Die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst sind am Freitag fortgesetzt worden. In Köln, Dortmund, Hamm, Duisburg, Oberhausen, Mülheim a. d. R., Essen, Düsseldorf, Wuppertal, Aachen und Solingen waren die Mitarbeiter der Müllabfuhr laut Verdi weiterhin im Ausstand. Auch am Wochenende sind die Spuren des Streiks in den betroffenen Städten noch sichtbar: zum Beispiel überquellende, öffentliche Mülleimer. In der kommenden Woche sollen die Mitarbeitenden der Müllabfuhr und der Stadtreinigung das Versäumte nachholen.
Ein weiterer Schwerpunkt am Freitag war die Region Aachen: In Baesweiler, Monschau, Simmerath und Roetgen gab es in vielen Kindertagesstätten nur eine Notbetreuung. Auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Aachen waren zum Streik aufgerufen, der Bürgerservice war deshalb eingeschränkt.
Am Freitag waren zudem die Beschäftigten des Wasser- und Schifffahrtsamtes Westdeutsche Kanäle aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Damit wurde der Betrieb der Schleusen in Nordrhein-Westfalen eingeschränkt - auch der Schiffsverkehr war beeinträchtigt.
Streik-Schwerpunkt am Donnerstag im Ruhrgebiet
Am Donnerstag hatte in Dortmund der Öffentliche Nahverkehr geruht. Sämtliche Stadtbahn- und Buslinien blieben im Depot. Aber auch andere Bereiche wurden bestreikt, wie etwa das Klinikum Dortmund oder die Sparkassen und städtischen Ämter in Gelsenkirchen. In mehreren Städten gab es Kundgebungen der Gewerkschaft Verdi.
Tarifverhandlungen erst Ende März
Hintergrund der Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im Öffentlichen Dienst, bei dem es um die Beschäftigten von Bund und Kommunen geht. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes keine Annäherung der Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März angesetzt.