Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Paris und Côte d'Azur sind nun Risikogebiet - Hoffnung für Mallorca
Die Bundesregierung hat eine Reisewarnung für die Region rund um Paris sowie die Mittelmeerregion erlassen. Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Hauptstadtregion Île de France einschließlich Paris sowie die Region Provence-Alpes-Côte-d'Azur werde wegen hoher Infektionszahlen mit dem Coronavirus derzeit gewarnt, teilte das Auswärtige Amt mit.
Das Robert-Koch-Institut hatte zuvor beide Regionen zum Risikogebiet erklärt. Das bedeutet, dass Reisende und Rückkehrer aus diesen Gebieten nach der Einreise in Deutschland einen verpflichtenden Test auf das Coronavirus machen müssen. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sich die Reisenden in häusliche Quarantäne begeben.
Hoffnung gibt es indes für Mallorca-Fans: Der Tourismusbeaufragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, ließ durchklingen, dass die Reisewarnung für die Ferieninsel möglicherweise bald aufgehoben werden könnte. "Die Zahlen gehen wieder zurück." Sollte das Robert-Koch-Institut grünes Licht geben, sei "das Reisen auf Mallorca auch wieder möglich".
Ich komme aus einem Risikogebiet - und jetzt?
Wer aus einem anderen Risikogebiet im Ausland nach NRW einreist, muss sich aktuell nicht in Quarantäne begeben. Dazu erklärt das Land NRW:
- Die Corona-Einreiseverordnung, in der diese Maßnahme festgeschrieben worden war, ist nicht über den 30. November 2020 hinaus verlängert worden.
- Grund ist ein Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Münster vom 20. November 2020, der die Verordnung außer Kraft gesetzt hatte. Das Gericht stellte das System des Bundes zur Ausweisung von ausländischen Risikogebieten in Frage. Die Richter waren der Auffassung, dass eine Quarantäne nicht gerechtfertigt ist, wenn in den Gebieten des jeweiligen Aufenthalts kein höheres Ansteckungsrisiko als hierzulande besteht.
Bestehen bleibt die Meldepflicht für Einreisende nach der bundesweit geltenden Anordnung des Bundesgesundheitsministeriums.
Stand: 23.12.2020
Schulministerin Gebauer verteidigt ihr Krisenmanagement
Die Schulleitungsvereinigung NRW hat einen offenen Brief an Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) geschrieben. Darin beschwert sie sich massiv über das Corona-Krisen-Management von Schulministerin Yvonne Gebauer. Das Ministerium fordere Dinge, die praktisch nicht umsetzbar seien.
In der Aktuellen Stunde am Dienstag sagte Gebauer, das sei für sie nicht nachvollziehbar. Sie könne die Kritik und den Stil nicht verstehen. Alle Beteiligten hätten sich an einem Tisch gesetzt und gemeinsam das Corona-Konzept vereinbart. Der Schulstart nach den Ferien sei gut geglückt.
Gebauer kündigte auch an, die Maskenpflicht in den Schulen so bald wie möglich wieder abzuschaffen. Ob dies nach dem 31. August der Fall sei oder die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes noch einmal verlängert werden müsse, werde die Landesregierung erst Ende der Woche entscheiden - abhängig davon, wie bis dahin die Infektionslage in NRW aussehe.
Die Landesregierung unternehme zudem alles, um auch Unterricht auf Distanz und digitales Lernen zu ermöglichen. Dazu würden die Schulen weiterhin mit Laptops und PCs ausgestattet. Sie verwies auf das Landesprogramm in Höhe von rund 350 Millionen Euro für die Ausstattung von Lehrern und Schülern mit digitalen Endgeräten.
Maskenverweigerer nicht pauschal vom Unterricht ausschließen
Schüler, die sich weigern, eine Maske zu tragen, werden meist nach Hause geschickt - offenbar zu Unrecht: Schulen dürfen Schüler ohne Atemschutzmaske nicht pauschal vom Unterricht ausschließen. Darauf wies das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hin. In der Coronabetreuungsverordnung fehle dafür die notwendige Rechtsgrundlage (Az.: 18 L 1608/20). Ein Unterrichtssausschluss müsse aber zumindest befristet werden, auf einen konkreten Zeitraum zwischen einem Tag und zwei Wochen.
