Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
20.03 Uhr: Teilnehmer von Impfstoffstudie gestorben
Ein Proband der Impfstoffstudie des Pharmakonzerns AstraZeneca in Brasilien ist nach Angaben der dortigen Behörden gestorben. Einzelheiten teilte die Gesundheitsaufsicht unter Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht nicht mit. Das Testprogramm werde fortgesetzt. Die Universität Oxford, die bei der Entwicklung des Impfstoffs mit AstraZeneca kooperiert, erklärte, eine sorgfältige Analyse des Todesfalls in Brasilien habe keine Anhaltspunkte für Sicherheitsprobleme ergeben. Neben der brasilianischen Behörde hätten auch unabhängige Kontrolleure zur Fortsetzung der Studie geraten.
AstraZeneca führt klinische Studien mit seinem Präparat auch in Großbritannien, Südafrika, Indien und Japan durch. Das Unternehmen hatte das Programm aber wegen einer ungeklärten Erkrankung bei einem Probanden unlängst unterbrechen müssen. Eine Genehmigung zur Wiederaufnahme der Studie in den USA steht noch aus.
19.16 Uhr: Eventbranche demonstriert vor dem NRW-Landtag
Vor dem Düsseldorfer Landtag haben heute erneut Vertreter der Veranstaltungsbranche demonstriert - zum achten und vorerst letzten Mal. Sie fürchten wegen der Corona-Schutzmaßnahmen eine Pleitewelle. Um das zu zeigen, stellten sie einen Sarg vor die Bühne am Landtag und demonstrierten unter dem Motto "Back to life", was etwa mit "zurück ins Leben" übersetzt werden kann.
Rund 200 Menschen waren gekommen und forderten einen schnelleren Zugang zu finanziellen Hilfen und eine einfachere Zulassung von Veranstaltungen. In der kommenden Woche plant das Bündnis "Alarmstufe Rot" noch eine Abschluss-Demonstration in Berlin.
19.00 Uhr: Spanien überschreitet die Millionen-Schwelle bei Corona
Spanien war das Land, in dem das Corona-Virus gleich zu Beginn der Pandemie Tausende von Todesopfern gefordert und das öffentliche Leben lahmgelegt hat. Danach normalisierte sich das Leben im 47-Millionen-Land wieder, gebannt war die Krankheit aber nicht. Inzwischen wurden über eine Million Menschen positiv auf das Virus getestet, wie Daten des Gesundheitsministeriums zeigen.
Damit liegt Spanien an der Spitze aller westeuropäischen Länder und welt weit auf Platz sechs. Nur die USA, Indien, Brasilien, Russland und Argentinien haben noch mehr Infizierte gemeldet. Im Vergleich zum Vortag gab es 16.900 mehr Infektionen, ein neuer Tagesrekord.
18.24 Uhr: Steigende Zahlen bringen Kliniken in einigen EU-Ländern in Not
Die steigenden Zahlen zwingen Krankenhäuser in mehreren Ländern zurück in den Krisenmodus vom Frühjahr. Anders als in Deutschland, wo laut dem bundesweiten Krankenhausregister Divi mehr als 8.500 reguläre Intensivbetten frei sind und eine Reserve von mehr als 12.500 weiteren Betten bereitsteht, drohen die Gesundheitssysteme unter anderem in Belgien, Spanien, den Niederlanden und Tschechien an ihre Grenzen zu stoßen.
So verschieben belgische Kliniken bereits nicht absolut notwendige Behandlungen. Ähnliche Maßnahmen könnten in Spanien anstehen. Die niederländischen Gesundheitsbehörden warnen, dass bei weiter steigenden Zahlen auf den Stationen bis Ende November drei Viertel aller regulären Behandlungen eingestellt werden müssen. Ähnlich haben sich bereits die Behörden in Tschechien geäußert. Die Regierung in Prag hat Bayern bereits offiziell um Hilfe gebeten. Noch sind Europas Krankenhäuser längst nicht so voll wie auf dem bisherigen Höhepunkt der Corona-Krise vor sechs Monaten.
