Nach gut zwei Monaten ist es wieder möglich, neue Personalausweise und neue Reisepässe zu beantragen. Auch Ummeldungen oder das Ausstellen von Anwohnerparkausweisen funktioniert in den Bürgerbüros und Einwohnermeldeämtern wieder.
Nach dem Hackerangriff auf die Südwestfalen-IT am 30. Oktober war das nicht oder nur mit vielen Einschränkungen möglich. Jetzt sei für die am dringendsten benötigten Arbeiten eine Basisversorgung wieder hergestellt worden, sagte ein Sprecher der SIT dem WDR.
Die meisten Städte öffnen in diesen Tagen wieder ihre Einwohnermeldeämter.
Prioritätenliste der Kommunen wird abgearbeitet
Nach dem Hackerangriff beginnt langsam der Normalbetrieb
"Unsere Software-Experten haben diese Programme mit höchster Priorität als erste wieder funktionsfähig gemacht", sagt Marcus Ewald, Sprecher der SIT. Die Prioritätsliste hatten zuvor die mehr als 70 von dem Hackerangriff betroffenen Kommunen erstellt.
"Da in der Zeit nach dem Cyberangriff viele Anliegen nicht erledigt werden konnten, rechnet das Bürgeramt bei uns in Lüdenscheid mit einer starken Terminnachfrage", sagt Marit Schulte-Zakotnik von der Stadt Lüdenscheid. Dafür haben viele Städte wie Lüdenscheid, Soest oder Hemer auch wieder Online-Termin-Buchungen möglich gemacht.
In anderen Städten wie Iserlohn müssen die Bürgerinnen und Bürger zunächst noch mit telefonischen Terminvergaben klarkommen.
Viele aufgelaufene Anträge
Viele Städte haben schon damit begonnen, die aus den vergangenen zwei Monaten liegen gebliebenen Anträge abzuarbeiten. Die "Bugwelle" der aufgelaufenen Anliegen bleibt aber vorläufig noch groß: "Alleine im Soester Bürgerbüro waren dies noch rund 800 Fälle", sagt Detlef Märte, Abteilungsleiter Bürger- und Ordnungsangelegenheiten in Soest.
Weitere von Hackern zerstörte Programme sollen in den nächsten Wochen wieder gestartet werden, kündigte die SIT an - ohne aber genaue Daten zu nennen.
Warnung vor Online-Kfz-Abmeldung
Die Soester Kreisverwaltung warnt derweil davor, über externe Anbieter Autos online abzumelden. Ein Online-Zugriff auf die Daten der betroffenen Straßenverkehrsämter sei noch nicht möglich. Weder für An- oder Abmeldungen noch bei der Wunschkennzeichenvergabe.
Dennoch bieten einzelne Firmen genau das im Internet an. Sie kassieren dafür - ohne die Dienstleistung erbringen zu können, weiß Simon Schmitz, Leiter der Zulassungsstelle Lippstadt.