Zwei junge Frauen pflanzen einen Baum ein, hinter ihnen ist kahle Landschaft

25.000 neue Bäume für den Teutoburger Wald

Stand: 10.03.2025, 16:35 Uhr

Eine großen Aufforstungsaktion ist heute im Teutoburger Wald in Ostwestfalen-Lippe gestartet. Die ersten 2.000 Setzlinge kamen in Leopoldshöhe in den Boden.

Von Christina Joswig

Totes Holz soweit das Auge reicht. Und überall wachsen Brombeersträucher. Die Natur erobert zurück, was der Klimawandel und der Borkenkäfer zu einer kahlen Fläche haben werden lassen. Damit neue Bäume wachsen können, brauche der Wald jedoch Hilfe.

Wald für die Zukunft

Mit 2.000 Bäumen ging es heute in Leopoldshöhe im Kreis Lippe los, aber das ist erst der Anfang. Der Verein Klimawoche Bielefeld will dabei helfen, den Teutoburger Wald aufzuforsten und bis Jahresende 25.000 Setzlinge in den Boden bringen.

"Die Natur braucht uns nicht, aber sie würde länger brauchen. Bestimmt 400-600 Jahre", sagt Vereinsvorsitzender Jens Ohlemeyer. Damit die kommenden Generationen auch noch einen Wald haben, müsse jetzt dringend etwas getan werden.

Eine Schneise mitten im Wald, in der keine Bäume mehr stehen

Viereinhalb Hektar kahle Fläche in Leopoldshöhe.

Der Teutoburger Wald sei mehr als ein Naherholunsgebiet. Er ist ein wichtiger CO2-Speicher, sorgt für bessere Luft und Biodiversität.

Auszubildende pflanzen Bäume

Ein Setzling wird in die Erde gesetzt

Ein Setzling wird in die Erde gesetzt.

Die ersten Bäume hat die Firma Carolinen Brunnen gespendet. Die Auszubildenden durften heute statt am Schreibtisch im Wald arbeiten und die Setzlinge eingraben. "Man denkt von außen gar nicht, wie kahl der Wald innendrin ist", sagt Charlyn Boese. Etwas gegen den Klimawandel zu tun sei harte Arbeit, das habe sie heute gelernt.

Dass es dem Wald nicht gut geht, zeigen alleine in Leopoldshöhe viereinhalb Hektar kahle Fläche. Die Buchen haben Hitzeschäden, die Eschen sind von Pilzen befallen und sterben, die Fichten sind dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. "Die Hitzeschäden sind an den meisten Bäumen irreversibel. Nur die mittelalten Bäume können noch reagieren und sind etwas vitaler", erklärt Förster Jan Altemöller.

Klimawald: Viele Arten müssen her

Den typischen Wald werde es nicht mehr geben, man müsse auf mehr Artenvielfalt und beständige Sorten setzen. So kommen als erstes Stieleichen, Vogelkirschen und Douglasien in die Erde. Sie sollen Platz schaffen für andere Bäume. Die Förster hoffen, dass sich auf natürlichem Wege wieder Buchen, Birken oder Eschen ansiedeln.

25.000 neue Bäume für den Teutoburger Wald

WDR Studios NRW 10.03.2025 00:43 Min. Verfügbar bis 10.03.2027 WDR Online


Quellen:

  • Reporterin vor Ort
  • Forstverwaltung Spiegelsberge
  • Klimawoche Bielefeld e.V.
  • Carolinen Brunnen