17.56 Uhr: Deutschland überschreitet kritische Marke
Der kritische Wert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen ist nun in ganz Deutschland überschritten worden. Der Wert gilt als eine wichtige Schwelle für strengere Maßnahmen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die Zahl aktuell mit 51,3 an, am Dienstag lag sie noch bei 48,6.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach RKI-Angaben zuletzt 7.595 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Der Wert bleibt damit knapp hinter der am Samstag erreichten Höchstmarke von 7.830 Fällen zurück, liegt aber deutlich über den 5.132 gemeldeten Neuinfektionen vom vergangenen Mittwoch.
"Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert", schreibt das RKI und zählt dazu unter anderem die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln auch im Freien, das Lüften von Innenräumen und, wo geboten, das Tragen einer Maske.
17.50 Uhr: Duisburg: Masken-Pflicht in der Fußgängerzone und Wettkampfverbot
Die Stadt Duisburg verschärft wegen steigender Neuinfektionszahlen die Maßnahmen. So gilt in den Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen von 7 bis 23.30 Uhr die Maskenpflicht, teilte die Stadt nach einer Sitzung des Krisenstabes heute mit. Auch für die Sportvereine wurden die Regeln wieder strenger: Sporthallen wurden gesperrt, Wettkämpfe im Freien untersagt, so dass die Amateurligen in Duisburg pausieren müssen.
Duisburg mit rund 500.000 Einwohnern zählte heute zu den sieben Städten und Regionen in NRW mit mehr als 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Solingen führt die Gruppe laut Robert Koch-Institut mit einem Wert von 137,52 an, Duisburg meldete 100,06. Ab einem Wert von 50 gelten verschärfte Regeln nach Vorgaben des Landes.
Im Kreis Coesfeld sind die Zahlen ebenfalls gestiegen, aktuell sind nach Angaben der Stadt 117 Menschen erkrankt. Die Kindertagesstätte St. Johann in Billerbeck wurde wegen eines Falls geschlossen. Mehr als 60 Personen sind in häuslicher Quarantäne.
17.24 Uhr: Kabinett muss trotz Spahns Coronainfekt nicht in Quarantäne
Das Bundeskabinett muss nicht gesammelt in Quarantäne, obwohl der mit dem Coronavirus infizierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an der heutigen Sitzung teilnahm. Ein Regierungssprecher teilte in Berlin mit, das Kabinett tage unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln. Selbst wenn eine Person später positiv getestet werde, müssten nicht einer oder gar alle Teilnehmer in Quarantäne.
17.13 Uhr: EU-Wirtschaftskommissar: Corona-Folgen größer als durch Finanzkrise
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni hat vor den wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie gewarnt. "Die sozialen Folgen werden tiefgreifend sein und Narben hinterlassen", sagte der Italiener heute im Europäischen Parlament in Brüssel. Die Folgen der Corona-Krise sind Gentiloni zufolge größer als nach der Finanzkrise 2009.
Im Jahr 2020 gebe es im Euro-Währungsraum dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 8,3 Prozent - nach der Finanzkrise 2009 waren es 4,1 Prozent. Gentiloni sagte, dass nicht nur die Arbeitslosenzahlen in die Höhe gehen, sondern dass auch die Zahl der prekären Arbeitsverhältnisse zunehmen werde. Er zeigte sich zudem besorgt über schlechtere berufliche Aussichten für weniger gut ausgebildete Jugendliche.
16.58 Uhr: Gesundheitsminister Spahn positiv auf Corona getestet
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Gesundheitsministerium heute in Berlin mit. Spahn habe sich umgehend in häusliche Isolierung begeben, bislang hätten sich bei ihm nur Erkältungssymptome entwickelt, hieß es weiter.
16.36 Uhr: Auch Schweiz sagt für Eishockey-Turnier in Krefeld ab
Nach knapp einem Jahr Pause sollte der Deutschland-Cup in Krefeld der erste Auftritt der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft werden. Doch nach Rekordweltmeister Russland und der Slowakei hat nun auch die Schweiz ihre Teilnahme am Vier-Länder-Turnier (5. bis 8. November) wegen der Corona-Pandemie abgesagt.
