Ticker vom Samstag (21.11.2020) zum Nachlesen

Stand: 21.11.2020, 19:00 Uhr

  • Kein einsames Weihnachten wegen Corona
  • Erneut mehr als 20.000 Neuinfektionen
  • Wegen Masken weiterhin Rauchverbot in Einkaufszonen
  • NRW setzt Corona-Einreiseverordnung außer Kraft
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

19.00 Uhr: Grüne unterstützen Bund in Corona-Pandemie nicht in allen Teilen

Die Grünen unterstützen den Kurs der schwarz-roten Bundesregierung in der Corona-Pandemie in weiten, aber nicht in allen Teilen. Deshalb wäre es der falsche Ansatz, wenn die auf Bundesebene zur Opposition gehörenden Grünen generell gegen vom Bund mitgetragene Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus seien, sagte Parteichefin Annalena Baerbock heute dem WDR. "Die Dinge, die wir richtig finden, unterstützen wir aus vollem Herzen", sagte Baerbock. Ihre Partei wolle mit dafür sorgen, dass etwa die Pflegekräfte in den Krankenhäusern in die Lage versetzt werden, die Situation in den Griff zu bekommen. Defizite sähen die Grünen jedoch, wie in der Corona-Pandemie die schwarz-rote Bundesregierung die Bildungs- und Schulpolitik angehe. "Das halten wir wirklich für falsch", sagte Baerbock.  Kinder seien keine kleine Erwachsenen. Deshalb müsse man sehr genau hinschauen, welche Maßnahmen in der Pandemie auch für Kinder unter zwölf Jahren gelten.

16.39 Uhr: Wird der "Lockdown-Light" über November hinaus verlängert?

Politiker und Virologen diskutieren darüber, ob der sogenannte "Lockdown-Light" in Deutschland über November hinaus weitergehen soll. Die Bundesländer überlegen offenbar, die Maßnahmen bis zum 20. Dezember zu verlängern. Einige Experten fordern auch bundesweit frühere Weihnachtsferien und die Aufteilung von Klassen an weiterführenden Schulen. Am Mittwoch kommen Bund und Länder zu Beratungen zusammen.

15.43 Uhr: Kein einsames Weihnachten wegen Corona

Obwohl sich in Deutschland täglich immer noch Tausende Menschen mit dem Coronavirus infizieren, halten CDU-Politiker ein Weihnachtsfest im Familienkreis für möglich. "Es ist für mich nicht vorstellbar, dass die Großeltern an Weihnachten nicht mitfeiern", sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). Wichtiger als die Anzahl der Menschen, die zusammenkommen, sei, "dass man vorher seine Kontakte reduziert und darauf achtet, dass niemand Symptome hat".

Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, appellierte an Bund und Länder, jetzt schon eine klare Perspektive für die Feiertage zu geben. "Man kann doch wohl Mitte November schon sagen, dass Weihnachten in den Familien stattfinden kann", sagte Merz dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag). "Das sollte nicht in Frage gestellt werden. Ich persönlich sage: Es geht den Staat auch nichts an, wie ich mit meiner Familie Weihnachten feiere."

15.11 Uhr: Rund 300 Teilnehmer bei "Querdenken"-Demo in Bochum

Kritiker der Corona-Maßnahmen sind heute in Bochum zu einer Demonstration zusammengekommen. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um rund 300 Menschen, die zu Beginn an der Kundgebung teilnahmen. Die Lage sei friedlich. Demnach gab es keine gravierenden Verstöße gegen die Auflagen und auch von Seiten der Gegendemonstration keine Probleme. Zu der Gegendemo kamen nach Polizeiangaben ebenfalls rund 300 Menschen.

13.59 Uhr: Schnelltests an Schulen effektiver als Schließungen?

Die bundesweite Elterninitiative "Familie in der Krise" fordert von Bund und Ländern einen flächendeckenden, strategischen Einsatz von Antigen-Schnelltests an Schulen. Damit könnten die Schulen im Corona-Winter nicht nur offen bleiben. Es würde die Epidemie sogar mehr eindämmen, als wenn die Schüler zu Hause blieben, heißt es mit Verweis auf Studien.

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit teilt diese Sicht: Regelmäßige Testungen in Schulen könnten helfen, das Corona-Infektionsgeschehen besser zu kontrollieren, schrieb er heute bei Twitter.

