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Helado Negro

Sound of Earth - Der Klang der Erde

Stand: 17.05.2024, 11:56 Uhr

Deep Listening vom Feinsten: Für ihre neuen Alben haben sich der amerikanisch-ecuadorianische Musiker Helado Negro und der britische Sounddesigner Cosmo Sheldrake vom Mikro- und Makrokosmos unseres Planeten inspirieren lassen.

Von Nina Meuters

Sound of Earth - Der Klang der Erde

WDR 5 Musikbonus 25.05.2024 56:58 Min. Verfügbar bis 25.05.2025 WDR 5 Von Nina Meuters


Smoky Mountains

"I wanna wake up with you" - "Ich möchte mit dir aufwachen", ist wohl eine der schönsten Liebeserklärungen. Im gleichnamigen Titel von Helado Negro richtet sie sich jedoch nicht an einen Menschen. Sondern an die Natur. Der 44-jährige liebt es in seiner Wahlheimat North Carolina jeden Morgen mit dem Klang der Natur aufzuwachen. Umgeben von den Smoky Mountains, "wo die Bäume den Himmel umarmen und den Wind besänftigen."

Helado Negro - Phasor

Und so hat er die meisten Songs seines neuen Albums Phasor den Schönheiten der Natur gewidmet. Den Farben des Meeres, in dessen Dunst er sich am liebsten auflösen würde. Der tröstenden Ruhe und Sanftheit, die der Mond oder ein Orangenbaum ausstrahlen. Oder den langsam vorbeiziehenden Wolken und der milden Hitze, die symbolisch seien für lange Spaziergängen durch die Berge, aber auch für den Sound seiner Songs. Phasor ist ein besonderes, (atmo)sphärisches Pop-Album für das der Sänger und Multi-Instrumentalist mit sehr viel Liebe zum Detail, sowie für außergewöhnliche, akustische Raffinessen 9 Songs über die Berge, den Himmel und das Echo, über das Glück, über Hindernisse und über das Lieben kreiert hat.

Nicht nur inspiriert von der Natur, sondern gleich auch mit ihr kreiert ist die Musik des britischen Soundkünstlers Cosmo Sheldrake. Fasziniert von ihren Klängen, ihrer Polyphonie, liebt er es, ihre akustischen Ausdrucksformen zu erforschen und ihre Geschichten zu erzählen. Und so erschafft er aus kosmischen Rhythmen und biologischen Phänomenen ganz besondere Symphonien. Neben Geräuschen von Tieren aus der Luft oder von der Erde, komponiert er mit dem Wind, dem Wasser oder hydrophonen Aufnahmen aus der Unterwasserwelt. Er macht sogar das für uns Unhörbare hörbar. Froschleich zum Beispiel oder den Klang der Photosynt hese. Selbst bioelektrische Aufnahmen von Pilznetzwerken und Pflanzenwurzelsystemen integriert er in seine Arrangements.

Cosmo Sheldrake - Eye to the Ear

Für seine Stücke versucht der 34-jährige Sounddesigner sich so gut es geht die Welt aus der Perspektive dieser Wesen und Organismen vorzustellen. Kein Wunder, dass er sein Album "Eye to the Ear" genannt hat. Neben dem Orchester der Natur, gehören zu seinem Instrumentarium diverse Synths, Gitarre, eine Loopstation, seine Stimme und einige eher seltene Instrumente, wie Kontrafagott, die japanische Kototrommel oder das Sousaphon. Mit 21 kreativen Songs lässt er uns abtauchen in den Mikro- und Makrokosmos der Erde -zwischen Pop, Jazz, Elektro und Klassik. Und lädt uns dazu ein, ganz bewusst hin zu hören.

Links

Gespielte Titel

Helado Negro - Echo Tricks Me
Helado Negro - Wish You Could Be Here
Helado Negro - I Just Want To Wake Up With You
Helado Negro - Out There
Helado Negro - LFO (Lupe Finds Oliveros)
Helado Negro - Best For You and Me
Cosmo Sheldrake - Run
Helado Negro - Colores Del Mar
Cosmo Sheldrake - Gnort or Gnortle
Cosmo Sheldrake - But Once A Child
Cosmo Sheldrake - Half Past Three
Cosmo Sheldrake - By Being With You
Cosmo Sheldrake - Stop The Music
Cosmo Sheldrake - Tea For Seventeen
Cosmo Sheldrake - The Snapping Of Shrimp
Cosmo Sheldrake - Does the Swallow Dream of flying
Cosmo Sheldrake - Flora's Pond
Cosmo Sheldrake - Shiny Is The View (ft. Bunty)
Cosmo Sheldrake - Marvellous Clouds
Cosmo Sheldrake - I To The Maybe Go (ft. Bunty)