Das Traditionsturnier soll Stand jetzt dennoch in Krefeld stattfinden. Als Ersatzteams sind bereits Lettland und Norwegen bestätigt. Ob Zuschauer beim Turnier, das zur Not im Drei-Team-Modus ausgetragen werden könnte, zugelassen werden, ist von den Inzidenzzahlen vor Ort abhängig.
15.57 Uhr: In der Lombardei startet nächtliches Ausgangsverbot - Hohe Strafen
Die italienische Region Lombardei hat wegen der steigenden Corona-Zahlen nächtliche Ausgangsverbote. Die verschärften Regeln in der norditalienischen Region, zu der auch Mailand und Bergamo gehören, gelten nach dem Erlass ab Donnerstagabend. Die rund zehn Millionen Menschen dürfen ihr Haus zwischen 23 und 5 Uhr nur noch aus wichtigem Grund wie Arbeit oder Krankheit verlassen. Laut Medienberichten können die Behörden Strafen zwischen 400 und 3.000 Euro verhängen.
Die Lombardei, die auch bei der ersten Corona-Welle im Frühjahr stark betroffen war, zählte am Dienstag mehr als 2.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Am mIttwoch soll sich die sogar noch mal Nach verdoppelt haben.
15.46 Uhr: Schweiz bei fast 6000 Corona-Fällen in 24 Stunden
In der Schweiz sind innerhalb von 24 Stunden fast 6000 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Das ist ein Rekord, die Zahl ist doppelt so hoch wie am Tag zuvor und lag für die vergangenen 24 Stunden gemessen an der Bevölkerungsgröße über siebenmal so hoch wie die von Deutschland.
Die Regierung prüft bereits, ob eine zeitlich begrenzte Schließung aller Geschäfte nötig ist, etwa für 14 Tage. Noch sei das nicht der Fall, sagte Gesundheitsminister Alain Berset. "Die nächsten zwei bis drei Wochen sind entscheidend für uns."
15.32 Uhr: Virtueller EU-Gipfel zur Pandemie-Bekämpfung nächste Woche
Angesichts der wachsenden Zahl an Neuinfektionen kommen die EU-Staats- und Regierungschefs kommende Woche zu einer Video-Schalte zusammen. Bei dem virtuellen Treffen am Donnerstag (29.10.2020) soll beraten werden, wie die EU-Staaten in der Pandemie enger zusammenarbeiten können, sagen zwei EU-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters.
15.25 Uhr: Weitere Corona-Fälle im Fußball
In der Fußball-Regionalliga West ist wegen eines Corona-Falls bei der U23 von Borussia Dortmund bereits die fünfte Partie des für heute Abend terminierten 10. Spieltags abgesetzt worden. Laut Mitteilung des BVB hat ein positiver Corona-Test im Funktionsteam der Borussia zur Absage der für 18 Uhr angesetzten Partie beim SV Lippstadt geführt. Wegen Corona-Fällen bei Borussia Mönchengladbach, Alemannia Aachen, dem VfB Homberg und dem Wuppertaler SV waren zuvor bereits Spiele abgesagt worden.
15.00 Uhr: Ministerin Gebauer verkündet Maskenpflicht für Schüler während des Unterrichts
NRW-Schulministerin Gebauer (FDP) und Kommunalministerin Scharrenbach (CDU) haben heute in Düsseldorf die neuen Regeln für einen "angepassten Schulbetrieb" nach den Herbstferien vorgestellt. Am Montag geht der Unterricht für knapp 2,5 Millionen Schüler in NRW wieder los. Die wichtigsten Punkte in der Übersicht:
- Die Maskenpflicht im Unterricht wird wieder eingeführt. Die hatte es bereits nach den Sommerferien gegeben. Zuletzt galt die Maskenpflicht im Schulgebäude, aber nicht am Platz. Ab Montag gilt sie für Schüler ab Klasse 5 auch wieder während des Unterrichts. Die Regelung soll bis zu den Weihnachtsferien gelten.
