Internationaler Soldatengottesdienst in Münster
Lokalzeit Münsterland. 18.02.2025. 02:28 Min.. Verfügbar bis 18.02.2027. WDR. Von Andreas Lorek.
Militärgottesdienst in Münster: Beten in herausfordernder Zeit
Stand: 18.02.2025, 15:19 Uhr
Im Paulus Dom in Münster haben am Dienstag Soldaten und zivile Beschäftigte aus mehreren Ländern für Weltfrieden gebetet.
Von Markus Holtrichter
Feldjäger stehen in der Kälte und sichern die Zugänge zum Dom. Ihr Blick kreist prüfend über den großen Domplatz. Von dort nähert sich unter anderem Noah Schmidt von einem Versorgungsbataillon in Augustdorf. Er trägt Tarnkleidung. Und er wollte gern beim Gottesdienst dabei sein.
Es ist wichtig, sich für den Frieden einzusetzen. Deswegen bin ich auch zur Bundeswehr gegangen. Noah Schmidt, Soldat
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Noah Schmidt ist Versorgungssoldat.
Die Stimmung in seiner Einheit beschreibt der Versorgungs-Soldat als angespannt. Das Thema "Frieden" habe einen größeren Stellenwert als noch vor einigen Jahren. Schuld seien die Kriege in Nahost und der brutale Angriff Russlands auf die Ukraine.
Das Beten für den Frieden ist dringend notwendig in solch schwierigen Zeiten, angesichts der weltpolitischen Lage. Bischof Felix Genn
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Bischof Felix Genn leitete das Friedensgebet.
Dann ertönen im Dom Hörner, Trommeln und Klarinetten. Das Musikcorps der Luftwaffe eröffnet den Gottesdienst. Bischof Felix Genn kommt in Begleitung von Militärpfarrern, aber auch eines Geistlichen aus der Ukraine auf das Podium. Er sagt, die Bosheit in der Welt habe zugenommen, nennt Gaza, Syrien - und die Ukraine.
Streitkräfte von neun Nationen vertreten
Die versammelten Soldaten gehören neben den Streitkräften der Bundeswehr beispielsweise der Niederlande, Frankreichs oder auch Norwegens an. Der Gottesdienst läuft in wechselnden Sprachen. Die christliche Botschaft: Soldaten sind nicht für den Angriff da, sondern zur Verteidigung des Friedens.
Seelsorger spüren Veränderungen
Rainer Schnettker ist leitender Militärdekan. Er sagt, die nahen Kriege, die aktuelle Bedrohung, das sei schon eine neue Belastung für die Soldatinnen und Soldaten sowie ihre Familien. Das werde in den Gesprächen mit Soldaten deutlich. Rainer Schnettker koordiniert solche Einsätze.

Oliver Imhof ist Reservist beim Heimatschutz-Regiment Münster.
Vor dem Dom wird Oliver Imhof aus Bielefeld auf die vielen Soldaten aufmerksam, sucht das Gespräch. Er war 14 Jahre bei der Bundeswehr, ist nun als Reservist beim Heimatschutz-Regiment in Münster. "Durch den Ukraine-Krieg und die gefährdete Innere Sicherheit in Deutschland finde ich es wichtig, einen Beitrag zu leisten."
Jährliche Zusammenkunft in Münster
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Der Soldatengottesdienst fand im Paulus Dom statt.
In Münster kommen einmal im Jahr Soldaten verschiedener Nationen zum Gottesdienst zusammen, beten für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Zwar ist der christliche Weltfriedenstag bereits der 1. Januar, doch zum Neujahrstag wäre diese Messe organisatorisch schwierig. Die Feier ist öffentlich.
Unsere Quelle:
- Reporter vor Ort