Akkerfläche für geplante Flüchtlingsunterkunft

Rheda-Wiedenbrück: Abstimmung über Flüchtlingsunterkunft verschoben

Stand: 29.10.2024, 11:29 Uhr

Der Rat der Stadt Rheda-Wiedenbrück hat die Entscheidung um eine geplante Flüchtlingsunterkunft verschoben - nach dreistündiger Diskussion.

Von Thomas Wöstmann

Es geht um eine ZUE - eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für neu ankommende Flüchtlinge, die noch nicht einer Kommune zugeordnet wurden. Es wäre die vierte in Ostwestfalen-Lippe.

Eigentlich sollte am Montagabend im Rat der Stadt Rheda-Wiedenbrück über den Bau entschieden werden. Doch nach einer dreistündigen Diskussion lautete der Mehrheitsbeschluss: Die Abstimmung über das umstrittene Vorhaben wird verschoben.

Der Grund: Die Bürgergruppe move - zweitgrößte Fraktion im Rat - hatte um Aufschub gebeten, um die eigenen Mitglieder zu befragen. Jetzt soll vermutlich erst im November entschieden werden.

Rheda-Wiedenbrück: Abstimmung über Flüchtlingsunterkunft verschoben

00:42 Min. Verfügbar bis 29.10.2025


Anwohner kritisieren Größe und Standort

Die ZUE soll im Grünen, auf einem Acker zwischen den Ortsteilen Rheda und Wiedenbrück, entstehen. Die Bezirksregierung will dort 450 neu ankommende Geflüchtete aufnehmen, bevor sie auf Städte und Gemeinden verteilt oder in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden.

Geplant ist eine Containersiedlung auf einer zwei Hektar großen Fläche - mit Sozialstation, Aufenthaltsräumen und Spielplätzen. Anwohner sind strikt dagegen und haben schon mehr als 1000 Unterschriften gesammelt. Sie halten Größe und Standort für falsch. Außerdem fürchten sie Lärm, Müll und Kriminalität.

eine Skizze für die geplante Flüchtlingsunterkunft

So soll die geplante ZUE aussehen

Die Stadt Rheda-Wiedenbrück hält die Fläche für geeignet - sie liege nicht unmittelbar an Wohnsiedlungen, sei aber trotzdem gut angebunden an Buslinien und Einkaufsmöglichkeiten.

Die insgesamt neun Fraktionen im Stadtrat haben unterschiedlichste Sichtweisen: So sind Grüne und SPD dafür, während die CDU das Modell von Bezirksregierung und Stadt ablehnt. Es dürfte also auch im zweiten Anlauf eng werden.

Mehrere Fraktionen kündigten an, den internen Fraktionszwang aufzuheben. Eine Initiative hat ein Bürgerbegehren angekündigt.

Anderswo werden Unterkünfte wieder abgebaut

Während das Land in Rheda-Wiedenbrück etwas Neues errichten will, soll 30 Kilometer weiter, in Halle, eine kommunale Containersiedlung wieder abgebaut werden - nachdem sie ein Jahr lang praktisch ungenutzt blieb. Der Stadt waren außergewöhnlich wenig Flüchtlinge zugewiesen worden.

Neue Geflüchteten-Unterkunft in Rheda-Wiedenbrück: Pro und Contra

Lokalzeit OWL 24.10.2024 23:48 Min. Verfügbar bis 24.10.2026 WDR Von Thomas Wöstmann

Unsere Quellen:

  • Bezirksregierung Detmold
  • Stadt Rheda-Wiedenbrück
  • Bürgerinitiative
  • Ratsfraktionen CDU, Grüne und move
  • Stadt Halle