Die Forscher der Universitäten in Münster und Düsseldorf sollen herausfinden, wo und wie stark sich die verschiedenen Mutationen des Coronavirus in Nordrhein-Westfalen ausbreiten.
Noch in dieser Woche sollen die ersten Positivtests überprüft werden - 1.000 Stück, meist aus dem Grenzgebiet zu den Niederlanden, wo sich die britische Corona-Variante weiter verbreitet haben soll. Das Land stellt dazu 200.000 Euro zur Verfügung.
Weitere Virusmutationen werden geprüft
Zudem werde geprüft, ob es neben den bekannten noch weitere Virusvarianten gibt. Bisher sei weitgehend unklar, wie weit sich Virusmutationen in NRW und auch im Rest von Deutschland verbreitet hätten, teilte das Landesgesundheitsministerium am Mittwochmorgen mit. Die neuen Varianten könnten durch ihre höhere Ansteckungsrate eine schnellere Verbreitung des Virurs begünstigen.
Leiten soll die Studie Alexander Mellmann vom Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster. Unterstützung kommt dabei von weiteren Forscherinnen und Forschern der Uni-Klinik Düsseldorf. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte, er freue sich "über diese kurzfristige Zusammenarbeit von universitärer Medizin in Kooperation mit einigen großen Laboren." Man könne dabei auf bereits bestehende Strukturen zurückgreifen.
Vierzehn bekannte Infektionen
Die wahrscheinlich aus Großbritannien stammende Mutation des Coronavirus soll ansteckender sein als der bisher verbreitete Typus. Auch auf eine wohl aus Südafrika stammende Variante soll dies zutreffen. Beide Mutationen wurden in NRW bereits nachgewiesen. Laut Gesundheitsministerium hat es elf nachgewiesene Fälle mit der britischen Virus-Sequenz gegeben, drei der aus Südafrika. Weitere Verdachtsfälle lägen aufgrund spezifischer PCR-Untersuchungen vor und würden derzeit geprüft.