April, April, der macht was er will!
Stand: 19.03.2024, 11:52 Uhr
Ob stürmisch oder Sonnenschein, Schneedecken oder Osterglocken: Im April ist bekanntlich alles möglich, wie auch bei unseren Favoriten. Diesen Monat gibt es von uns mal wieder eine abwechslungsreiche Auswahl an Titeln, die einfach zu jeder Stimmung passen.
Von Cathrin Herr; Kirsten Kynast
Lail Arad - Everyone is moving to Berlin
"Everyone is moving to Berlin" - allein der Titel spricht Bände. Der Song hat zwar schon ein paar Jährchen auf dem Buckel - und trotzdem ist er ziemlich gut gealtert. Das liegt nicht nur am zeitlos schicken Gitarren-Fingerpicking, sondern auch an der Message. Die dürfte sich seit 2010, als der Song rauskam, bis heute nicht sonderlich geändert haben. Die Londoner Künstlerin Lail Arad hat israelische Wurzeln, musikalisch gesehen zieht es sie allerdings auch gerne mal nach Kanada und zu Joni Mitchell, die sie zu ihren größten Einflüssen zählt. Bereits seit ihrer Schulzeit schreibt Lail eigene Songs, schon damals waren Gitarre und Klavier ihre Weapons of Choice, genauso wie das Kazoo und alles sonstige, mit dem man gut Geräusche machen kann.
Pájaro Sunrise - Hey Matisse
Pájaro Sunrise bedeutet zu Deutsch in etwa so viel wie "Vogel Sonnenaufgang". Im echten Leben heißt der Künstler Yuri Méndez und kommt aus Spanien. Der Song "Hey Matisse" stammt vom aktuellen Album "The Future is not what it used to be" - das kam im Februar raus und ist das letzte von insgesamt zwanzig Alben und EPs, die er im Laufe seiner Karriere (2011 erschien sein Debüt) veröffentlicht hat. Da verwundert auch die Thematik nicht wirklich, denn das Album handelt viel vom älter werden. Oder in den Worten des Künstlers selbst: dass "älter werden kein Drama, sondern eher ein Lernprozess ist, sich nicht verrückt zu machen und mit der tickenden Bombe zu leben".
Dekker - Popped the Top
Einst war Dekker der eine Part des britischen Folk-Duos Rue Royale. Das hatte er gemeinsam mit seiner Frau ins Leben gerufen, bis dann allerdings die Familienplanung dazwischenkam und seit ein paar Jahren macht Dekker nun solo Musik. Dass Rue Royale nochmal gemeinsam zurückkommen ist und bleibt aber nicht ausgeschlossen – aber bis es so weit ist, behalten wir ihn definitiv weiter im Blick. Das ist gar nicht so einfach, so produktiv wie der Wahl-Brite mit den US-amerikanischen Wurzeln ist!
Bombay Bicycle Club - Turn the World on
Bombay Bicycle Club ist eine Band aus Nord-London, bestehend aus vier Jungs, die bereits seit 2005 gemeinsam Musik machen. Ihr Debütalbum erschien 2009 - und wenn man ihre Musik von damals noch ohne Weiteres als Indierock bezeichnen kann, sind sie inzwischen im Indiepop angelangt. Und es steht ihnen sehr gut! Nach einer kurzen, dreijährigen Schaffenspause hat die Band sich pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum besagten Debütalbums wieder zusammengefunden, um seitdem wieder gemeinsame Sache zu machen. Inzwischen ist ihr insgesamt sechstes Studioalbum "My Big Day" erschienen.
