener Corona-Zahlen gibt es eine nächtliche Ausgangssperre in Antwerpen. In der belgischen Provinz Antwerpen hat es zuletzt 108 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gegeben. Ohnehin gelten in Belgien seit heute verschärfte Corona-Maßnahmen. So dürfen sich dort nur noch maximal fünf Menschen auf einmal treffen, die nicht in einem Haushalt leben. Einkäufe müssen alleine - und zwar in einer halben Stunde - erledigt werden.
Drive-In Corona-Testzentrum in Bochum wieder am Start
In Bochum hat heute das Drive-In Corona-Testzentrum wiedereröffnet. Die Einrichtung war Anfang Juni wegen fehlender Nachfrage geschlossen worden. Diese hat in den vergangenen Tagen aber wieder deutlich zugenommen. An drei Tagen in der Woche wird im Harpener Feld mit Unterstützung der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes getestet - allerdings nur mit vorheriger Terminvereinbarung.
Impfstoff-Studie startet
Zwei große Pharmakonzerne starten heute eine weltweite Studie zu einem Corona-Impfstoff. Der US-Konzern Pfizer und die Mainzer Firma BionTech untersuchen Sicherheit und Wirksamkeit eines möglichen Impfstoffs. 30.000 Teilnehmer machen bei der Studie mit. Wenn diese erfolgreich ist, könnte im Oktober ein Zulassungsverfahren starten und der Impfstoff Ende des Jahres eingesetzt werden.
Unicef warnt vor hungernden Kindern
Das Kinderhilfswerk Unicef warnt davor, dass sich durch die Corona-Pandemie die Hungersnot verschärft. Unicef fürchtet, dass deshalb in diesem Jahr jeden Monat 10.000 Kinder weltweit verhungern könnten. Der Grund: Versorgungsketten sind unterbrochen, Lebensmittelhilfen kommen nicht in die betroffenen Gebiete. Dort wo es Essen zu kaufen gibt, sind die Preise so nach oben geschossen, dass viele es sich nicht mehr leisten können. Im vergangenen Jahr waren 47 Millionen Kinder mangelernährt. Nun drohen bis Ende des Jahres weitere knapp sieben Millionen Kinder dazuzukommen. Dabei war die Zahl der Kinder, die an Hunger sterben, seit 40 Jahren gesunken.
Protestaktionen: Prostitution in der Corona-Krise
Seit dem Ausbruch der Corona-Krise ist Prostitution in Deutschland de facto verboten. Organisierte SexarbeiterInnen, wie die Duisburger Bizarr- und SM-Studiobetreiber, wehren sich dagegen mit öffentlichen Aktionen. Heute Vormittag findet zum Beispiel ein Pressegespräch in Duisburg zum Thema statt. Am Mittwochnachmittag ist in Köln auf dem Domplatz eine Protestkundgebung geplant.
Die Mehrzahl der Prostituierten in Deutschland ist aufgrund von Armut und Verstrickungen ins Milieu in einer doppelten Zwangslage: Sie sind oft gezwungen, ihrer Arbeit nun komplett in der Illegalität und ohne jede Corona-Absicherung nachzugehen.
DRK ruft zu Blutspenden auf
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ruft dringend zur Blutspende auf. Neben Corona sorgt auch die Ferienzeit für große Probleme bei der Versorgung von Patienten. Besonders fehlen Blutspenden der Gruppen 0 Rhesus positiv und 0 Rhesus negativ. Laut DRK mussten viele Termine für Blutspenden durch Corona gestrichen werden. Die Ferienzeit macht es laut DRK zusätzlich schwer, den täglichen Bedarf von bis zu 3.000 Blutkonserven in NRW zu decken.
Infizierte nach Trauerfeier
Auf einer Trauerfeier in Schwäbisch Gmünd sind 47 Gäste positiv auf Corona getestet worden. Eine Teilnehmerliste gebe es nicht, man geht aber von hundert Gästen aus. Unter den Infizierten sind auch Kinder.
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