13.46 Uhr: Großer Andrang bei Corona-Massentest in Südtirol

In Südtirol stößt ein freiwilliger Corona-Massentest auf großes Interesse. Seit Öffnung der Teststationen gestern haben schon fast 140.000 der rund 350.000 Bewohner der norditalienischen Provinz einen Abstrich machen lassen. Die Landesregierung will mit der Aktion verdeckte Corona-Infektionen finden und die weitere Ausbreitung des Virus eindämmen.

13.02 Uhr: Polizei beendet Party in Schwerte

In Schwerte, im Ruhrgebiet, hat die Polizei heute eine Party beendet, die nicht den Corona-Maßnahmen entsprach. Am frühen Morgen hatten die Beamten Hinweise auf verdächtige Personen in einem Firmengebäude bekommen. Beim Eintreffen entdeckten die Einsatzkräfte insgesamt acht Menschen, die eine Party feierten.

Die Frauen und Männer sind zwischen 18 und 27 Jahren alt. Laut Polizei verhielten sie sich aggressiv. Es wurden Platzverweise ausgesprochen.

12.29 Uhr: Starker Anstieg des Zusatzbeitrags für Krankenkassen?

Wird sich der Krankenkassen-Zusatzbeitrag wegen der Corona-Epidemie drastisch erhöhen? Genau davor warnt der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas. "2022 wird ein hartes Jahr für Kassen und Mitglieder. Ohne Gegensteuern durch den Staat droht eine Verdoppelung des Zusatzbeitrags", sagte er der "Rheinischen Post".

Im nächsten Jahr werde das Loch im Gesundheitsfonds "weit größer sein" als die 16 Milliarden Euro im kommenden Jahr, "und alle Reserven sind verbraucht", so Baas. Ähnliches war in den vergangenen Tagen auch vom AOK-Bundesverband zu hören.

Schon 2021 werden die Kassen die Zusatzbeiträge erhöhen, auch die Techniker Kasse, sagte Baas weiter. Nach den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums soll der durchschnittliche Zusatzbeitrag dann um 0,2 Punkte auf 1,3 Prozent steigen. Die konkrete Höhe des Zusatzbeitrags legen die Kassen dann aber selbst fest.

11.38 Uhr: Japan, Russland und Ukraine melden Corona-Rekorde

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages ist in Russland nach Angaben der Behörden um 24.822 gestiegen, ein neues Rekordhoch. Auch die Ukraine meldet mit 14.580 neuen Fällen ein neues Rekordhoch - genauso wie Japan. Dort ist die absolute Zahl 2.560 Neuinfektionen, wie der Sender NHK berichtet, allerdings deutlich geringer.

10.41 Uhr: Virologe Kekulé fordert Schnelltests für jedermann

Einen Corona-Schnelltest rezeptfrei kaufen und bei sich selbst durchführen - für Virologe Alexander Kekulé von der Uniklinik Halle/Saale sollte das selbstverständlich sein. "Apotheken sollten Schnelltests rezeptfrei verkaufen dürfen, wenn sichergestellt ist, dass ausreichend Tests für Pflegeheime verfügbar sind, die diese Tests für Besucher brauchen", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" für ihre Samstagsausgabe.

Warnungen, bei Rachenabstrichen von Laien würden Tausende von Infizierten womöglich unentdeckt bleiben, bezeichnete Kekulé wörtlich als "Quatsch". Ein Abstrich sei so einfach wie Zähneputzen. "Methodisch ist das Pipifax." Wer sich den Selbsttest nicht zutraue, "sollte sich in jeder Apotheke schnelltesten lassen können", so Kekulé. Aktuell dürfen diesen Abstrich nur Mediziner durchführen.

9.52 Uhr: Klopapier-Hamsterkäufe in den USA

Während sich die Klopapier-Verkaufszahlen in Deutschland wieder normalisiert haben, decken sich die US-Bürger wieder zunehmend mit den Rollen ein. Einzelhändler wie Target und Kroger beschränken die Zahl ausgegebenen Toilettenpapier-Rollen pro Kunde, Walmart meldet Engpässe. Der größte Hersteller des Landes, Procter and Gamble, lässt nach eigenen Angaben seine Fabriken rund um die Uhr laufen.

9.13 Uhr: Weiterhin Rauchverbot in Fußgängerzonen

In Einkaufszonen und anderen Bereichen mit coronabedingter Maskenpflicht ist Rauchen nicht erlaubt. Das hat das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium klargestellt. Anders sei es beim Essen und Trinken: "Angemessene Zeiten der Nahrungsaufnahme berechtigen zum vorübergehenden Ablegen der Maske", erklärte ein Sprecher. Für das Rauchen gelte dies ausdrücklich nicht.

