E-Roller polarisieren: Die einen lieben sie, weil sie in größeren Städten überall verfügbar sind - und die anderen finden die Roller deswegen einfach nur nervig. Sie stehen kreuz und quer auf dem Gehweg - in manchen Fällen liegen sie auch einfach herum. Gefährlich ist das gerade für Menschen mit Sehbehinderung. Um die Gefahr zu verringern, soll jetzt eine App aus Bad Lippspringe helfen.
Das IT-Unternehmen RTB testet die App aktuell zusammen mit Sehbehinderten in Paderborn. Peter Schmidtke ist einer von ihnen: „Wenn die Roller liegen, dann haben die eine ganz andere Form, als wenn die nur stehen. Und dann kann man schon mal über die Lenkstange oder das Trittbrett von dem E-Scooter stolpern. Und das ist tückisch.“
Signalton wird noch getestet
Die App „LOC.id“ soll dabei helfen, E-Roller zu erkennen. Hat eine Person mit Sehbehinderung die App auf dem Smartphone installiert, werden die Roller über GPS-Signal geortet. Nähert sich die Person, wird ein Signalton über die Lautsprecher der Roller abgespielt.
In der aktuellen Testphase muss noch herausgefunden werden, welcher Ton am besten ist. Gerade bei der Intensität und Länge des Signaltones wird viel ausprobiert. Wichtig ist, dass der Ton sich von den unterschiedlichen Geräuschen in der Stadt unterscheidet und, dass es nicht zu viele verschiedene Töne gibt.
Missbrauchspotenzial reduzieren
Aber das System birgt auch Gefahren, sagt Entwickler Christian Baumgart: „Das schlimmste, was passieren kann ist, wenn das System angegriffen wird und dann plötzlich eine ganze Stadt zum Piepsen gebracht wird. Und da ist ganz viel Entwicklungsarbeit drin, dass wir dieses Missbrauchspotenzial reduzieren."
Nach der Testphase in der Paderborner Innenstadt soll die App Anfang des Jahres an ausgewählten Standorten bundesweit an den Start gehen.
Über dieses Thema berichten wir am 19. Dezember 2022 im WDR Fernsehen: Lokalzeit OWL, 19:30 Uhr