- Generell sei das Infektionsgeschehen an den Schulen nach wie vor gering. "Schulen sind keine Hotsports", sagte die Schulministerin. Es gebe natürlich Fälle an den Schulen, aber keine "explosionsartigen Ausbrüche".
- Zum Stichtag 7. Oktober seien weniger als 0,2 Prozent der rund 6.000 Schulen in NRW wegen Corona geschlossen gewesen. 2084 Lehrkräfte (1,3 Prozent) und über 23.000 Schüler (1,2 Prozent) seien in Quarantäne gewesen. Bestätigte Infektionen gab es unter den Lehrkräften 166, unter den Schülern 853.
- Präsenzunterricht sei nach wie vor "die beste Form des Lernens", sagte Gebauer. Man brauche ihn für den Bildungsauftrag, auch weil er den Kindern ein Stück Normalität in der Pandemie gebe.
- Laut den Ministerinnen berichtet der überwiegende Teil der NRW-Kommunen, dass die Unterrichtsräume problemlos gelüftet werden können. Um auch in als nicht belüftbar gemeldeten Räumen Unterricht zu ermöglichen, wird ein Sonderprogramm des Landes über 50 Millionen Euro aufgelegt. Damit sollen beispielweise mobile Lüftungsanlagen angeschafft werden.
- Es soll so oft wie möglich gelüftet werden. Sowohl während des Unterrichts als auch in den Pausen. Die befürchteten Probleme, dass es dann zu kalt in den Klassenräumen werde, sei nicht zu befürchten, sagte Gebauer.
14.51 Uhr: Rekordanstieg bei Infektionen in den Niederlanden
Die Niederlande erreichen mit 8.500 Fällen einen Höchststand an Neuinfektionen, teilt das Nationale Institut für Öffentliche Gesundheit mit. Erst vor einer Woche wurden von der Regierung in Den Haag neue Maßnahmen zur Eindämmung der Viruspandemie beschlossen.
14.32 Uhr: Herne prüft zeitversetzten Unterrichtsbeginn
Die Stadt Herne will angesichts steigender Infektionszahlen den täglichen Schulbeginn zeitversetzt organisieren. Wenn der Unterricht nicht für alle Schüler zur selben Uhrzeit starte, lasse sich Gedränge im öffentlichen Personennahverkehr vermeiden, erläuterte ein Sprecher heute. Zudem sei geplant, eine Maskenpflicht für weiterführende Schulen auch im Unterricht zu erlassen.
Nach Solingen kam Herne mit rund 156.450 Einwohnern heute auf den zweithöchsten Wert in NRW: Dort wurden laut Robert Koch-Institut 133,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche verzeichnet.
14.21 Uhr: Frankreich will Notstand bis Februar verlängern
Frankreich will den Gesundheits-Notstand bis zum 16. Februar 2021 verlängern. Ein Regierungssprecher kündigte an, dass morgen die Warnungen im mehreren Regionen hochgestuft werden sollen. Das bedeute, dass mehrere Departements Ausgangssperren erlassen müssten.
13.46 Uhr: Söder: Veranstaltungs-Beschränkung ab Corona-Wert 100
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat für Regionen mit drastisch erhöhten Corona-Zahlen eine Beschränkung von Veranstaltungen auf maximal 50 Teilnehmer und eine Sperrstunde ab 21 Uhr angekündigt. Dies soll greifen, wenn die Zahl von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten wird. Das sagte Söder heute in München in seiner Regierungserklärung.
Ausnahmen soll es etwa für Gottesdienste und Demonstrationen geben. Betroffen von der Beschränkung seien ansonsten Veranstaltungen aller Art: insbesondere Kulturveranstaltungen, aber auch Vereinsversammlungen. Bislang gilt in Bayern eine Beschränkung auf 100 Zuschauer in Innenräumen und 200 im Freien, bei zugewiesenen und gekennzeichneten Sitzplätzen ist es jeweils das Doppelte.