In NRW-Fußgängerzonen gilt derzeit Rauchverbot | Bildquelle: dpa/Robert Schlesinger

Die Kommunen seien sogar berechtigt, auch Ess- und Trinkverbote an stark frequentierten öffentlichen Plätzen auszuweisen. "Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn durch das Essen und Rauchen in einigen Bereichen die Wirkung des Maskengebots nach den konkreten Feststellungen und Einschätzungen der Behörden vor Ort leerlaufen würde", so der Sprecher.

Die Stadt Duisburg, wo es besonders viele Corona-Fälle gibt, weist auf ihrer Website ausdrücklich darauf hin: "Zum Rauchen darf die Maske nicht abgenommen werden." In vielen anderen Städten gibt es einen solchen Hinweis nicht.

9.02 Uhr: Tanzschulen planen Flashmobs in Innenstädten

Mit Flashmobs in den Innenstädten wollen heute bundesweit Tanzschulen auf ihre schwierige finanzielle Lage durch die Corona-Beschränkungen aufmerksam machen. Mit der Aktion wollen sie auch zeigen, dass Tanz mit Distanz möglich ist und für eine Öffnung der Schulen noch vor Ende November werben.

8.44 Uhr: Mehr als 1.000 Corona-Verwahren an NRW-Gerichten

Wegen der aktuellen Corona-Maßnahmen müssen die Gerichte in NRW über zahlreiche Streitfragen entscheiden. Landesweit waren bei den Verwaltungsgerichten bis zum 6. November nach Zahlen des Justizministeriums 1.364 Verfahren in Sachen Corona eingegangen. 370 davon landeten am Oberverwaltungsgericht in Münster. 250 landesweite Verfahren wurden in der Zwischenzeit abgearbeitet oder haben sich erledigt.

Bei den zeitlich dringenden Eilverfahren hat das Oberverwaltungsgericht 25 von 87 erledigt. Unter den noch offenen Klagen sind zum Beispiel Eilverfahren von Betreibern von Tennishallen und Hoteliers oder von Reit- und Schwimmschulen und einer Hundeschule. Auch muss das Oberverwaltungsgericht überprüfen, ob die angeordnete Maskenpflicht beim AfD-Bundesparteitag in Kalkar und die Ladenöffnung am ersten Advent Ende November rechtmäßig sind.

7.09 Uhr: Offenbar weiterhin keine Trendwende bei Neuinfektionen

Die Corona-Fallzahlen deuten offenbar weiterhin nicht auf eine Trendwende hin. Das Robert Koch-Institut hat am Samstag 22.964 Corona-Neuinfektionen in Deutschland binnen eines Tages gemeldet. Das sind 502 registrierte Fälle mehr als am Samstag vor einer Woche. Am Freitag war mit 23.648 Fällen ein neuer Rekordstand registriert worden.

Die Zahl der Todesfälle stieg nun den Angaben zufolge um 254 auf 13.884. In Nordrhein-Westfalen starben demnach innerhalb eines Tages 56 Menschen nach einer Infektionen mit dem Coronavirus. Die NRW-Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut 5.250 Neuinfektionen innerhalb eines Tages.

6.41 Uhr: "Querdenken"-Demo heute in Bochum

Für heute ist eine Großdemonstration von "Querdenken" in Bochum angekündigt. Zu Gast wird mit Michael Ballweg die zentrale Führungsfigur von "Querdenken" sein. Gerechnet wird mit einer vierstelligen Anzahl an Teilnehmern. Die Demo, die sich vor allem gegen die Corona-Maßnahmen richtet, beginnt um 14:00 Uhr.

Eineinhalb Stunden zuvor soll in Bochum eine Gegendemonstrationen beginnen. Kleinere "Querdenken"-Demos sind außerdem in Paderborn und Lüdenscheid angekündigt.

0.00 Uhr: NRW hat Corona-Einreiseverordnung außer Kraft gesetzt

Das NRW-Gesundheitsministerium hat nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Münster die Corona-Einreiseverordnung des Landes außer Kraft gesetzt. "Da das OVG wesentliche Bedenken gegen die zentralen Regelungen der Verordnung geäußert und sie außer Kraft gesetzt hat, ist die gesamte Verordnung ab sofort nicht mehr anzuwenden", erklärte eine Sprecherin des Ministeriums. Eine entsprechende Mitteilung an die Kommunen erfolge umgehend.

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