Schon wieder zerstörte Landmaschinen durch versteckte Edelstahlstangen

Stand: 17.10.2024, 13:03 Uhr

Unbekannte Täter haben in Lichtenau im Kreis Paderborn erneut Erntemaschinen durch versteckte Metallstangen beschädigt. Mittlerweile haben Täter insgesamt acht Erntemaschinen beschädigt, zuletzt auch in anderen Kreisen von Westfalen.

Von Jonas Gutsche / Steven Hartig

Der Fahrer des Maishäckslers wollte das Feld in Lichtenau am Dienstag abernten und entdeckte die Stangen dank eines Metalldetektors an seinem Fahrzeug noch rechtzeitig. In den vergangenen Wochen hatte es an verschiedenen Orten in Deutschland ähnliche Sabotageversuche gegeben. Darunter in den Kreisen Warendorf, Gütersloh und Siegen-Wittgenstein.

Die Stangen schlagen offenbar die Häcksler kaputt, sodass überall scharfe Metallstücke umherfliegen. Das kann lebensgefährlich für die Arbeiter, aber auch für Fußgänger werden. Durch die Stangen sind mittlerweile bis zu acht Erntemaschinen beschädigt worden.

30.000 Euro Schaden pro Erntemaschine

Der Schaden liegt pro Erntemaschine bei um die 30.000 Euro. Die Reparatur verzögert auch die Ernte. Die Lohnunternehmer haben alle Anzeige erstattet.

Auch zwei Landwirte in Beelen und jeweils einen in Vohren und Sassenberg hat es getroffen. Die Häcksler an ihren Landmaschinen sind durch die im Maisfeld versteckten Edelstahlstangen stark beschädigt. Einen weiteren Fall hatte es Anfang Oktober im Kreis Siegen-Wittgenstein gegeben.

Metalldetektoren nutzlos

Einer der Betroffenen aus dem Kreis Warendorf ist Bernd Strotmann. Er leitet die Maschinengemeinschaft Freckenhorst GmbH. "Da gab es einen lauten Knall und überall flogen Metallteile herum", sagt er über den Moment, als einer seiner Maishäcksler über die Stangen gefahren ist.

Eigentlich ist jeder Häcksler mit einem Metalldetektor ausgestattet. Allerdings erkennt der nur magnetische Gegenstände. Die Edelstahlstangen sind nicht magnetisch und werden deshalb nicht erkannt.

Lebensgefahr durch umherfliegende Messerteile

Die eingesaugten Stahlstangen schlagen mit so großer Wucht die Messer im Häcksler kaputt, dass überall messerscharfe Metallteile umherfliegen. Lebensgefährlich für die Arbeiter auf den Feldern, aber auch für Fußgänger in der Nähe.

Die Polizei ermittelt wegen schwerer Sachbeschädigung, betont aber auch die hohe Gefahr, die von solchen Taten ausgeht.

"Wir hoffen einfach, dass diese vier die einzigen Fälle waren." Bernd Strotmann, Landwirt aus Freckenhorst

Mulmiges Gefühl bleibt

Auf die Frage, ob sie auch nach diesen Fällen weiter Mais ernten, bevor der oder die Tatverdächtige gefunden wurde, sagt Landwirt Bernd Strotmann: "Wir müssen ja raus, unsere Tiere müssen irgendwie gefüttert werden. Es bleibt aber ein mulmiges Gefühl..."

Auch Vorfall im Kreis Siegen-Wittgenstein

In Bad Berleburg-Wingeshausen gab es zwischen Freitag (4. Oktober) und Samstag (5. Oktober) einen ähnlichen Fall. Auch hier ermittelt die Polizei.

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