Vier Urkunden liegen auf einem Tisch

Nach Messerangriff bei Stadtfest in Siegen: Dank an mutige Helfer

Stand: 29.04.2025, 12:18 Uhr

Im vergangenen Sommer haben vier Menschen in Siegen ihr Leben riskiert, um eine mutmaßliche Attentäterin aufzuhalten. Jetzt hat Landrat Andreas Müller sie dafür ausgezeichnet. Bei dem Messerangriff in einem Bus am Rande des Siegener Stadtfests wurden sechs Menschen verletzt.

Es war im August. In Siegen wurde Stadtfest gefeiert. In einem Bus, der damals dorthin unterwegs war, saß auch eine 32-jährige Frau. Sie soll plötzlich mit einem Messer auf andere Fahrgäste losgegangen sein. Drei Frauen mit kosovarischen Wurzeln und ein syrischer Staatsbürger haben versucht, sie aufzuhalten.

Für ihre Zivilcourage wurden sie jetzt geehrt. Im Siegener Kreishaus überreichte der Landrat den Helfern Urkunden für ihr Engagement. "Sie sind mit ihrem Handeln nicht nur echte Vorbilder, sondern haben gleichzeitig ihr eigenes Leben riskiert, um noch schlimmere Folgen zu verhindern", betonte Andreas Müller.

Messerattacke in einem Bus bei Stadtfest

Eine der Frauen hatte sich im August schützend vor ihr Kind gestellt, das im Kinderwagen saß. Die beiden anderen Frauen und der Mann halfen ihr und überwältigten die 32-Jährige. Sie hatte zuvor wahllos auf andere Fahrgäste eingestochen. Sechs von ihnen wurden verletzt, drei davon lebensgefährlich. Die alarmierte Polizei konnte die Frau noch vor Ort festnehmen.

Es ist unvorstellbar, welch dramatische Dinge sich in dem Bus zugetragen haben. Trotz der Dynamik haben Sie alle gemeinsam den Entschluss gefasst, Ihren Mitmenschen zu helfen. Dafür möchte ich mich ganz persönlich herzlich ausdrücklich bei Ihnen bedanken. Landrat Andreas Müller

Die Geehrten haben darum gebeten, anonym zu bleiben. Daher werden weder ihre Namen genannt noch Fotos von ihnen veröffentlicht.

Urteil gegen mutmaßliche Attentäterin erwartet

Die Angeklagte mit ihrem Verteidiger im Gerichtssaal

Die Frau hatte bereits beim Prozessauftakt die Tat gestanden.

Die 32-jährige Angeklagte ist schuldfähig. Bereits beim Prozessauftakt vor dem Landgericht in Siegen hat sie die Tat gestanden. Zu ihrem Motiv erzählte sie vor Gericht, dass sie öffentliches Aufsehen erregen wollte, weil sie keine ärztliche Hilfe bekommen habe. Als psychisch Kranke habe sie seit Jahren vergeblich versucht, einen Therapieplatz zu bekommen.

Am Mittwoch wird das Urteil gegen die mutmaßliche Attentäterin erwartet. Ihr droht eine lebenslange Haftstrafe.

Unsere Quellen:

Nach Messerangriff bei Stadtfest in Siegen: Dank an mutige Helfer

WDR Studios NRW 29.04.2025 00:38 Min. Verfügbar bis 29.04.2027 WDR Online