Weil die geplante Anlage riesig ist - 100 Meter breit, 200 Meter lang und 20 Meter hoch plus Zusatzgebäude - sucht das Unternehmen ein bis zu 15 Hektar großes Gelände. Hier soll der Strom, der als Gleichstrom zu uns kommt, umgewandelt werden in Wechselstrom für die Steckdose.
Entstehen soll die Konverter-Station im Umfeld der bereits bestehenden Umspannanlage in Westerkappeln. Sie soll den Wechselstrom aus dem Konverter in das europäische Höchstspannungsnetz eingespeisen.
Weil das mit so wenig Energieverlust wie möglich passieren soll, ist es wichtig, dass die beiden Anlagen - Umspannanlage und Konverter - nicht allzu weit voneinander entfernt stehen, maximal 10 Kilometer.
Fünf Standorte untersucht
Amprion hatte fünf Areale zwischen Westerkappeln und Ibbenbüren als mögliche Standorte für den Riesen-Konverter ausgemacht und diese in den vergangenen Monaten genauer unter die Lupe genommen: Wie ist das jeweilige Gelände beschaffen? Können hier überhaupt tonnenschwere Bau- und Transportfahrzeuge fahren? Ist der zu erwartende Lärm zumutbar? Und: Wie steht es eigentlich um den Artenschutz?
Ibbenbüren und Lotte in engerer Auswahl
Nur zwei Standorte hielten dieser Vorprüfung stand: Das Gelände des stillgelegten Kohlekraftwerks in Ibbenbüren und eine landwirtschaftliche Flächen in Lotte-Halen. Beide Areale will Amprion nun weiter untersuchen.
Die Frage ist, welches davon am besten geeignet und gleichzeitig auch verfügbar ist. Das alte Kraftwerksgelände in Ibbenbüren beispielsweise gehört immer noch dem Energiekonzern RWE und der müsste sich bereit erklären, es zu verkaufen.
Entscheidung gegen Westerkappeln und Tecklenburg
Sicher ist, dass der Konverter nicht im Außenbereich von Westerkappeln oder Tecklenburg errichtet wird. Amprion hat diese Idee nun endgültig verworfen. Die artenschutzrechtliche Voruntersuchung habe ergeben, dass dort streng geschützte Tiere lebten, und der Standort wohl nicht genehmigt werden würde.
Das dürfte vor allem die Menschen freuen, die dort leben. Sie hatten bereits im Vorfeld gegen die Konverter-Pläne protestiert.
Der geplante Konverter gilt als wichtiger Bestandteil der künftigen Stromversorgung in Deutschland. Er soll nach dem Willen der Ampel-Koalition in Berlin im Jahr 2030 in Betrieb gehen. Geschätzte Kosten: 350 Millionen Euro.
Über dieses Thema berichten wir am 23.11.2022 in der Lokalzeit auf WDR 2 und im WDR Fernsehen.