13.32 Uhr: Tschechien schließt fast alle Geschäfte
Angesichts sprunghaft steigender Corona-Zahlen greift Tschechien zu drastischen Maßnahmen. Von Donnerstagmorgen an müssen fast alle Geschäfte schließen, wie Gesundheitsminister Roman Prymula bekannt gab. Ausgenommen sind unter anderem Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken.
Zudem werden Ausgangsbeschränkungen wie im Frühjahr verhängt: Die Regierung hat angeordnet, dass Leute ihre Kontakte mit anderen Menschen auf die "absolut notwendige Zeit" begrenzen müssen. Das gilt nicht für den Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arzt- und Familienbesuche. Erlaubt sind auch Spaziergänge in Parks und der freien Natur.
13.25 Uhr: 1.750 Bundeswehr-Soldaten im Corona-Einsatz - auch in NRW
Aktuell unterstützen laut Verteidigungsministerium 1.750 Bundeswehr-Soldaten die zivile Verwaltung bei der Bewältigung der Corona-Krise. 1.360 von ihnen seien in den Gesundheitsämtern bei der Kontaktverfolgung eingesetzt, sagt ein Sprecher. In nordrhein-westfälischen Ämtern sind knapp 180 Soldaten eingesetzt. Insgesamt ist die Bundeswehr darauf eingerichtet, bis zu 15.000 Soldaten für die Corona-Hilfe einzusetzen.
13.07 Uhr: Auch Schweiz, Slowenien und Kroatien mit Höchststand der Infektionen
In der Schweiz hat sich die Zahl der Neuansteckungen fast verdoppelt. Nachdem gestern rund 3.000 Neuinfektionen gemeldet wurden, spricht die Schweizer Gesundheitsbehörde heute von über 5.500 Neuinfektionen. Das ist ein neuer Höchstwert. In der Schweiz steigen die Zahlen momentan schneller als in den meisten anderen europäischen Ländern.
Auch in Kroatien und Slowenien wurden so viele Neuinfektionen wie nie zuvor gemeldet, jeweils rund 1.500 Fälle. Slowenien hatte am Montag einen 30-tägigen Pandemie-Notstand ausgerufen, der den Lokalbehörden helfen soll, weitere Einschränkungen anzuordnen.
12.48 Uhr: Weitere Eilanträge gegen Sperrstunden in NRW
Am Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster sind weitere Eilanträge gegen die Sperrstunde für Restaurants und Kneipen in Risikogebieten eingegangen. Dabei handelt es sich heute um Gastronomen aus Bochum und Duisburg, außerdem gibt es einen gemeinsamen Antrag aus Essen, Dortmund und Herne. Wann über die Eilanträge entschieden wird, steht laut einem Sprecher des OVGs noch nicht fest.
Seit Samstag gilt in NRW in allen Kommunen mit einem 7-Tage-Inzidenz-Wert über 50 eine verpflichtende Sperrstunde für die Gastronomie. Alle Kneipen und Restaurants müssen dann zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr schließen.
12.20 Uhr: Aachener Weihnachtsmarkt abgesagt
Der Weihnachtsmarkt in Aachen fällt dieses Jahr aus. Das haben der Oberbürgermeister Marcel Philipp (CDU) und Manfred Piana vom Märkte- und Aktionskreis City heute bekannt gegeben. Es sei ihnen schwer gefallen, die hohen Infektionszahlen und die Nähe zu den Niederlanden und Belgien habe keine andere Wahl zugelassen. Trotzdem soll es rund um den Aachener Dom und das Rathaus Weihnachtsschmuck und Festbeleuchtung geben.
12.08 Uhr: Höchststand von Infektionen in Nachbarländern
Österreich, Slowakei und Polen verzeichnen Höchststände bei Neuinfektionen. In Polen melden die Behörden über 10.000 Fälle in den vergangenen 24 Stunden, in Österreich liegen die Fälle knapp unter und in der Slowakei knapp über 2.000. Auch das sind jeweils so viele Fälle innerhalb eines Tages wie noch nie zuvor.