Zwei Schüler eines Gymnasiums am Niederrhein hatten sich nach ihre Weigerung, Masken zu tragen, gegen den daraufhin verhängten Ausschluss vom Unterricht vor Gericht gewehrt - mit Erfolg. Eine Ausnahmegenehmigung aus medizinischen Gründen lehnte das Gericht für die beiden Schüler aber ab. Die vorgelegten Atteste genügten den Richtern nicht.
Spahn hält schärfere Maskenregeln am Arbeitsplatz für nicht nötig
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Verschärfung der Maskenregeln am Arbeitsplatz für nicht notwendig. "Ich halte die bestehenden Regelungen für ausreichend", sagte Spahn heute der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. "Die steigenden Infektionszahlen haben ja nicht damit zu tun, dass sich vermehrt Menschen auf der Arbeit oder beim Einkaufen anstecken", betonte der Minister.
Zuvor hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel gebracht. Spahn nahm in Düsseldorf an einer gemeinsamen Sitzung der CDU-Landtagsfraktion mit der NRW-Landesgruppe im Bundestag teil.
Medizinischer Dienst warnt vor Leichtsinn nach Covid-Antikörpertest
Der Medizinische Dienst der gesetzlichen Krankenversicherungen sieht das Angebot von Covid-19-Antikörpertests beim Hausarzt kritisch. Die Bereichsleiterin "Evidenzbasierte Medizin", Michaela Eikermann, verwies auf eine nicht 100-prozentige Aussagekraft der Tests. Dies könne dazu führen, "dass sich Menschen in trügerischer Sicherheit wiegen".
Mit den Tests will man herausfinden, ob jemand bereits Antikörper gegen das neuartige Coronavirus entwickelt und damit bereits eine Infektion durchgemacht hat. Die derzeit erhältlichen Tests haben allerdings eine Fehlerquote, so dass auch falsch negative oder falsch positive Ergebnisse ausgegeben werden. Zudem ist noch nicht geklärt, ob eine Immunität gegen das Coronavirus dauerhaft anhält.
Belgier und Niederländer stecken sich zum zweiten Mal an
In den Niederlanden und Belgien haben sich zwei genesene Corona-Patienten einem Medienbericht zufolge erneut mit dem Virus angesteckt. Bei dem niederländischen Patienten handelt es sich um eine ältere Person mit einem geschwächten Immunsystem, der belgische Patient habe milde Symptome, zitierte der niederländische Rundfunksender NOS einen Virologen.
Der Fall des Patienten in Belgien zeige, dass die Antikörper nicht ausreichten, um eine zweite Infektion mit einer leicht unterschiedlichen Variante des Virus zu vermeiden, so der Virologe Marc Van Ranst. "Das sind keine guten Nachrichten." Er sagte, es sei unklar, ob solche Fälle selten seien oder ob es viel mehr Mensche gebe, die sich nach sechs oder sieben Monaten erneut ansteckten.
Tausende in Schweden bekamen falsches Testergebnis
3.700 Menschen in Schweden haben nach einem Corona-Test ein falsches Ergebnis bekommen. Wie die Gesundheitsbehörden heute mitteilten, wurden alle positiv auf das Virus getestet, obwohl sie nicht wirklich infiziert waren.
Schwedens Corona-Statistik werde sich dadurch ändern. Bei den Betroffenen handele es sich vor allem um Personen mit milden Symptomen, die selbst einen sogenannten PCR-Test angewendet hatten. Der Fehler sei in zwei Labors festgestellt worden, die die kommerziellen Schnelltests aus China analysierten.
Auch der schnellste Mann der Welt hat Covid-19
Der schnellste Mann der Welt war nicht schnell genug, um dem Virus zu entfliehen: Usain Bolt ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies bestätigte Jamaikas Gesundheitsminister. Offenbar steckte sich der elfmalige Weltmeister und achtmalige Olympiasieger auf seiner eigenen Party zu seinem 34. Geburtstag an.