Sarah Jarosz - When the Lights go out
Sarah Jarosz hat sich in ihrem neuen Album "Polaroids" ein bisschen aufgemacht zu neuen, poppigen Ufern! Eigentlich ist sie eine gefeierte Country, Roots und Bluegrass Künstlerin, was man aus ihrem Gesang auch definitiv raushört. Ihren ersten Plattenvertrag hat sie übrigens bereits mit 16 Jahren unterschrieben - oder viel mehr unterschreiben lassen, von ihren Eltern, da sie sie selbst noch nicht volljährig war. Polaroids haben es ihr nämlich ganz besonders angetan, da sie zwar einerseits Schnappschüsse von flüchtigen Momenten sind, die dann aber doch wiederum für die Ewigkeit festgehalten sind. Solche flüchtigen Momente unterschiedlicher Liebesbeziehungen beschreibt sie auch in den elf Songs auf dem neuen Album.
floweroflove - Next best Exit
Toxische Beziehungen oder Freundschaften? Nein, danke! Nicht mit Singer-Songwriterin Joyce Cisse alias flowerovlove, die in unserem ausgewählten Favoriten zum "Next best Exit" ermutigt. Die junge Londoner Künstlerin überzeugt in all ihren Stücken mit authentischen Texten und einfühlsamen Melodien. In "Next Best Exit" wird ihre sanfte Stimme von treibenden Drums und Gitarrenpassagen begleitet. Das Ergebnis ist ein Genremix aus Pop, Indie und Rock - ein energiegeladener Ohrwurm! Good News: floweroflove arbeitet ausschließlich mit Frauen zusammen und engagiert sich im Bereich Nachhaltigkeit.
Waiting for Smith - Let Light in
Das Indie-Folk-Projekt Waiting for Smith schenkt uns mit "Let Light in" ein positives und beruhigendes Stück. Lead-Sänger und Gründer von Waiting for Smith ist der britische Singer-Songwriter Harry Lloyd, begleitet wird er in unserem Favoriten von einem Chor aus Kapstadt. Das Geheimnis von Waiting for Smith? Positivität und unvergessliche Melodien! In "Let Light in" singt Harry Lloyd über die Bedeutung von Dankbarkeit und Zufriedenheit. Noch mehr unvergessliche Stücke und Balsam für die Seele finden Sie auf der neuen EP "Small Things".
Hollow Coves - Photographs
Nostalgie pur! Das australische Duo Hollow Coves ist schon seit ihrer Gründung für emotionale Musik bekannt. In unserem ausgewählten Favoriten "Photographs" übertreffen sich die beiden Musiker Ryan Henderson und Matt Carins: Im Stück geht es um die geringer werdende Bedeutung von analogen Fotos in unserer digitalen Welt. Im zugehörigen Musikvideo zeigt das Folk-Duo authentische Aufnahmen aus ihrer Kindheit. Noch mehr unvergessliche Stücke finden Sie auf dem neuen Album "Nothing to lose".
Vox Rea - Julia
Die beiden kanadischen Schwestern und Künstlerinnen Kate Kurdyak und Lauren Kurdyak waren bis 2020 unter dem Bandnamen "The Katherines" bekannt. Sie nannten sich in Vox Rea um, um sich von dem Stereotypen einer "Mädchenband" zu lösen und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Das Ergebnis folgte 2022 mit ihrem selbst betitelten Album "Vox Rea". Die Single "Julia" wurde Ende 2022 veröffentlicht und ist ein energiegeladener Indie-Rock-Song mit treibenden Drums und Gitarrenriffs. "Julia" handelt von der Anziehung zu einer Person, obwohl diese nicht gut für einen selbst ist und es rational besser wäre, sich aus dieser Beziehung zu lösen.
Pat Burgener & Oddbox - Ozone
Pat Burgener ist ein Singer-Songwriter und Profi-Snowboarder aus der Schweiz. Unser ausgewählter Favorit "Ozone" entstand in Zusammenarbeit mit dem australischen Indie-Folk-Sänger Tay Oskee ("Floating") und Burgeners Bruder Oddbox. Oskee und Burgener lernten sich auf einem Konzert von Ziggy Alberts kennen, bei dem Oskee als Support mitspielte. Nach dem Event wurde im Tourbus gemeinsam gejammt und es war sofort klar: Die beiden Musiker müssen zusammen einen Song herausbringen. Das Ergebnis ist ihr positiver Pop-Song "Ozone", der direkt ins Ohr geht und zum Mitsingen einlädt. Pat Burgener hat für dieses Jahr im Herbst eine neue EP mit weiteren Künstlerkollaborationen aus verschiedenen Ländern angekündigt.