11.48 Uhr: Impfstoff für alle wird laut EU-Kommission noch Monate dauern
Wer darauf gehofft hatte, dass für die breite Bevölkerung schon in Kürze ein Impfstoff zur Verfügung steht, der wird nun auch von höchster politischer Stelle enttäuscht. "Es wird noch Monate dauern, bis ein Impfstoff gefunden und verteilt ist", sagte Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic heute im Brüssseler Europaparlament. Niemand wisse heute, wann die Pandemie endlich vorüber sein werde.
Er appellierte an die Bürger, mit ihrem Verhalten bei der Eindämmung der Pandemie zu helfen. "Niemand in Europa will einen zweiten Lockdown", sagte Sefcovic. "Deshalb rufe ich alle europäischen Bürger auf, sich verantwortungsvoll zu verhalten." Die EU-Kommission ist unter anderem damit befasst, für alle EU-Staaten Vorverträge über mögliche künftige Impfstoffe abzuschließen. Drei seien bereits abgeschlossen, drei weitere kurz davor, sagte Sefcovic.
11.36 Uhr: Selbstständige können geänderte Überbrückungshilfe beantragen
Selbständige und mittelständische Unternehmen können seit heute die überarbeitete Überbrückungshilfe beantragen. Das teilt das Bundeswirtschaftsministerium mit. Es geht dabei um Zuschüsse zu den Fixkosten für die Monate September bis Dezember.
Die Überbrückungshilfe komme Unternehmen zugute, die durch behördliche Anordnungen oder Hygiene- und Abstandsregeln weiter geschlossen seien oder nur mit halber Kraft fahren könnten, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Beispielsweise sei die Begrenzung der Förderung bei bis zu zehn Beschäftigten auf maximal 15.000 Euro gestrichen worden.
11.04 Uhr: Quarantäne-Kontrollen in Baesweiler
Die hohen Infektionszahlen in Baesweiler beschäftigen die Ordnungskräfte – denn die sollen jetzt kontrollieren, ob alle positiv auf Corona getesteten Personen wie vorgeschrieben in Quarantäne bleiben. Trotz der hohen Corona-Zahlen wird es in Baesweiler aber keinen Lockdown geben. Das hatte gestern der Gesundheitsdezernent der Städteregion gesagt. Solche Maßnahmen könne man nur für einen gesamten Kreis und nicht für eine einzelne Kommune anordnen.
Die 30.000-Einwohner-Stadt Baesweiler in der Nähe von Aachen hat zurzeit einen der höchsten 7-Tage-Inzidenzwerte in ganz Deutschland – gestern lag er bei 299. Die meisten Infizierten haben sich vermutlich bei Privatfeiern angesteckt.
10.51 Uhr: Kulturstaatsministerin will Privattheater mit 30 Millionen Euro unterstützen
Theaterbesuche? Die kommen für viele Kulturliebhaber in der Krise nicht in Frage. Und selbst wenn: Die Hürden für Theaterbetreiber sind hoch – und Vorstellungen mit wenigen Gästen kaum rentabel. Aus diesen Gründen sollen Privattheater von der Bundesregierung mit einem 30-Millionen-Euro-Programm unterstützt werden.
Das kündigte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) in der heutigen "Rheinischen Post" an. "Wir wollen alles tun, damit die deutschen Privattheater diese schwierige Zeit überstehen." Das neue Programm als Teil des bisherigen Hilfspakets "Neustart Kultur" sehe eine Förderung von bis zu 80 Prozent der Ausgaben für das künstlerische Personal in der laufenden Spielzeit vor. Pro Theater seien maximal 140.000 Euro vorgesehen.
10.19 Uhr: Auch zweiter Corona-Test bei Bundespräsident Steinmeier negativ
Bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist auch ein zweiter Corona-Test negativ ausgefallen. Das zuständige Gesundheitsamt habe aber festgelegt, dass er bis zum 29. Oktober in Quarantäne bleiben müsse, sagte eine Sprecherin in Berlin. Steinmeier hatte sich am Samstag wegen der Infektion eines Personenschützers in Quarantäne begeben.
