Sperrung der A45 I WDR aktuell
00:43 Min.. Verfügbar bis 17.02.2027.
A45 bei Lüdenscheid – Verbindung der ersten Brückenenden steht bevor
Stand: 17.02.2025, 10:55 Uhr
Seit mehr als drei Jahren leiden die Menschen in Lüdenscheid unter der maroden A45 Autobahnbrücke Rahmedetal. Nun droht zusätzliches Verkehrschaos. Allerdings laufen die letzten Vorbereitungen für die sogenannte Stahl-Hochzeit.
Von Claudia Roelvinck und
Heiko Dolle
Seit der Nacht ist eine wichtige Verbindungsstraße unter der Brücke gesperrt. Dort soll ein riesiger Kran aufgebaut werden. Die beiden Brückenenden ragen über das Tal. Neben den neuen Brücken-Pfeilern, die bereits gesetzt worden sind, liegen die großen Teile des Krans fest verstaut auf Sattelschleppern.
Die Brückenteile werden in den kommenden Tagen Stück für Stück zusammengebaut. Der riesige Kran wird dann in 70 Meter Höhe Teile der Brücke festhalten, damit die beiden Brückenenden miteinander verbunden werden können.
Neubau sorgt für weiteres Verkehrschaos
Wer im Berufsverkehr die A45-Umleitungsstrecke durch Lüdenscheid nutzt, hat viel Zeit, um sich umzusehen. Interessant ist das vor allem direkt unter der Rahmedetalbrücke. Genauer gesagt, dort, wo sie einst stand.
Während es auf der Landesstraße unten im Tal im Stop-and-go-Verkehr nur langsam voran geht, entsteht in 75 Metern Höhe die neue Autobahnbrücke.
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Drohnenblick auf die Brückenbaustelle.
Vom Ruhrgebiet aus in Richtung Frankfurt - und ebenso aus der anderen Richtung schieben sich hier Brückenelemente aufeinander zu. Die Straße im Tal darunter ist Teil der offiziellen Umleitungsstrecke und gleichzeitig eine wichtige Verbindung zwischen den Städten Iserlohn und Lüdenscheid. Jetzt wird auch sie dicht gemacht.
Zwei Wochen Chaos befürchtet
Ab dem 16.02.2025 abends geht hier zwei Wochen lang nichts mehr. Die Straße wird gesperrt, damit Arbeiter einen gigantischen Kran aufbauen können.
Er soll in luftiger Höhe Stahlelemente abbauen. Die gelben Hilfskonstruktionen sitzen an beiden Enden der Brückenteile, die aufeinander zugeschoben werden. Nun müssen sie weg, damit die Autobahn hier endgültig zusammenwachsen kann.
"Das werden sicherlich zwei anstrengende Wochen für uns alle." Sebastian Wagemeyer, SPD, Bürgermeister Stadt Lüdenscheid
Mehrere 10.000 Fahrzeuge zusätzlich quälen sich seit der Autobahnsperrung jeden Tag durch Lüdenscheid. Ab Sonntag nun müssen die geplagten Anwohner und Pendler mit noch mehr Stau rechnen. Auch Buslinien sind betroffen. Sie planen auf einigen Strecken eine halbe Stunde mehr Fahrtzeit ein.
Zweiter Teil entsteht
Am 25. Februar will Bundesverkehrsminister Volker Wissing nach Lüdenscheid kommen. Dann sollen die Brückenelemente hoch über dem Tal zusammentreffen.
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Die Rahmedetalbrücke wurde im Mai 2023 gesprengt.
Für die Menschen in der Region ist das ein wichtiger sichtbarer Schritt in Richtung Normalität. Einige Monate später soll diese erste, 450 Meter lange Brückenhälfte für den Verkehr freigegeben werden, während direkt nebenan der zweite Teil entsteht.
Die Rahmedetalbrücke war nach einer Bauwerksprüfung im Dezember 2021 sofort gesperrt worden. Die Mängel waren so gravierend, dass nie wieder ein Auto darüber fahren durfte. Im Mai 2023 wurde sie gesprengt.
Zustand der Brücken in ganz NRW - ein Überblick
Besonders in Nordrhein-Westfalen sind viele Brücken alt und überbelastet - rund 2.500 sind marode. Das zeigen Daten vom Bundesamt für Straßenwesen und der Landesbehörde Straßen.NRW, die der WDR ausgewertet hat. Einen Überblick, wie schlimm es um die Brücken steht, gibt es hier:
Unsere Quellen:
- Autobahn GmbH
- Stadt Lüdenscheid
- Reporterin und Reporter vor Ort