Hund in Herscheid fast an Birkenzucker-Hackfleisch gestorben

Lokalzeit Südwestfalen 27.02.2025 02:33 Min. Verfügbar bis 27.02.2027 WDR Von Heinz Krischer

Lebensgefahr für Hunde: Giftköder mit Birkenzucker in Herscheid

Stand: 27.02.2025, 19:30 Uhr

Fast wäre Labrador Leo an dem Giftköder gestorben: In Herscheid im Märkischen Kreis lag frisches Hack am Wegesrand – versetzt mit Birkenzucker.

Von Heinz Krischer

Petra Muth war mit ihrem Hund auf einem beliebten Wanderweg bei Herscheid unterwegs, als Labrador Leo plötzlich einen Satz zur Seite machte. Dort, direkt am Wegesrand, lag frisches Hackfleisch.

"Ich konnte gar nicht so schnell reagieren", sagt Petra Muth. Innerhalb von Sekundenbruchteilen schnappte sich Leo einen Happen und schlang ihn runter. "Mir war sofort klar, dass hier etwas nicht stimmt. Frisches Hack im Wald am Wegesrand – das kann doch nicht sein."

Birkenzucker soll Hunden und Wölfen schaden

ausgelegter Köder aus Hackfleisch

Hackfleischköder mit Birkenzucker versetzt

Sie untersuchte das Hack auf Rasierklingen oder Nägel – fand aber nichts. Dann kam ihr ein Verdacht: Sie hatte gehört, dass neuerdings mit Birkenzucker versetztes Fleisch gegen Hunde und Wölfe ausgelegt wird.

Fressen Hunde Fleisch mit Birkenzucker, senkt das extrem ihren Blutzuckerspiegel. Werden die Hunde nicht behandelt, können sie sterben. Und Leo wurde immer schwächer. Petra Muth machte sich mit ihrem Hund sofort auf den Weg zum Tierarzt.

Blutproben bestätigten den Verdacht

Blutproben dort bestätigten ihren Verdacht. Der Labrador bekam Infusionen, musste in der Tierklinik der Universität Gießen drei Tage lang intensiv behandelt werden. "Fast wäre er gestorben. Dann aber konnten ihn die Ärzte retten. Zum Glück geht es ihm wieder gut", sagt Petra Muth.

Um zu verhindern, dass Hunde etwas fressen, das am Wegesrand liegt, bieten Hundeschulen Giftköder-Trainings an. "Solch ein Training hatte Leo vor einiger Zeit auch", sagt Petra Muth, die selber Hundetrainerin ist. Allerdings: Das Training hilft nur, wenn es intensiv und kontinuierlich praktiziert wird.

Maulkorb oder Netz als Giftköder-Schutz

Hund Leo

Das, sagt die Herscheiderin zerknirscht, hatte sie bei Leo etwas schleifen lassen. Deshalb will sie in der nächsten Zeit Leo einen Maulkorb oder ein leichteres Netz anschnallen – um so zu verhindern, dass ihr Labrador noch einmal einen Giftköder frisst.

Die Polizei im Märkischen Kreis rät derweil Spaziergängern, ihre Hunde bei Herscheid sicherheitshalber immer angeleint zu lassen.

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