In einem Videoclip, der auf seinem Instagram-Account veröffentlicht wurde, berichtete Bolt, er habe keine Krankheitssymptome: "Ich werde nun in Quarantäne bleiben und meine Freunde informieren, dass sie es auch tun."
Debatte im Landtag um neue Verschärfungen
Die steigenden Corona-Infektionszahlen beschäftigen heute das Landeskabinett. Es geht dabei um Verschärfungen der Schutzmaßnahmen. Dazu zählen etwa Teilnehmerbeschränkungen für private Feiern und größere Veranstaltungen.
In NRW laufen die verschiedenen Corona-Verordnungen Ende August aus - darunter auch die Regelungen zur Betreuung in Kitas und Schulen sowie die Auflagen für Rückreisende.
1.278 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen 1.278 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Montag waren es 711.
Allerdings sind die gemeldeten Fallzahlen an Sonntagen und Montagen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2.034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2.000er-Marke überschritten worden.
Deutsche gegen Karnevalsumzüge
Fast zwei Drittel aller Deutschen lehnen laut einer Umfrage Karnevalsumzüge während der Corona-Krise ab. Insgesamt 64,4 Prozent der Befragten sprachen sich gegen Großveranstaltungen unter Auflagen an der frischen Luft aus, wie das Nachrichtenportal "t-online.de" unter Berufung auf eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey berichtete. Lediglich 28 Prozent waren dafür.
Überraschenderweise wünscht sich nur ein Viertel der Menschen in den Karnevalshochburgen im Westen die Durchführung der Umzüge. Im Osten sind 35,7 Prozent für eine Durchführung des Karnevals.
Für Entwicklungsländer ein Notfall: 120 Millionen Jobs im Tourismus bedroht
Wegen der Corona-Krise sind in diesem Jahr UN-Generalsekretär António Guterres zufolge weltweit rund 120 Millionen Jobs im Tourismus bedroht. "Die Krise ist ein massiver Schock für entwickelte Ökonomien aber für Entwicklungsländer ist es ein Notfall", sagte Guterres in einer Video-Botschaft. Denn viele dieser Länder sind stark vom Tourismus abhängig: In Afrika machte 2019 der Tourismussektor zehn Prozent aller Exporte aus, heißt es in einem UN-Bericht.
In den ersten fünf Monaten des Jahres ist die Zahl der internationalen Touristen dem Bericht zufolge um 56 Prozent gesunken - insgesamt könnte sie in diesem Jahr um 78 Prozent einbrechen. Zwischen 910 Milliarden und 1,2 Billionen Dollar an Exporteinnahmen im Tourismus könnten demnach verloren gehen.
Ölverbrauch in Deutschland geht wegen Corona deutlich zurück
Unternehmen und Haushalte haben in den ersten sechs Monaten 6,9 Prozent weniger Ölprodukte verbraucht als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vor allem der Verbrauch von Flugbenzin (Kerosin) war mit minus 44,6 Prozent stark rückläufig, teilte der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) heute in Berlin mit.
Der Flugverkehr war im ersten Halbjahr wegen der Abwehrmaßnahmen gegen das Coronavirus weitgehend zum Erliegen gekommen und erreicht in absehbarer Zeit nicht wieder sein altes Niveau. Auch der Absatz von Benzin (minus 13,3 Prozent) und Diesel (minus 9,5 Prozent) ging deutlich zurück.
Behörden schlechter für Homeoffice gerüstet als Wirtschaft
Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst haben eigener Einschätzung nach deutlich schlechtere Startbedingungen, um in der Corona-Krise erfolgreich von zu Hause aus arbeiten zu können als Menschen, die in der freien Wirtschaft arbeiten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen YouGov-Umfrage, die vom Technologiekonzern Lenovo in Auftrag gegeben wurde.
Danach haben Beamte und Angestellte bei öffentlichen Arbeitgebern das Gefühl, der Arbeitgeber sei schlecht auf die Homeoffice-Phase vorbereitet gewesen (67 Prozent). Bei den Arbeitnehmern in der freien Wirtschaft war dagegen lediglich knapp ein Drittel (30 Prozent) der Ansicht, dass die Firma für das Homeoffice schlecht gerüstet war.
Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort
Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.