Wer in wundersame Erzählungen eintauchen möchte, ist hier richtig. “Meine Mutter erzählte mir Märchen bevor ich ins Bett ging. Sie sprach von Happy Ends. Ich stellte mir das Paradies vor“, singt die Soul-Pop Sängerin Anita Baker aus Toledo, Ohio bei ihrem Titel „Fairy Tales“, mit dem sie uns von den Gebrüdern Grimm aus Hanau zu einer orientalischen Erzählung führt, auf die sich der jamaikanische Reggae Star John Holt mit seinem Titel „Ali Baba“ bezieht.
Der Singer Songwriter bearbeitet in den 70er Jahren die morgenländische Geschichte „Ali Baba und die vierzig Räuber“, bei der der Holzfäller mit Hilfe einer Sklavin eine vierzigköpfige Räuberbande zur Strecke bringt und obendrein deren versteckten Schatz findet.
Was aber macht John Holt aus der Geschichte, die bis heute die europäische Kultur beeinflusst? Bei dem Jamaikaner tanzen verschiedene Figuren aus Kinderreimen an, so Little Bo Peep, das kleine Mädchen, das all seine Schafe zwischenzeitlich verliert, als es das Zählen übt. Ein Reim, der uns ins Jahr 1805 trägt. Auf John Holts Märchenparty tanzt aber auch Alice im Wunderland an. Und der späte Gast? Ist das nicht der weltbekannte vergessliche Bär Winnie the Pooh? Die gutmütige 20er Jahre Figur des Londoner Schriftstellers Alan Alexander Milne? John Holt reichert seine Träume beim „Ali Baba“ Song nicht einfach so mit Märchengestalten an. Nein! Man munkelt, es gehe ihm um Anspielungen auf Angewohnheiten seiner Zeitgenossen Kinderreime in Trinksprüche einzubauen.
Aber, man munkelt ja so viel. So, auch über das Mädchen „Rapunzel“, das der in London ansässige Sänger und Stückeschreiber Gecko besingt. Gecko, ein verspielter Künstler, der seine Stimme charmant über hübsche Melodien legt und oberflächlich betrachtet so gar nichts sperriges zu haben scheint: Doch der Schein trügt! Auf der CD Volcano aus dem Jahr 2017 stellt er seine eigenwillige Version des Märchens „Rapunzel“ vor. Bei ihm ist die schöne, im Turm Eingesperrte, an deren Haaren sich ein Prinz hochzieht, um sie zu retten, von dieser eigentümlichen Idee genervt. Geckos Rapunzel ist nicht auf der Suche nach einem Retter, sondern auf der Suche nach einer Leiter, um endlich frei zu sein.
Inwiefern es für ein Mädchen, das frei herumläuft, ganz schön gefährlich werden kann, davon berichtet der heulende Wolf der amerikanischen Tex Mex Band Sam the Sham & the Pharaos bei „Li´l Red Riding Hodd“. Von dieser Rotkäppchen Geschichte lassen sich die Sham-Ettes Ladies so ganz und gar nicht einschüchtern. Sie verdrehen dem Wolf bei ihrem Antwortsong „Hey there Big Bad Wolf“ einfach den Kopf.
Sie sind herzlich Sie zu unserer Musikbonus- Märchenfeier eingeladen, um Peter Pan, das Däumelinchen oder etliche andere Bekannte endlich mal wieder zu treffen.
Gespielte Titel
Anita Baker - Fairy Tales
John Holt - Ali Baba
Gecko - Rapunzel
The Shamettes - (Hey There) Big Bad Wolf
Sam the Sham & The Pharaos - Li'l Red Riding Hood
Jellyfish - The King is half-underessed
Danny Kaye - Thumbelina
Ruth B. - Lost Boy
Milton Nascimento - Fairy Tales Song (Cade)
Jill Freeman - Walking on Glass
Shorty Rogers & Stan Freberg - Three little Bops-Bops
