Er ist über eine Tonne schwer, hat einen Durchmesser von sechs Metern und wirkt wahrhaft gewaltig: Der Bundesadler aus Aluminium, den die Firma Trendelkamp aus Nordwald 1992 im Auftrag der Bundesbaudirektion hergestellt hat.
Noch hängt er in der alten Werkshalle des Unternehmens. Doch das wird Baggerfahrer Piotre Zuranski heute ändern.
"Fette Henne" war nicht plastisch genug
"Als der Adler damals fertig war, gab es urheberrechtliche Probleme und dann mussten wir ganz schnell einen neuen Adler produzieren", erinnert sich Seniorchef Josef Trendelkamp: "Die wollten dann doch nicht die abgespeckte eindimensionale Version der 'fetten Henne' und bestellten eine, die plastischer war."
Bundesadler für Bonn und Berlin
In Windeseile produzierte die Firma Trendelkamp einen neuen Bundesadler, dieser kam dann auch nach Bonn. Für den übrig gebliebenen Adler in Nordwalde gibt es schon ein neues Zuhause: Die Firma hat sich eine hochmoderne Halle geleistet und dort soll der Vogel jetzt hin.
Adlertransport nicht alltäglich
Für Baggerfahrer Piotre ist es schon etwas Besonderes, denn einen sechs Meter großen Adler transportiert man nicht alle Tage. Zunächst muss das Kunstwerk mit einer Eisenkette, die durchs Auge gefädelt wird, an der Baggerschaufel befestigt werden. Dann geht die Reise zum 500 Meter entfernten Standort los.
Erste Herausforderung: die Hallenausfahrt. Es ist Millimeterarbeit. Mitarbeiter halten den Adler an Seilen in Position und es klappt. Dann geht es zur neuen Halle. Obwohl es regnet, kein Problem für Piotre, Hauptsache kein Wind.
Das neue Hallentor ist etwas höher, dann gibt es eine kleine Hochdruckreinigung. Schwierig wird es noch einmal bei der Montage an der Wand, die dann doch etwas länger dauert.
Aber mit vereinten Kräften ist es geschafft. Josef Trendelkamp ist glücklich: "Der Adler ist der Erste, der in die neue Halle einzieht - und in dem modernen Gebäude wird er sich sicher wohlfühlen."
Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Trendelkamp Technologie GmbH