Sprengung auf der A45 erfolgreich: 10.000 Tonnen Beton krachen zu Boden | Kurzvideo

00:23 Min. Verfügbar bis 30.03.2027

10.000 Tonnen Beton krachen bei A45 zu Boden

Stand: 30.03.2025, 16:01 Uhr

Ein Countdown, ein Knall und kurze Zeit später ist die Brücke "Landeskroner Weiher" erst einmal Geschichte. Die Sprengung an der A45 bei Wilnsdorf lief nach Plan. Der Verkehr auf der neuen Brücke rollt wieder.

Von Susanne SchoeppnerSusanne Schoeppner

Es war einmal mehr ein großer Rumms in Südwestfalen: Das zweite Teilstück der Autobahnbrücke "Landeskroner Weiher" in Fahrtrichtung Frankfurt wurde gesprengt. Pünktlich um 11 Uhr startete der Countdown des Sprengmeisters Eduard Reisch: "Drei, zwei, eins – Zündung". Nur kurze Zeit später sackte die 377 Meter lange Brücke in sich zusammen und stürzte 36 Meter senkrecht in die Tiefe.

Sprengung lange vorbereitet

Seit Ende des vergangenen Jahres liefen die Vorbereitungen für die Sprengung. Bis zum Wochenende wurden mehrere Lkw-Ladungen Erde unter der Brücke abgeladen – am Ende waren es 7.600 Kubikmeter, die sich zum sogenannten Fallbett auftürmten und die Brücke sanft im Tal landen ließen.

Wie schon bei der ersten Sprengung 2022 wurde auch das zweite Teilbauwerk in den letzten Wochen "geleichtert". Das bedeutet, dass zunächst auf dem Brückenabschnitt die Asphaltschicht abgetragen wurde. Außerdem wurden Schutzplanken, die Rand- und Mittelkappen - das sind die seitlich betonierten Ränder einer Brücke - sowie die Geländer demontiert.

50 Kilo Sprengstoff im Einsatz

Die Brücke wird gesprengt.

10.000 Tonnen Beton krachen bei A45 zu Boden

In den vergangenen Tagen haben Sprengmeister Eduard Reisch und sein Team insgesamt 336 Löcher gebohrt, in die knapp 50 Kilogramm Sprengstoff platziert wurden.

Heute, am Sprengtag selbst, gab es einen Ablaufplan, der minutiös eingehalten werden musste. Um 10:45 Uhr ertönte das erste Sprengsignal – ein langer Fanfarenton, der die Sprengung offiziell einleitet. Um 10:55 Uhr folgte das zweite Sprengsignal in Form von zwei kurzen Fanfarentönen.

Kurz bevor es dann um 11 Uhr wirklich krachte, gab es um 10:58 Uhr noch einen lauten Knall, der dem Schutz der Vögel dient. Sie sollen durch diese sogenannte Vergrämungssprengung aufgescheucht werden.

Die gesprengte Brücke von oben, daneben der Neubau der Brücke.

Das gesprengte Brückenteil und der Neubau von oben

Für die Sprengung war die A45 am Sonntag zwischen den Anschlussstellen Wilnsdorf und Haiger-Burbach in beiden Fahrtrichtungen bis zum Nachmittag voll gesperrt. Mit Drohnen wurden nach der Sprengung die Pfeiler der neugebauten Teilbrücke untersucht, um sicherzustellen, dass diese keinen Schaden genommen haben. Gegen 14:30 Uhr gab es dann die Entwarnung: Keine Schäden, der Verkehr auf der A45 kann wieder rollen.

Sanierung der A45

Diese Sprengung ist Teil des sechsspurigen Ausbaus der Autobahn 45. Die Brücke bei Wilnsdorf aus dem Jahr 1967 ist nun erst einmal Geschichte. Bereits 2022 fiel das erste Stück. In der Zwischenzeit ist eine neue Teilbrücke gebaut worden. Im Sommer 2027 soll die neue Brücke dann fertiggestellt sein.

Unsere Quellen:

  • Autobahn Westfalen
  • Reporterin vor Ort