Neue Psychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche
Lokalzeit Münsterland. 20.02.2025. 03:06 Min.. Verfügbar bis 20.02.2027. WDR. Von Fatima Talalini.
"Ich mag mich nicht": Neue Psychotherapieambulanz für Kinder in Münster
Stand: 21.02.2025, 13:17 Uhr
Hilfe bei Traurigkeit oder Ängsten. Die Uni Münster bietet ab sofort psychotherapeutische Hilfe für Kinder und Jugendliche an.
Von Fatima Talalini
"Ich mag mich nicht. Ich bin nicht gut genug. Die anderen sind besser als ich." Mit solchen Gedanken fängt es bei Oskar an. Der 13-Jährige weint viel, hat Bauchschmerzen.
Für Vater Maik Frahm eine schwierige Situation: "Wenn man mitbekommt, dass der eigene Sohn Unterstützung braucht, die man selber nicht mehr leisten kann, das ist erstmal kein schönes Gefühl."
Psychotherapeutische Hilfe
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Oskar sitzt mit seinem Papa Maik im Wohnzimmer.
Die Familie sucht Hilfe in der Psychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche der Uni Münster. Seit gut zehn Monaten können Kinder und Jugendliche hier Unterstützung bekommen.
Zum Beispiel von Psychotherapeutin Marion Grumbach-Wendt. Im hellen Therapieraum steht sie vor einer Flipchart und versucht mit Oskar zu ergründen, welche Gedanken und Handlungen mit seinen Gefühlen im Zusammenhang stehen.
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Psychotherapeutin, Marion Grumbach-Wendt, erklärt Oskar Gefühle.
Denn egal ob es Ängste oder Traurigkeit sind - alles hat mit Emotionen zu tun, erklärt die Psychotherapeutin. Und die könne man lernen, zu regulieren. Es gehe in der Therapie nicht darum, alle negativen Gefühle zu unterbinden, betont sie. Aber man könne einen besseren Umgang damit erlernen.
Dreiklang aus Psychotherapie, Forschung und Lehre
Das Besondere hier in der Ambulanz: Neben der Psychotherapie gibt es immer auch Forschung und Lehre. Studentin Stella Rohlmann ist während der ganzen Therapie dabei und kann direkt in der Praxis lernen.
Vor und nach der Therapie füllt Oskar Fragebögen für die Forschung aus. Die sollen zeigen, wie die Psychotherapie für Kinder und Jugendliche noch besser werden kann
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Oskar will andere Jugendliche in ähnlichen Situationen motivieren, sich Hilfe zu holen.
Bei Oskar hat die Therapie funktioniert. Deswegen möchte er andere Jugendliche ermutigen sich Hilfe zu suchen. "Im ersten Moment hatte ich Angst, weil ich die ganzen Leute nicht kenne und es natürlich neu ist über die Gefühle zu sprechen", sagt der 13-Jährige.
"Aber letzendlich hat sich herausgestellt, dass es nicht so schlimm ist und sogar Spaß gemacht hat." Und das hat sich gelohnt. Oskar mag sich wieder.
Zur Seite der Psychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche geht es hier:
https://www.uni-muenster.de/Psychologie.ptakiju/
Unsere Quelle:
- Psychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche, Uni Münster
- Reporterin vor Ort