9.38 Uhr: Pressekonferenz live um 15 Uhr zu neuen Maßnahmen an NRW-Schulen
Angesichts der rasant steigenden Neuinfektionen in ganz NRW fragen sich Schüler, Eltern und Lehrer in diesen Tagen, wie es am Montag nach den Herbstferien mit dem Schulbetrieb weitergehen wird. Kommt eine erneute Maskenpflicht im Unterricht, wie es Lehrerverbände fordern? Werden Klassen geteilt und in der Schule nur abwechselnd unterrichtet, während die anderen daheim bleiben?
Über den "angepassten Schulbetrieb in Corona-Zeiten nach den Herbstferien" informieren Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) und Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) heute um 15 Uhr in der Staatskanzlei in Düsseldorf. Die Pressekonferenz übertragen wir im Livestream.
9.18 Uhr: Bonner Virologe Streeck plant weitere Studie in Gangelt
Kann man sich nach einer Infektion nochmal mit dem Coronavirus anstecken? Das ist die Kernfrage einer neuen Studie des Virologen Hendrick Streeck von der Uniklinik Bonn. Dafür wird den Teilnehmern - alles Bewohner von Gangelt, die bereits für die Heinsberg-Studie untersucht wurden - Blut abgenommen und ein Rachenabstrich gemacht.
Die Studie könne Antworten geben, wie man mit dem Virus umgeht, auch wenn es keinen Impfstoff gibt, so Streeck. Im Februar war Gangelt im Kreis Heinsberg nach einer Karnevalssitzung der erste deutsche Corona-Hotspot.
8.56 Uhr: Berliner Gesundheitssenatorin warnt vor zweitem "Lockdown"
Im Ländervergleich liegt die Zahl der Neuinfektionen in Berlin noch deutlich höher als in NRW. Vor diesem Hintergrund hat die Gesundheitsministerin der Hauptstadt, Dilek Kalayci (SPD), heute Morgen vor einem zweiten "Lockdown" gewarnt.
Momentan bleibe nichts anderes übrig, als die allgemeinen Regeln stärker durchzusetzen. Dazu gehöre, die Kontakte zu minimieren, Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen und Abstand zu halten. "Ehrlich gesagt, darüber hinaus haben wir nicht so viele Mittel, dann bleibt nur noch ein Lockdown", so Kalayci im Inforadio vom rbb.
07.45 Uhr: Zwei Drittel der NRW-Bevölkerung leben im Risikogebiet
In NRW leben inzwischen zwei Drittel der Bevölkerung in einem Corona-Risikogebiet. Etwa 12 Millionen Menschen wohnen in Städten oder Kreisen, die über der kritischen Schwelle von 50 Neuinfektionen liegen, wie Zahlen des Robert Koch-Instituts zeigen. Münster mit rund 315.300 Einwohnern war demnach die einzige größere Stadt, die mit 33 Fällen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tage unter dem kritischen Grenzwert von 50 blieb. In mehreren Regionen liegt der Inzidenzwert sogar über 100.
07.19 Uhr: Corona-Auslandseinsätze für Bundeswehr möglich
Deutsche Soldaten könnten während der zweiten Welle der Corona-Pandemie zu Kriseneinsätzen in andere Nato- und Partnerländer geschickt werden. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums hat bestätigt: Die Bundesregierung hat der Nato Unterstützung für den Notfallplan "Allied Hand" zugesagt. Demnach könnten 160 Spezialisten ensendet werden – darunter medizinisches Personal und Experten für die Abwehr von atomaren, biologischen oder chemischen Gefahren.
06.35 Uhr: 7.595 Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter haben laut Robert Koch-Institut 7.595 neue Corona-Fälle gemeldet. Das sind etwa 700 mehr als gestern. Vor einer Woche lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen noch bei rund 5.100. Der Inzidenzwert - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - sei in Deutschland durchschnittlich auf 48,6 gestiegen. In NRW wurden 2.189 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet
Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort
Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.